Bundesliga

So ist Ismael noch kein Gewinn

Hannover: "Zwei Wochen Zeit bis Hamburg"

So ist Ismael noch kein Gewinn

Hannovers Neuzugang Valerien Ismael, rechts St. Paulis Prokoph

"Zwei Wochen bis Hamburg": Hannovers Neuzugang Valerien Ismael, rechts St. Paulis Prokoph. imago

Und auch am zweiten Gegentreffer hatte Hannovers Wintereinkauf erheblichen Anteil: Mit einem Rückpass schickte er Keeper Robert Enke in ein Dribbling, bei dem dieser prompt wegrutschte und den Ball gegen den heranstürmenden Paulianer Prokoph verlor.

Zwei Schnitzer, dazu einige Mängel in Zweikampf, Beweglichkeit und Zusammenspiel mit den neuen Kollegen - keine Frage: Der erhoffte Gewinn für die 96-Defensive, die dem Gegner wie schon vor der Winterpause einfach zu viele Chancen zugesteht, ist Ismael in dieser Form nicht. Noch nicht. Für Aufregung sorgt das kaum, denn bislang bewegt sich alles im erwarteten Plan. "Wir haben stets gesagt, dass er die Vorbereitung voll braucht, um unsere Abläufe zu kennen und nach der langen Pause wieder ein Gefühl für seinen Körper zu bekommen", so Co-Trainer Dirk Bremser, der bis Sonntag den grippekranken Dieter Hecking vertrat. "Valerien wächst immer mehr in seine Rolle, ist akzeptiert und versucht, dem Team zu helfen. Aber man sieht deutlich, dass auch er die 14 Tage noch braucht."

Das weiß der 32-Jährige, der erstmals 90 Minuten durchspielte. Ziel bleibt, beim HSV in der Startelf zu stehen. "Ich habe noch knapp zwei Wochen Zeit bis Hamburg. Bis dahin muss die Abstimmung noch besser werden." Die Fehler und Schwächen seien ein normaler Prozess nach 13 Monaten Verletzungspause. "Körperlich bin ich zufrieden. Ich verkrafte das intensive Training, regeneriere sehr gut. Geht es so weiter, bin ich für den Bundesliga-Beginn optimal vorbereitet."

Und wenn nicht? "Alle sprechen nur vom zweiten Mann neben Ismael in der Innenverteidigung", hatte Trainer Hecking schon vor einiger Zeit gesagt, "doch auch Vinicius und Frank Fahrenhorst sind eine Möglichkeit. Sie hatten in der Vorrunde nur das Pech, ständig mit Verletzungen zu kämpfen." Schafft Ismael es nicht, käme das alte Duo wohl zum Zuge, während die beiden übrigen Kandidaten, Dariusz Zuraw und Thomas Kleine, in den bisherigen Tests kaum eingesetzt wurden und derzeit offenbar nicht das Vertrauen genießen.

Michael Richter