Bundesliga

Podolski hat Recht

FC Bayern: Der zukünftige Kölner blüht auf

Podolski hat Recht

Fußball, Bundesliga: Lukas Podolski jubelt

Seht her, ich kann es noch, wenn man mich lässt: Lukas Podolski legte gegen Leverkusen eine Gala hin. imago

Beim 3:0 am Dienstagabend gegen die in der zweiten Halbzeit überforderten Leverkusener legte der Stürmer eine absolute Gala hin. "Poldi blüht auf. Er hat ein Top-Spiel gemacht", schwärmte Jupp Heynckes, nachdem der 23-Jährige die ersten beiden Tore durch Luca Toni und Franck Ribery auflegte und den Treffer zum Endstand selbst erzielte. Gerade diese Szene zeigte, wie groß sein Selbstvertrauen derzeit ist, denn er spritzte einfach in Schweinsteigers Querpass und versenkte die Kugel, obwohl auch Ribery schon aufgezogen hatte und einnetzen wollte.

Überhaupt ist das Thema Selbstvertrauen bei Podolski das A und O in seinem Fußballerleben. Offensichtlich hat es einen Übungsleiter mit rheinländischen Wurzeln beim FC Bayern gebraucht, der wusste, wie die empfindsame Seele der rheinischen Frohnatur Podolski zu streicheln ist. Schon in den ersten Trainingseinheiten unter Heynckes avancierte der 62-malige Nationalspieler zum Freistoß- und Eckenschützen. "Freude, Sicherheit, Vertrauen" - das habe er Podolski vermittelt, berichtete Heynckes und findet es unumwunden schade, dass er die Bayern Richtung Köln verlässt. "Wenn ich etwas länger hier gewesen wäre, wäre das sicher anders gekommen."

Wenn ich etwas länger hier gewesen wäre, wäre das sicher anders gekommen.

Jupp Heynckes über Podolskis Rückkehr nach Köln

Podolski zahlte Heynckes das Vertrauen in den drei Spielen unter dem 64-Jährigen vollauf zurück. An sechs der acht Bayern-Tore unter Heynckes war Podolski beteiligt. Eine solche Quote hatte er noch nie. Auf die Frage, ob in es derzeit in München den besten Podolski zu sehen gebe, sagt er: "So kann man es sagen."

Nur: Lange wird man ihn nicht mehr sehen in München. Im Sommer wechselt er zurück in sein geliebtes Köln, weil er beim FC Bayern weder von Klinsmann noch von Hitzfeld dauerhaft die Spielpraxis und damit das Vertrauen bekam, die der Linksfuß offensichtlich braucht, um seine ganze Leistungsstärke zu entfalten.

Spielt Podolski, spielt er effektiv

Fußball, Bundesliga: Lukas Podolski und Jupp Heynckes

Guter Ratgeber und Seelenstreichler: Lukas Podolski und Jupp Heynckes. imago

Die Zahlen geben ihm Recht. In der Bundesliga hatte er beim FC Bayern nur vier Phasen, in denen er über mehrere Spiele hinweg in der Startelf stand und sein Können zeigen durfte: In der Saison 2006/07 machte er in fünf Partien am Stück (23. bis 27. Spieltag) drei Tore und legte zwei Treffer auf. In der Spielzeit 2007/08 durfte er zwischen dem 31. und 34. Spieltag non-stop ran und erzielte in den vier Spielen drei Tore und assistierte einmal. In der laufenden Spielzeit stand er unter Klinsmann viermal hintereinander in der Startelf (23. bis 26. Spieltag) und kam dabei auf ein Tor und eine Vorlage. Unter Heynckes war er am 30., 31. und 32. Spieltag gesetzt - das Resultat: zwei Tore und vier Assists.

Gut möglich, dass die Fans und die Macher der Münchner dem zukünftigen Kölner am Saisonende eine große Träne nachweinen. Ein Bild, das vor Heynckes' Wiedereinstieg beim Rekordmeister, unvorstellbar war.