Bundesliga

Eichin: "Der Torwart ist die ärmste Sau"

Werder schleppt sich in die Winterpause

Eichin: "Der Torwart ist die ärmste Sau"

Erhält viel Rückendeckung: Werder-Keeper Raphael Wolf.

Erhält viel Rückendeckung: Werder-Keeper Raphael Wolf. picture alliance

"Es wird der Mannschaft nicht helfen, wenn sie hört, dass wir im Abstiegskampf stehen. Aber es sind nicht mehr viele Teams unter uns", sagte Trainer Robin Dutt. Und Sportdirektor Thomas Eichin erklärte: "Ich spreche nicht gern davon. Aber wenn ihr es wollt, sage ich, dass wir im Abstiegskampf stehen." Da war das böse Wort gleich mehrfach ausgesprochen.

Die Gründe liegen auf der Hand, wenn man sich die Statistik an der Weser anschaut. Nach der 2:3-Niederlage bei Hertha BSC stehen 37 Gegentore zu Buche – der schlechteste Wert der Bundesliga, falls Hoffenheim am Samstag gegen Dortmund nicht drei Tore kassiert.

Spielersteckbrief Wolf
Wolf

Wolf Raphael

"Das kann doch nicht sein. Sobald der Gegner in unseren Strafraum kommt, wird es brandgefährlich", sagte Eichin und hat damit Recht. Auch Spielmacher Aaron Hunt ließ nach seinem 200. Bundesliga-Spiel kein gutes Haar an der Abwehr. "Beim zweiten Gegentor haben wir zu körperlos agiert. Da hat sich wohl jeder auf den anderen verlassen", bemerkte der 27-Jährige. "Aaron hat Recht", meinte Dutt: "Im Strafraum waren wir entweder zu körperbetont wie beim Strafstoß zum 1:1 oder zu weit von unseren Gegenspielern entfernt."

Wir brauchen dringend die Winterpause.

Robin Dutt

An Keeper Raphael Wolf wollte keiner die jüngsten Gegentore festmachen. "Das ist kacke für Raphael, die vielen Gegentore sind aber für uns alle scheiße. Es liegt nicht an Rapha, uns fehlt in vielen Situationen einfach die Kompaktheit", nimmt Philipp Bargfrede die Kollegen in die Pflicht. "Er tut mir leid. Raphael bekommt kaum Bälle auf's Tor, und wenn mal was kommt, dann ist der Ball unhaltbar und drin. Wir müssen ihn einfach besser unterstützen, es liegt nicht an ihm, er ist die ärmste Sau", stellt sich Eichin vor Wolf. Und auch Dutt weist Kritik am Torhüter zurück: "Er hat keine Fehler gemacht, uns stattdessen vor höheren Niederlagen bewahrt", sagte der Coach.

Kommende Woche droht gegen Bayer Leverkusen die nächste Niederlage. Selbst Dutt sehnt jetzt schon die Pause herbei. "Wir wissen, dass wir zurzeit eine schlimme Phase durchmachen. Wir brauchen dringend die Winterpause", sagte er. Petersen, der Werder zunächst sogar in Führung brachte, hofft darauf, "die Wut über uns selber in positive Aggressionen umzuwandeln".

In der Winterpause gilt es dann neue Kraft zu schöpfen, dabei vertraut Dutt auf den aktuellen Kader, möchte keine Neuzugänge. "Ich will es lieber mit den Spielern schaffen, die mir jetzt zur Verfügung stehen."

Bilder zur Partie Hertha BSC - Werder Bremen