Bundesliga

Pantelic: Tore, aber keine Zukunft

Hertha BSC: Der Abschied steht fest

Pantelic: Tore, aber keine Zukunft

Hertha-Coach Lucien Favre und Marko Pantelic

Finden einfach nicht zusammen: Herthas Coach Lucien Favre und Angreifer Marko Pantelic. imago

"Bänder und Menikus sind zum Glück nicht betroffen. Wir hoffen, dass wir ihn bis zum Bayern-Spiel am 13. Februar fit bekommen", sagte Teamarzt Gert Schleicher.

Einerseits ist der Ausfall des Serben angesichts seiner starken Vorstellung gegen Frankfurt eine Schwächung. Andererseits kann das Team schon mal den Ernstfall für die neue Saison proben: Denn dann wird der Angreifer, dessen Vertrag im Juni ausläuft, nicht mehr zur Belegschaft zählen. Pantelic kann in der Rückrunde so oft treffen, wie er will: Trainer Lucien Favre plant über den Sommer hinaus ohne ihn.

Das Verhältnis zwischen beiden sei "ein ständiger Kampf", berichten Insider. Der Versuch, die Beziehung zu kitten, dürfte in etwa so aussichtsreich sein wie die Absicht, mit einer Munddusche ein Feuer zu löschen. In Favres Augen ist der einzige Laufweg, auf den man sich bei Pantelic verlassen kann, der zu den Fans - beim Torjubel. Der Trainer, den kaum etwas mehr abstößt als Selbstinszenierungen, arrangiert sich mit dem Torjäger in einer Atmosphäre eisiger Höflichkeit. Pantelic - theatralisch bis in den letzten Nervenstrang - ist der Gegenentwurf zum sachlichen Schweizer. Den serbischen Nationalspieler verletzt der fehlende Zuspruch seines Vorgesetzten. "Ich bin kein Junge, der sich hängen lässt oder Angst um seine Beine hat, nur weil sein Vertrag bald ausläuft", sagt Pantelic. "Und es ist auch nicht so, dass ich jetzt sofort einen neuen Vertrag erwarte, nur weil ich gegen Frankfurt zwei Tore geschossen habe. Aber Hertha BSC bleibt mein erster Ansprechpartner."

Bereits im Januar, vor Herthas Trainingslager in Marbella, führten Manager Dieter Hoeneß und Pantelic-Anwalt Wolfgang Müllenbrock ein Gespräch. Müllenbrock versicherte Hoeneß, sein Mandant wolle im Winter nicht wechseln. Eine weitere Unterredung wird bald folgen, dann hat auch Pantelic Klarheit. Jedes Tor, das noch folgt, erhöht seinen Marktwert. "Ich habe viel Herzblut in Berlin gelassen", sagt Pantelic, "und die Fans merken das." Der Abschied wird wehtun. Aber er wird kommen...