Bundesliga

Yilmaz überzeugt und darf bleiben

Mainz: Choupo-Moting trifft doppelt

Yilmaz überzeugt und darf bleiben

Die Mainzer Torschützen Ujah (li.) und Yilmaz klatschen isch ab.

Die Mainzer Torschützen Ujah (li.) und Yilmaz klatschen isch ab. picture alliance

Trainer Thomas Tuchel musste gegen die Bochumer neben den langzeitverletzten Ivanschitz (Innenband), Risse (Knochenstauchung) und Svensson (Kreuzbandriss) auch noch auf Kirchhoff (Kniereizung), Stieber (Kapselreizung im Sprunggelenk), Gavranovic (Infekt), Heinz Müller (Rückenprobleme), Allagui (beim Afrika-Cup) sowie Szalai (Magen-Darm-Probleme) verzichten. Besonders der Ausfall des Ungarn dürfte Tuchel geärgert haben, gilt er doch als großer Hoffnungsträger für die Rückrunde.

Doch auch ohne die Verletzten waren die Rheinhessen von Beginn an das tonangebende Team. Besonders zwei Spieler machten auf sich aufmerksam: Yilmaz markierte in der 7. Minute die Führung und bereitete drei weitere Treffer vor. Als zentraler Angreifer eines Dreiersturms zeigte er sich sehr beweglich und behauptete gut den Ball. Pikant ist die Tatsache, dass der 23-Jährige, der erst vor Saisonbeginn von Bayern München kam, zuvor auf der Streichliste der Mainzer stand. Hätte sich ein Verein gemeldet, würde er nun nicht mehr das FSV-Trikot tragen.

Der zweite Akteur, der sich in den Vordergrund spielte, war Choupo-Moting. Der 22-Jährige, der zuletzt eher verkopft und phlegmatisch wirkte, erzielte zwei Tore (33., 37.) und präsentierte sich zielstrebig und torgefährlich. Den vierten Treffer vor der Pause markierte Soto (22.).

Spielfluss erlahmt nach der Pause

Mainz war im ersten Durchgang spielfreudig, agierte temporeich und engagiert. Allerdings steht Bochum als Zweitligist erst am Anfang der Vorbereitung und wirkte dementsprechend reichlich müde. Nach dem Seitenwechsel erlahmte dann der Spielfluss.

Lediglich Ujah sorgte in der 63. Minute mit seinem Treffer zum 5:0-Endstand nochmals für Abwechslung. Anschließend wechselte Tuchel bis auf den Nigerianer seine komplette Elf aus! Dies sorgte für einen weiteren Bruch, bis zum Schlusspfiff passierte am altehrwürdigen Bruchweg nichts mehr.

"Das ist mittlerweile eine Masse, die man nicht mehr kompensieren kann. Das liegt mir im Magen. Es fehlen zu viele Leistungsträger, das ist mehr als wir vertragen können."

Der Mainzer Coach Thomas Tuchel zur Personalsituation

"Es war ein guter Schritt, der vor allem den Offensivkräften Selbstvertrauen gibt", sagte Tuchel nach der Partie. "Allerdings können wir uns im Hinblick auf die Bundesliga dafür nichts kaufen".

Die Verletzungsmisere bereitet dem Coach aber Kopfzerbrechen: "Das ist mittlerweile eine Masse, die man nicht mehr kompensieren kann. Das liegt mir im Magen. Es fehlen zu viele Leistungsträger, das ist mehr als wir vertragen können".

Wegen der angespannten personellen Situation wurde die Freigabe für Yilamz wieder zurückgenommen. "Es war ein sehr, sehr gutes Spiel von ihm", sagte Tuchel zum Auftritt des Stürmers. "Ich freue mich für ihn, vor allem, weil er bisher wenige Einsatzchancen bekommen hat. Angesichts der Verletzten denken wir nicht mehr daran, ihn abzugeben".

Yilmaz bleibt also, eine Neuer kommt aller Voraussicht eher nicht mehr: "Es nutzt kein Schnellschuss, der Neuzugang muss von der Qualität her Sinn machen", sagte Tuchel. Vor dem Rückrundenauftakt in Leverkusen am Sonntag (17.30 Uhr) ist ihm trotz der Verletzungsmisere nicht bange: "Wir trauen uns zu, wettbewerbsfähig zu sein", so der 38-Jährige.