Bundesliga

"Wettbewerbsverzerrung pur!"

Rummenigge und Stevens kritisieren die DFL

"Wettbewerbsverzerrung pur!"

Karl-Heinz-Rummenigge

"Ich finde es lächerlich, was sich die DFL mit dem Spielplan erlaubt": Karl-Heinz-Rummenigge ist sauer. imago

"Ich finde es lächerlich, was sich die DFL mit dem Spielplan erlaubt. Das ist Wettbewerbsverzerrung pur!", wetterte der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern. HSV-Coach Stevens war nicht weniger wütend: "Es kann nicht sein, dass in einem wichtigen Spiel, in dem es um die Meisterschaft geht, eine Mannschaft auf dem Platz steht, die nicht völlig fit sein kann." Durch die Niederlage hatten die Hamburger den zwischenzeitlichen Sprung an die Tabellenspitze verpasst. "Werder war nicht besser, aber frischer", sagte Stevens. "Da muss ganz schnell eine Änderung her", fordert Rummenigge. Die DFL in Person von Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball sprach zwar im DSF von einem "sportlich brisanten Thema", erinnerte aber daran, dass die Vereine "es so akzeptiert und unterschrieben, als man im Dezember 2005 dieses Modell vorgelegt bekommen hat. Die Bayern werden im Dezember 2005 nicht daran gedacht haben, dass sie im UEFA-Pokal mal Terminprobleme haben. Die haben sich vermutlich um diese Zeit in der Champions League gesehen."

Bayer und die Bayern kennen das HSV-Schicksal schon

Holger Hieronymus, der Geschäftsführer Spielbetrieb der DFL, wies die scharfe Kritik ebenso scharf zurück: "Die Verantwortung liegt bei der UEFA. Sie hat sowohl den Dienstag als auch den Mittwoch weitgehend exklusiv für die Champions League geblockt, somit bleibt für den UEFA-Cup nur der Donnerstag. Der Antrag der Bundesliga, auch am Mittwoch im UEFA-Cup zu spielen, wurde 2005 abgelehnt." Der Regelspielplan in der Bundesliga sei außerdem "von allen Klubs einstimmig beschlossen" worden. Ein Runder Tisch bezüglich der Verteilung der Spiele aufgrund der Vereinbarung mit den TV-Partnern sei zwar denkbar, so Hieronymus. Allerdings äußerte er auch Bedenken, was die Erlöse betrifft: "65 Prozent der TV-Einnahmen werden am Samstag erlöst. Eine Änderung ist mit Risiken versehen." Klubs, die international nicht im Einsatz sind, hätten sicherlich ein Problem mit einer größeren Anzahl an Sonntagsspielen. Klar ist aber auch angesichts der Zahlen, dass der HSV nicht das erste "Opfer" der derzeitigen Regelung in dieser Saison ist. So kassierten Bayer Leverkusen (0:1) und Bayern München (1:3) kurz nach ihren internationalen Auftritten Niederlagen - jeweils in Stuttgart.