In der Nacht zum Dienstag zog der Club erste Konsequenzen und beurlaubte Sportvorstand Bornemann mit sofortiger Wirkung. Damit war auch das Aus von Trainer Köllner nur noch Formsache. Bei einer Pressekonferenz machte Aufsichtsratssprecher Thomas Grethlein die Trennung schließlich offiziell.
Am Sonntagnachmittag hatte sich der Nürnberger Aufsichtsrat nach dem 0:2 im Kellerduell in Hannover erstmals zu einer Dringlichkeitssitzung getroffen. Lange wurde kontrovers diskutiert. Bornemann wollte Köllner unbedingt halten, im von den Mitgliedern gewählten Kontrollgremium dagegen wurden die Zweifel immer größer.
Anfechtbare Analysen und Aufstellungen
Nun also der radikale Schnitt. Mit nur zwölf Punkten (zwei Siege, sechs Unentschieden) ist der FCN nach 21 Spieltagen Tabellenletzter und schlittert ungebremst auf die 2. Liga zu. Aber nicht nur wegen der Ergebnisse, sondern auch wegen seiner anfechtbaren Analysen und Aufstellungen war Köllner angezählt.
Der 49-Jährige wurde im März 2017 zum Cheftrainer des FCN befördert. Zuvor hatte sich der gelernte Zahnarzthelfer aus Fuchsmühl schon um den Club-Nachwuchs gekümmert. 2018 schaffte er mit Nürnberg den achten Aufstieg der Vereinsgeschichte.
Interimslösung mit Schommers und Mintal
Interims-Duo: Trainer Boris Schommers und Marek Mintal als sein Co. imago
Im Heimspiel gegen Dortmund am kommenden Montag werden interimsmäßig der bisherige Co-Trainer Boris Schommers und Vereinslegende Marek Mintal an der Seitenlinie stehen. "Unsere Aufgabe ist es nun, mit aller Sorgfalt einen Sportvorstand zu finden, der künftig die Verantwortung für den sportlichen Bereich tragen wird und dessen erste Aufgabe es sein wird, einen passenden Trainer für den 1. FC Nürnberg zu finden", erklärte Grethlein das weitere Vorgehen.
Um nach der Beurlaubung von Bornemann satzungsgemäß durch einen zweiten Vorstand weiter handlungsfähig zu sein, wird zunächst Marketingleiter Marcus Rößler als Vorstand neben Finanzchef Niels Rossow fungieren.