Bundesliga

Gedankenspiele mit Gisdol und Magath: Was passiert, wenn der VfB Stuttgart in Düsseldorf verliert?

Gedankenspiele mit Gisdol und Magath hinter den Kulissen

Was passiert mit Weinzierl, wenn der VfB verliert?

Planspiele im Giftschrank: Markus Weinzierl steht in Düsseldorf unter Zugzwang.

Planspiele im Giftschrank: Markus Weinzierl steht in Düsseldorf unter Zugzwang. imago

Es ist gar nicht so lange her, da saß Michael Reschke im TV-Studio von "Sky90". Nach dem 1:4 der Stuttgarter in München erläuterte der Sportvorstand seine Sicht der Dinge zu seinem kriselnden VfB. Dabei meinte er unter anderem: "Die Spiele gegen Freiburg und in Düsseldorf werden richtungsweisend sein" - bei der Frage über Wohl oder Wehe beim Traditionsverein und dessen Trainer. Trotz aller Unruhe bei diesen Gedanken, machte Reschke dennoch klar: "Auch danach bleiben noch 13 Spiele." Es müsse allerdings "erkennbar sein, dass wir Schwung aufnehmen". Dazu gebe es Hoffnung. "Es gibt viele Anzeichen, dass wir auf einem guten Weg sind."

Doch der hat den VfB tabellarisch nicht vorangebracht, die erste Partie brachte stattdessen den nächsten Nackenschlag: Das 2:2 gegen Freiburg war zu viel zum Sterben und zu wenig zum Leben. Das Vorhaben, mit den Badenern einen Konkurrenten zurück in den Tabellenkeller zu ziehen, wurde verpasst. In Düsseldorf gelten am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) jetzt die gleichen Vorzeichen. Was aber, wenn diesmal gar nichts Zählbares herausspringt?

Gisdol und Magath pflegen weiterhin Kontakt zu ihrem Ex-Klub

Vor laufenden TV-Kameras stellte sich der Sportchef an besagtem Sonntagabend vor fast zwei Wochen selbstredend hinter seinen Coach. Es gebe "keinen Zweifel", dass man mit Weinzierl die Saison beende. "Der Glaube und das Vertrauen in Markus sind da. Er macht einen guten Job, ist sehr fokussiert und ruhig. Ich bin überzeugt, dass wir in die Spur kommen", so Reschke.

Es war die Hoffnung, dass die Situation sich nicht verschlimmern würde. Das hat sie zwar nicht, nur verbessert hat sie sich auch nicht. Entsprechend stecken die Verantwortlichen in der Zwickmühle. Für den Fall der schlimmsten Fälle, einer Niederlage in Düsseldorf, will man nicht unvorbereitet sein - darf man nicht unvorbereitet sein. Nach kicker-Informationen wurden entsprechend bereits pflichtgemäß Notfallpläne durchgespielt, in denen man sich u.a. mit möglichen Kandidaten wie Markus Gisdol und Felix Magath beschäftigt hat, die beide eine Stuttgarter Vergangenheit haben und weiterhin Kontakt zu ihrem Ex-Klub pflegen.

Die Fans haben Weinzierl bisher nicht als Feindbild ausgemacht

Im Moment liegen diese Planspiele im Giftschrank. Alle hoffen, dass Weinzierl, den die Fans bisher nicht als Feindbild ausgemacht haben, und seinen Spielern endlich der Befreiungsschlag gelingt. Dass sich die Arbeit, die der 44-Jährige gegen jeden Widerstand im Team in den Umbau des Kaders und die mentale Neuausrichtung einiger Profis zu mehr Leistungsbereitschaft auch wirklich bezahlt macht. Dass ihn die Mannschaft nicht im Stich lässt wie so viele andere Trainer in den vergangenen Jahren vor ihm.

Ein Rauswurf Weinzierls - es wäre der dritte Wechsel innerhalb eines Jahres - würde alles wieder auf null zurückdrehen, alle von ihm eingeleiteten Veränderungen stoppen, den gewohnten Kreislauf neu starten, der in den vergangenen Jahren zum regelmäßigen Scheitern der Trainer führte. Und er würde den Druck auf die Klubführung erhöhen.

George Moissidis

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