Bundesliga

Hoeneß: Neue Attacken

Bayern: Manager greift Rangnick an - Vorwürfe von Peters

Hoeneß: Neue Attacken

Fußball, Bundesliga: Uli Hoeneß (Bayern München) rastet im Spiel gegen 1899 Hoffenheim aus

Uli Hoeneß flippt aus: Hier schimpft er nach einem Foul der Hoffenheimer, am Sonntag griff er Ralf Rangnick an. imago

Dann, endlich, kam am Freitagabend der Anpfiff. Aber wer dachte, die Streitereien seien damit vorbei, der täuschte sich gewaltig.

Schon in der Halbzeit gab es einen neuen Disput - zwischen Hoeneß und dem Schiedsrichter. Der Bayern-Manager war sauer, auf Hoffenheims Weis und den Unparteiischen. Auf dem Weg in die Kabine teilte er das Florian Meyer mit. Mit hochrotem Kopf, berichten Hoffenheimer Augenzeugen. Er soll gebrüllt haben: "Die fallen nur um und Sie fallen auch noch darauf rein. Wenn man so etwas durchgehen lässt, ist das der Tod des Fußballs." Meyer blieb cool, der vierte Offizielle Stefan Trautmann reagierte: "Bleiben Sie ruhig, sonst bleiben Sie in der Kabine", antwortete er Hoeneß. Der stürmte sofort auf ihn zu: "Was wollen Sie denn?"

Hoeneß und Meyer bestätigten dem kicker am Sonntag, dass es ein Gespräch gab. Hoeneß erklärte: "Ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er den Hoffenheimern auf den Leim geht, wenn er es nicht unterbindet." Meyer reagierte immer noch gelassen, er wird auch keinen Sonderbericht anfertigen: "Die Intensität war nicht so, dass ich mich gezwungen sah, Maßnahmen einzuleiten."

Nach einem ruhigen Samstag ging der Schlagabtausch zwischen München und Hoffenheim am Sonntag weiter. Im DSF-Doppelpass polterte Hoeneß gegen Rangnick: "Ich schätze das Modell Hoffenheim. Das Einzige, was mir Sorge bereitet, ist die Besserwisserei von Ralf Rangnick." Damit nicht genug: "Ich habe eine große Sorge: Bisher war er überall im ersten Jahr super, ein Jahr später wurde er entlassen. Die Höhenluft ist sehr dünn. Rangnick versteht es seit sechs Monaten nicht, mit ihr umzugehen!"

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Der TSG-Trainer war zur gleichen Zeit bei einem Fußballturnier seines Sohnes. Der kicker erreichte ihn am Telefon: "Ich habe den Auftritt nicht gesehen und habe kein Interesse an persönlichen Verunglimpfungen. Wir haben rund um das Spiel niemanden persönlich angegriffen. Das ist nicht unser Stil." Manager Jan Schindelmeiser wurde deutlicher: "Ich möchte niemanden verletzen und unser Respekt vor Bayern ist extrem hoch, aber man muss konstatieren, dass einige Aussagen von Uli Hoeneß nicht sehr souverän gewirkt haben. Die Bemerkungen gegen Ralf Rangnick gingen zu weit. Das war persönlich verletzend." Er ergänzt: "Wir haben über weite Strecken den Fußball gespielt, den die Bayern angekündigt haben. Erfolgreich. Und attraktiv. Und dabei eine nicht für möglich gehaltene Aufmerksamkeit weit über Deutschland hinaus erzeugt."

Das ist eine unglaubliche Sauerei, was ihr da macht! So eine linke Schauspieltruppe, Rangnicks linke Schauspieltruppe!

Laut Bernard Peters pöbelte ihn Uli Hoeneß mit diesen Worten an

Zu guter Letzt mischte sich auch noch Bernhard Peters, Hoffenheims Direktor für Sport-und Nachwuchsförderung, in die Diskussion ein und erhob in der "Rhein-Neckar-Zeitung" Vorwürfe gegen Hoeneß. So habe der Bayern-Manager ihn in München nach dem Schlusspfiff angepöbelt. Mit den Worten: "Das ist eine unglaubliche Sauerei, was ihr da macht! So eine linke Schauspieltruppe, Rangnicks linke Schauspieltruppe!"

Die Statistik spricht derweil nicht völlig gegen Hoeneß' Theorie von einem baldigen Absturz Rangnicks. In Hannover und auf Schalke sank der Punkteschnitt des Fußballlehrers im jeweils zweiten Bundesliga-Jahr und es folgte das Aus. In Stuttgart passierte es ihm im dritten Jahr. So wie Hoffenheim derzeit allerdings Fußball spielt, gibt es keinerlei Anzeichen für eine solche Gefahr.