Bundesliga

René Adler: Glanz und Alltag

Rangliste Winter 2008/09: Die Torhüter

René Adler: Glanz und Alltag

René Adler

Nicht immer die sichere Bank für Bayer Leverkusen: René Adler führt trotzdem. imago

Am Ende dieses Jahres steht sogar ein Novum: Der kicker suchte in der obersten Liga unseres Landes, das traditionell doch eigentlich auf hohe Qualität zwischen den Pfosten zurückgreifen kann, vergebens nach internationalen Klasseleistungen.

Zweifellos besitzt René Adler diese internationale Klasse, doch nachweisen konnte er das zuletzt nicht. Zwar führt der einstige Shootingstar zum dritten Mal in Folge im Ranking. Ausstrahlung und Gesamteindruck stimmen. Auch glänzen konnte Adler, etwa bei seinem Debüt im Nationaltor beim 2:1 gegen Russland im Oktober, zudem in Spielen für Bayer. Doch auch bei ihm hielt ein Stück Alltags-Normalität Einzug: Ebenfalls in der DFB-Elf gegen England (1:2), zudem in der Meisterschaft in Bielefeld (1:2) und gegen Bayern (0:2) zeigte Adler zumeist bei hohen Flankenbällen bisher nicht gesehene Schwächen.

Weltklasse

Platz Name Alter Verein Sommer 2008
keiner

Internationale Klasse

Platz Name Alter Verein Sommer 2008
keiner

Im weiteren Kreis

Platz Name Alter Verein Sommer 2008
1 René Adler 23 Bayer Leverkusen IK-1.
2 Jaroslav Drobny 29 Hertha BSC Berlin -
3 Dennis Eilhoff 26 Arminia Bielefeld -

Blickfeld

Name Alter Verein Sommer 2008
Diego Benaglio 25 VfL Wolfsburg IK-2.
Jens Lehmann 39 VfB Stuttgart -
Manuel Neuer 22 FC Schalke 04 K-5.
Oka Nikolov 34 Eintracht Frankfurt -
Gerhard Tremmel 30 Energie Cottbus B
Michael Rensing 24 Bayern München -
Frank Rost 35 Hamburger SV K-7.
Roman Weidenfeller 28 Borussia Dortmund B
Tim Wiese 26 Werder Bremen B


Adler steht nicht allein da. Auch Manuel Neuer behauptete seinen Status nicht. Sinnbildlich für den Saisonverlauf des Schalkers: die Playoffs mit der U21 gegen Frankreich. Grober Schnitzer im Hinspiel (1:1), starker Auftritt im Rückspiel (1:0) - Konstanz fehlte. Weniger spektakulär verlief das Nachlassen bei zwei anderen: HSV-Schlussmann Frank Rost spielt bisher eine Serie mit Höhen und Tiefen. Wolfsburgs Diego Benaglio patzte nicht entscheidend, wirkte aber auch kaum herausragend. Auffällig beim Schweizer die fußballerischen Probleme.

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Doch es gibt auch Erfreuliches. Jens Lehmann zum Beispiel, der - wie nun Timo Hildebrand in Hoffenheim - nach Deutschland zurückkehrte und mit 39 Jahren in der Meisterschaft ordentlich hielt, freilich im UEFA-Cup in Stuttgart nicht überzeugte. Oder das Comeback Roman Weidenfellers in Dortmund, nach langer Verletzungspause und wackligem Beginn in den letzten Wochen wieder mit alter Stabilität. Positiv auch: Oka Nikolov und Gerhard Tremmel, die in Frankfurt und Cottbus für ihre Verhältnisse ihr Niveau recht konstant hielten. Und schließlich die Wandlung des Tim Wiese, der in Bremen an Festigkeit und Reife gewann, somit bei Jogi Löw zur echten Alternative avancierte und sich mit seinem guten Länderspieldebüt gegen England selbst belohnte.

Michael Richter