Bundesliga

Markus Weinzierl, Trainer des VfB Stuttgart: "Da bin ich selbstkritisch"

Der VfB Stuttgart und sein Trainer stehen unter Druck

Weinzierl: "Da bin ich selbstkritisch"

Konnte den von ihm erwarteten Umschwung bisher nicht einleiten: Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl.

Konnte den von ihm erwarteten Umschwung bisher nicht einleiten: Stuttgarts Trainer Markus Weinzierl. imago

Keine der jüngsten elf Partien gegen einen Aufsteiger hat der VfB verloren. Dafür aber auch nur vier davon gewonnen. Ein weiteres, achtes Remis, wäre für den Traditionsklub vom Neckar nur ein Tropfen auf den immer heißer werdenden Stein. Eine Punkteteilung in Düsseldorf ist allenfalls für die Fortunen ein erstrebenswertes Resultat. "Es wird ein kampfbetontes, ein sehr intensives Spiel", sagt Weinzierl. "Die Düsseldorfer kämpfen, rennen, lassen ihr Herz auf dem Platz. Sie machen das wirklich gut." Dennoch erwartet er kein so defensives Auftreten des Gegners wie vom SC Freiburg zuletzt. "Düsseldorf wird auch agieren und nicht so passiv spielen."

Der VfB kommt nicht vom Fleck

Gegen wen auch immer. Stuttgart kommt nicht vom Fleck. Schlimmer noch. Wie schon in der Hinrunde sind die abstiegsgefährdeten Schwaben dabei, den Start in die zweite Serie komplett in den Sand zu setzen. Wie am ersten, zweiten und dritten Spieltag setzte man auch am 18. 19. und 20. gegen Mainz (0:1 und 2:3), den FC Bayern (0:3 und 1:4) und Freiburg (3:3 und 2:2) keinen Dreier. Im ersten Spiel gegen Düsseldorf gab's ein enttäuschendes 0:0, ein schmeichelhaftes zudem, das angesichts der jüngsten Darbietungen des Aufsteigers allerdings in ganz anderem Licht erscheint.

Trotzdem wissen alle, dass dem VfB am Sonntag nur ein Erfolg im Westen nutzt. Wie so oft nennt Weinzierl die anstehende Partie "ein ganz wichtiges Spiel", das auch für ihn persönlich wichtig ist. Bisher konnte der 44-Jährige nicht den von ihm erwarteten Umschwung einleiten. Der VfB scheint für Trainer eine härtere Nuss als üblich zu sein.

Probleme, die nicht so schnell zu lösen sind

Die Maßnahmen taktischer, personeller und struktureller Natur wirkten bisher nur punktuell und lassen sich nicht an Zählern abmessen. Der Wurm, der seit mittlerweile vielen Jahren im VfB, in Mannschaft und Verein steckt, ihn von innen heraus zerfrisst und Trainer regelrecht verschlingt, ist zäh. "Ich habe von Anfang an gewusst, dass es eine Drucksituation ist", sagt Weinzierl. "Natürlich habe ich auch erwartet, dass wir es schneller regeln. Das hat aber nicht geklappt, weil wir Probleme haben." Die nicht so schnell zu lösen sind. Vor allem, "wenn man Spiele nicht gewinnt, wenn man zu viele Gegentore kassiert... Es ist uns nicht gelungen, das abzustellen. Da bin ich selbstkritisch, das ist auch die Mannschaft. Deswegen sind wir nicht zufrieden".

Dennoch lässt er keinen Zweifel daran, Herr der Lage zu sein. Mit dem Glauben, seine Mission zu einem guten Ende bringen zu können. Egal, wie schwer sich der Auftrag auch darstellt. "Ich kenne die Erwartungen, kenne das Ziel des Vereins, die Größe des Vereins und die damit verbundene Diskussion und Unruhe. Aber für mich ist es wichtig, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren, nüchtern und sachlich zu bleiben." Und möglichst bald Punkte zu holen.

George Moissidis