Bundesliga

BVB als Blaupause? Schommers' Matchplan gegen RB

Margreitter fehlt weiterhin

BVB als Blaupause? Schommers' Matchplan gegen RB

Hofft auf einen kompakten Auftritt seines Teams: Nürnbergs Interimscoach Boris Schommers.

Hofft auf einen kompakten Auftritt seines Teams: Nürnbergs Interimscoach Boris Schommers. imago

RB Leipzig? War da nicht etwas? Richtig, in der Hinrunde setzte es für den Aufsteiger aus Nürnberg bei den Sachsen elf Tage nach dem 0:7 beim BVB ein weiteres Debakel. 0:6 lautete der Endstand, der sich auf dem Papier zwar besser las als die Abreibung in Dortmund, in der Realität aber eine viel schlimmere Demütigung war. Hätte die Elf von Trainer Ralf Rangnick damals die Partie nicht nach gut einer Stunde beim Stand von 6:0 locker ausklingen lassen, das Debakel für den Club wäre zweistellig ausgefallen.

Kein Wunder also, dass die Devise beim Club für die Partie am Samstag Wiedergutmachung heißt - Teil 2, sei angefügt, denn Teil 1 ist mir dem 0:0 gegen Dortmund vor rund eineinhalb Wochen schon mal geglückt. Ein Remis, das als Blaupause für das Duell mit den roten Bullen dient. Will heißen: kompakt stehen, geschickt im Verbund verschieben, Zweikämpfe suchen und sich in diese dann aggressiv-leidenschaftlich stürzen. Oder eben komplett anders auftreten wie einst in Leipzig. Damals versuchte der Club, RB mit einer gelinde ausgedrückt naiv-offensiven Marschroute zu überraschen und lieferte so den wegen ihres rasant schnellen Umschaltspiels gefürchteten Sachsen im Wortsinn eine Steilvorlage.

Trainersteckbrief Schommers
Schommers

Schommers Boris

Spielersteckbrief Ishak
Ishak

Ishak Mikael

Spielersteckbrief Zrelak
Zrelak

Zrelak Adam

Spielersteckbrief Ilicevic
Ilicevic

Ilicevic Ivo

Spielersteckbrief Margreitter
Margreitter

Margreitter Georg

Schommers: "Daraus ziehen wir unsere Lehren"

"Wir haben damals dem Gegner in die Karten gespielt, doch daraus ziehen wir unsere Lehren", sagt Interimscoach Boris Schommers. "Wir brauchen wie gegen Dortmund gegen den Ball eine gute, kompakte Ordnung und dürfen uns zudem nicht mehr so viele Fehler in unserem eigenen Ball-Positionsspiel erlauben", führt er weiter aus. Was sich im Gegensatz zur Partie gegen Dortmund ändern soll: Die Franken wollen selbst vermehrt zu Torabschlüssen kommen, das heißt, mutiger wie geschlossener mehr Offensive wagen, ohne dass dies zu Lasten der defensiven Stabilität geht.

Nicht mithelfen bei der Umsetzung kann bekanntlich Stürmer Adam Zrelak, der am Mittwoch im Rasen hängenblieb, sich das rechte Knie verdrehte und sich dabei das Kreuzband zerfetzte. "Es war ein Schock für die Mannschaft und für uns im Trainerteam, denn Adam war top drauf", so Schommers. Rein sportlich betrachtet hält sich der Verlust jedoch in Grenzen, denn Zrelak lief zwar viel und im Vollsprint unermüdlich den Gegner an, seine Torgefährlichkeit indes bewegte sich in sehr überschaubaren Grenzen. Zur Ehrenrettung des Slowaken sei angefügt, dass er allerdings auch wenig verwertbare Zuspiele erhielt.

Ishak "hat sich diese Chance verdient"

Und auf diese ist auch der Mann gewiesen, der ihn vertreten wird. Gemeint ist Mikael Ishak, der in der Startelf stehen wird, darauf legt sich Schommers bereits fest. "Er hat in den vergangenen zehn, zwölf Tagen im Training gewaltig Gas gegeben, er hat sich diese Chance redlich verdient", so Schommers.

Dass der Schwede zuletzt in der Sturmhierarchie hinter Zrelak rückte, hat ohnehin nicht jeder verstanden. Und zwar vor dem Hintergrund, dass der 25-Jährige in puncto Torgefahr sowie Bällebehaupten und -verteilen der beste zentrale Stürmer im Nürnberger Kader ist. Andererseits ist der Aufstiegsgarant der vergangenen Saison nicht mit einer großen Grundschnelligkeit gesegnet, er fühlt sich im sowie direkt um den Strafraum herum am wohlsten und braucht die Bälle in den Fuß. Kurzum: eine auf Konter ausgelegte Spielweise liegt ihm weniger. Aber, der Club will sich ja am Samstag nicht nur aufs Kontern verlegen.

Chance für Ilicevic? - Margreitter fehlt weiterhin

Erstmals im Spieltagskader könnte gegen RB Winterzugang Ivo Ilicevic stehen. Der ohne Wettkampfpraxis gekommene 32-jährige Flügelspieler befindet sich laut dem Trainer auf einem sehr guten Weg. "Er wird am Wochenende in einem Kader stehen", sagt Schommers, verrät dabei aber nicht, ob es sich dabei um den der ersten Mannschaft oder den der U 21 handelt, wobei die Tendenz klar Richtung Bundesliga-Team geht.

Definitiv erneut nicht dabei sein wird hingegen Innenverteidiger Georg Margreitter, der sich vor dem Spiel gegen den BVB eine vom Verein nicht näher erläuterte Muskelverletzung zuzog und seitdem fehlt. Sehr zum Bedauern des Trainers: "Der Heilungsprozess dauert länger, als Georg und wir uns das erhofft hatten. Wir gehen da auf keinen Fall ein Risiko ein."

Christian Biechele

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