Bundesliga

Baier: "Wir müssen alles anders machen"

FCA-Kapitän widerspricht Trainer Baum

Baier: "Wir müssen alles anders machen"

Durfte nur 45 Minuten ran: Daniel Baier, hier im Duell mit Amir Abrashi (oben).

Durfte nur 45 Minuten ran: Daniel Baier, hier im Duell mit Amir Abrashi (oben). imago

In der 34. Minute sah Baier nach einer Grätsche gegen Luca Waldschmidt die Gelbe Karte. Ansonsten war der FCA-Spielführer weder besser noch schlechter als viele seiner Mitspieler. "Daniel hat im Spiel gegen Bremen eine Rippenprellung erlitten. Die war jetzt fast ausgeheilt, aber man hat schon gemerkt, dass er ein bisschen Probleme damit hatte. Das war eigentlich der Hauptgrund dafür, warum ich ihn runtergenommen habe", begründete Baum auf Nachfrage in der Pressekonferenz seine Maßnahme. Der Spieler wollte allerdings von einem körperlichen Handicap im Gespräch mit dem kicker wenige Minuten zuvor nichts wissen und forderte eine klare Reaktion vor dem kommenden schweren Heimspiel am Freitag gegen Dortmund.

kicker: Herr Baier, Sie mussten zur Pause in der Kabine bleiben. Waren Sie angeschlagen?
Baier: Nee.

kicker: Sie haben die zweite Halbzeit von der Bank aus verfolgt. Da gab es rund um den Anschlusstreffer eine Phase, in der Ihr Team besser aufgetreten ist. Aber unterm Strich steht ein 1:5. Wie kommt so eine Leistung in solch einem wichtigen Spiel zustande?
Baier: Was wollen Sie von mir hören?

kicker: Ihre Sicht der Dinge, Ihre Analyse.
Baier: Wir haben 1:5 verloren. Ich glaube, das Ergebnis spricht dann für sich.

kicker: Sie sind der Kopf der Mannschaft, gehen voran. Diesmal hatte man das Gefühl, dass elf Spieler von Beginn an nicht die richtige Einstellung zu diesem Spiel hatten, gerade in den direkten Duellen.
Baier: Wenn Sie das Spiel gesehen haben, werden Sie Ihre Schlüsse ziehen können. Wie gesagt, es steht am Ende ein 5:1 auf der Tafel. Was will ich dann noch groß erzählen? Das Ergebnis spricht für sich.

kicker: Ist das Ergebnis in der Höhe korrekt, spiegelt es den Leistungsunterschied wider?
Baier: Im Endeffekt ist es scheißegal, ob wir gegen Bayern 2:3 verlieren. Ich denke, das Ergebnis spiegelt diesmal den Unterschied beider Mannschaften im Spiel auf jeden Fall wider, ja.

kicker: Sie haben beim FCA schon viel erlebt, gute und schlechte Zeiten. Was muss passieren, dass man solch ein Spiel schnell aus den Kleidern schütteln kann, um in der nächsten Partie anders aufzutreten?
Baier: Auf jeden Fall muss sich jeder selber an die eigene Nase packen. Ich glaube, das macht jeder, wenn man in die Kabine schaut. Und dann sollte man sich nicht so viel mit Journalisten aufhalten, wie jetzt gerade. Wir werden jetzt zu Recht Kritik bekommen. Aber am Freitag geht es weiter. Auch wenn es Sprüche sind, wir müssen die Köpfe wieder hochbekommen und viel, vieles oder alles besser machen als in diesem Spiel.

kicker: Soll das bedeuten, dass man alles ausblenden sollte, um sich nur auf die Arbeit im Training zu fokussieren? Ist das Ihre Botschaft?
Baier: Es ist keine Botschaft. Aber was soll ich jetzt großartig über das Spiel reden. Jeder hat gesehen, dass es desolat war. Trotzdem müssen wir weitermachen. Es hilft nichts, wenn wir bis Freitag die Köpfe unten haben und von jedem hören, wie schlecht wir sind und was für ein Katastrophen-Auftritt das war. Wir müssen alles anders machen als in diesem Spiel.

Mit seiner Forderung dürfte Baier auf einer Linie mit Manager Stefan Reuter liegen, der eine "interne Analyse" ankündigte, in der nichts schöngeredet werden soll.

Interview: Carsten Schröter-Lorenz

Bilder zur Partie SC Freiburg - FC Augsburg