Bundesliga

Pal Dardai, Coach von Hertha BSC, redet sich nach 3:0 gegen Borussia Mönchengladbach in Rage: "Dafür habe ich keinen Respekt"

Berlins Trainer stinksauer auf den vierten Offiziellen

Dardai redet sich in Rage: "Dafür habe ich keinen Respekt"

Er war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, nicht aber mit dem vierten Offiziellen: Hertha-Coach Pal Dardai.

Er war zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft, nicht aber mit dem vierten Offiziellen: Hertha-Coach Pal Dardai. imago

Der Direktvergleich in der Bundesliga könnte ausgeglichener nicht sein: Durch den verdienten 3:0-Auswärtssieg der Hertha , der erste Berliner Dreier in Mönchengladbach seit dem 20. September 2008 (ein 1:0-Erfolg), hat der Haupstadtklub nun 24 der 62 Aufeinandertreffen gewonnen. 24 Spiele gingen an die Fohlen, 14 endeten unentschieden - bei einem Torverhältnis von 100:100.

Coach Dardai hatte einen "konzentrierten Auftritt" und "hochverdienten Sieg" seiner Mannschaft gesehen. Sein Team habe "taktisch clever" agiert und stark verteidigt. "Jeder Konter war eine riesige Torchance", analysierte Dardai am "Sky"-Mikrofon und fügte an: "Wenn wir nach dem 2:0 schneller das 3:0 machen, hätte es vielleicht ein noch besseres Ergebnis geben können."

Wann er sich denn sicher gewesen sei, dass dieses Spiel gewonnen werde, wurde Dardai gefragt. Die Antwort des Ungarn: "Ich kenne meine Mannschaft. Wir haben viele junge Spieler, das ist nicht böse gemeint - nach dem 3:0." Allen seinen Profis stellte Dardai ein gutes Zeugnis aus, beeindruckt habe ihn auch Lukas Klünter, der als Rechtsverteidiger überzeugen konnte.

Lobende Worte gab es außerdem für Davie Selke, der das 2:0 mustergültig vorbereitet und den 3:0-Endstand selbst erzielt hatte. Warum er sich überhaupt für den schlaksigen Angreifer entschieden habe? "Wir wollten kontern", gab Dardai Einblicke in seinen Matchplan. "Davie hat das gut umgesetzt. Respekt für die Wege, die er gemacht hat."

Eigenartig. Wir sind Menschen. Entweder sagst du zu mir so etwas oder gar nicht, aber das ist nicht in Ordnung.

Pal Dardai über Arne Aarnink

Schnell verfinsterte sich Dardais Miene, als er nach einer Szene Mitte der zweiten Halbzeit gefragt wurde, bei der ihn sein Assistent einfangen musste. "Der vierte Offizielle (Arne Aarnink, d.Red.) hat zu meinem Co-Trainer gesagt, er schickt mich gleich hoch. So etwas habe ich noch nie erlebt. Ich habe nie etwas Böses gesagt, nicht einmal einen Satz. Eigenartig. Wir sind Menschen. Entweder sagst du zu mir so etwas oder gar nicht, aber das ist nicht in Ordnung", redete sich Dardai regelrecht in Rage: "Das akzeptiere ich nicht und dafür habe ich keinen Respekt. Das nächste Mal soll er Briefe schreiben, ich weiß es nicht. Er soll es mir sagen, wir sind Männer. Ich habe mich nur beschwert, dass wir schon zwei Gelbe Karten haben und Gladbach nicht mal eine, obwohl es da genug Szenen gegeben hat. Das muss 50:50 sein in diesem Spiel."

Selke: "Mal gucken, ob wir morgen frei bekommen"

Ein breites Grinsen auf dem Gesicht hatte der mitentscheidende Selke. Auch er habe gewusst, dass die Hertha seit elf Jahren nicht mehr in Gladbach gewonnen hatte. "Wir haben in der Kabine besprochen, dass jede Serie mal reißt. Ich bin unfassbar stolz auf die Jungs", so der Stürmer, der anfügte: "Mal gucken, ob wir morgen frei bekommen. Dann kann es schon sein, dass sich heute Abend noch etwas ergibt. Heute hätten wir es verdient."

msc

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Hertha BSC