Bundesliga

"Ich bin kein Bankspieler"

FC Bayern: Podolski denkt über Abschied aus München nach

"Ich bin kein Bankspieler"

Lukas Podolski

Will nicht grau werden auf der Bank: Lukas Podolski. dpa

Einen Wechsel innerhalb der Bundesliga oder auch ins Ausland schloss der ehemalige Kölner für den Winter allerdings aus. Obwohl der Nationalstürmer bei den Bayern hinter Miroslav Klose und Luca Toni nur Stürmer Nummer drei ist, wird er auch in der Rückrunde für den FC Bayern auf Torejagd gehen wollen. "Jetzt warte ich erst einmal bis zum Saisonende ab", so Podolski, der seinen Konkurrenten weiter im Nacken sitzen will. "Ich habe noch einen Vertrag bis 2010. Und ich will mir ja hier den Respekt holen."

Sollte sich sein Reservistendasein jedoch nicht ändern, strebt Podolski, der in 44 Länderspielen 24 Tore erzielt hat, eine Luftveränderung an. Sollte die Situation gleichbleibend schlecht sein, "dann gucken wir weiter und müssen vielleicht wirklich reden". In der Bundesliga absolvierte Podolski, der nach der WM 2006 für rund 10 Millionen Euro vom 1. FC Köln zum FC Bayern gewechselt war, zwar elf Partien, doch wurde er dabei neunmal eingewechselt. Ein Tor gelang dem Linksfuß dabei nicht. In seinem ersten Jahr bei den Münchnern kam er in der Liga 22-mal zum Zug, machte vier Tore und legte drei weitere Treffer auf.

Auf internationaler Ebene spielte er in der vergangenen Spielzeit siebenmal in der Champions League (1 Tor, 1 Assist), im diesjährigen UEFA-Cup-Wettbewerb machte Podolski in drei Spielen zwei Tore. Am Mittwochabend im Endspiel um die Zwischenrunde gegen Saloniki wird er allerdings wieder auf einen Joker-Einsatz hoffen.

"Es wäre doch blöd, wenn ich sage, München ist toll, es läuft alles gut bei den Bayern, und irgendwann bin ich dann grau auf der Bank. Als Bankhocker fühle ich mich nicht gebraucht."

Lukas Podolski

In den vergangenen Wochen blockte Podolski bei Nachfragen zu seiner Zukunft in München stets ab mit dem Hinweis, er wolle sich beim Rekordmeister durchsetzen. Nun gewährte er erstmals einen kleinen Einblick in sein Seelenleben. "Es wäre doch blöd, wenn ich sage, München ist toll, es läuft alles gut bei den Bayern, und irgendwann bin ich dann grau auf der Bank. Als Bankhocker fühle ich mich nicht gebraucht", so Podolski, der offen eingestand, dass es aktuell in München "keine einfache Zeit“ für ihn sei. Spätestens nach der Euro 2008 will Podolski wieder als Stammspieler auftreten. Wo dies sein wird, ist offen – Werder Bremen und der Hamburger SV machten ihr Interesse am Stürmer bereits in der Vergangenheit öffentlich.

Ab sofort soll die Öffentlichkeit auch einen neuen, anderen Lukas Podolski wahrnehmen. Dafür habe er sein Umfeld "völlig neu geordnet", mit dem "Poldi hier, Poldi da, Poldi trallalla" sei es "jetzt vorbei". Eine deutlich sichtbare Abgrenzung soll es auch zu seinem WM-Kumpel Bastian Schweinsteiger geben. "Dieses Poldi-Schweini-Poldi-Schweini-hin-und-her muss endlich ein Ende haben", verkündete der Ex-Kölner, der klarstellte, dass ihn außerhalb des Fußballplatzes gar nicht viel mit dem Teamkollegen verbinde. "Die Ehe mit Schweini, wenn man sie so nennen will, die hat es doch nie gegeben", sagte Podolski.