"Im Winter kann gerne was kommen, es wird definitiv nicht angenommen", betont Schröder im Hinblick auf eine neue Offerte für Ivorer. Diese Entscheidung fällt Mainz deshalb so leicht, weil Gbamin das Transferverbot im vergangenen Sommer auch mental problemlos weggesteckt hat. "Er hat sich topprofessionell verhalten, obwohl er sich wahrscheinlich ausgerechnet hatte, weggehen zu können. Wir haben ihm erklärt, warum das nicht in Frage kommt. Aber das ist aber immer ein zweischneidiges Schwert", weiß Schröder. Manche Spieler ließen nach so einer Erfahrung in der Kabine oder im Training ihren Frust raushängen. Schröder: "Das war bei Jean-Philippe nicht einmal der Fall." Zur Verbesserung der Gemütslage hat freilich beigetragen, dass der Klub den Vertrag finanziell aufstockte, ihn dabei um ein Jahr bis 2023 verlängerte, "ohne Ausstiegsklausel", wie Schröder versichert.
Gbamin musste vor Rundenbeginn bleiben, weil Abdou Diallo für die Mainzer Rekordablöse von 28 Millionen Euro nach Dortmund gewechselt war und der Klub sich nicht sportlich weiter schwächen wollte. "Einen solchen Einjahreszyklus will natürlich keiner. Auch wenn die Fans bei uns daran gewöhnt sind, dass ein Spieler irgendwann den nächsten Schritt gehen will, ist es trotzdem bitter", betont Schröder. Die Wiederholungsgefahr hält er nicht für besonders groß: "Themen wie mit Abdou haben Seltenheit. Bei ihm hat aber auch alles gepasst: Er hatte in Monaco nur fünf Spiele gemacht und in der Bundesliga dann durchgespielt. Nach einem Jahr mit so einer Summe nach Dortmund zu gehen, davon träumen viele, aber wie häufig kommt das vor?"
Im Fall Gbamin habe der Klub daraufhin "Stärke bewiesen, in der Vergangenheit wäre es völlig normal gewesen den Spieler zu transferieren, weil es auch unmenschlich viel Geld war. Aber wir haben eine Verantwortung, eine starke Mannschaft aufzustellen", erläutert Schröder. Vermutlich wird der Mittelfeldmann am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) letztmals im Mainzer Trikot bei 1899 Hoffenheim auflaufen. Im kommenden Sommer ist ein Transfer nach England sehr wahrscheinlich.
Doppeltest gegen den SC Freiburg
Während des Trainingslagers in Estepona (6. bis 13 Januar) testet Mainz 05 gleich zweimal gegen den SC Freiburg. Auf dem Trainingsgelände Arroyo Enmedio in der Nähe des 05-Teamhotels Gran Hotel & Thalasso bestreitet das Team von Sandro Schwarz am Samstag, 12. Januar, um 11 und um 14 Uhr zweimal 90 Minuten gegen den Bundesligakonkurrenten. Hintergrund der ungewöhnlichen Maßnahme ist, dass damit alle Spieler über die volle Distanz eingesetzt werden können.