Bundesliga

Hecking: "Momentaufnahme? Das ist erarbeitet"

Kramer droht wieder die Bank

Hecking: "Momentaufnahme? Das ist erarbeitet"

"Platz zwei ist erarbeitet": Gladbachs Trainer Dieter Hecking.

"Platz zwei ist erarbeitet": Gladbachs Trainer Dieter Hecking. imago

Er habe in den vergangenen Tagen viel über das Wort Momentaufnahme nachgedacht, berichtete Borussias Trainer auf der Pressekonferenz am Donnerstag, und dabei sei er zu dem Schluss gekommen: "Eigentlich ist es Quatsch."

Bezogen auf Borussias Top-Start meinte Hecking damit: "Wenn du nach zehn Spieltagen Zweiter bist, hat das nichts mit dem Moment zu tun - dann hast du es dir erarbeitet. Und ich finde, dass die Mannschaft auch zu Recht auf Platz 2 steht. Das haben sich die Jungs verdient." Nun warte am Samstag beim Auswärtsspiel in Bremen "die Herausforderung, diese Situation weiter zu verbessern", so Hecking weiter.

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Auch Max Eberl machte deutlich, dass er mit der Zwischenbilanz nach fast einem Saisondrittel mehr als zufrieden ist. "20 Punkte nach zehn Spielen bedeuten einen Zwei-Punkte-Schnitt. Würde man das auf eine ganze Saison hochrechnen, hat das immer für etwas Großes gereicht", sagte Eberl. "Wir haben eine super Ausgangslage. Und jetzt gilt es, ambitioniert zu bleiben und weiterzumachen."

Wenn du nach zehn Spieltagen Zweiter bist, hat das nichts mit dem Moment zu tun - dann hast du es dir erarbeitet.

Dieter Hecking

Zwei Niederlagen kassierte Bremen an den zwei vergangenen Spieltagen. Doch Borussias Sportdirektor warnt, man solle Werders jüngste Resultate nicht überbewerten. "Bremen macht es genauso gut in dieser Saison, auch wenn jetzt mal zwei Spiele verloren gegangen sind. Die Mannschaft gehört zu den positiven Überraschungen der Saison. Dementsprechend wird es am Samstag eine komplizierte Aufgabe", sagte Eberl.

Ähnlich fiel auch die Einschätzung von Hecking zum nächsten Gegner aus: "Was man so hört und liest, ist Werder nach den zwei Niederlagen auf Wiedergutmachung aus. Sie wollen ihr wahres Gesicht zeigen. Daher erwarte ich eine aggressive, nach vorne spielende Werder-Mannschaft."

Kramer droht wieder die Bank

Wie er sein Team im Verfolgerduell an der Weser bestücken wird, verriet Hecking nicht. Möglicherweise wird nach dem 3:0-Erfolg über Fortuna Düsseldorf auch Christoph Kramer wieder zu den Enttäuschten zählen, die erst einmal mit einem Platz auf der Bank vorliebnehmen müssen. Der Weltmeister nimmt die Reservistenrolle zähneknirschend, aber professionell hin. Hecking weiß, dass die Situation Kramer nicht zufriedenstellt. "Ich war selbst Spieler. Und wenn ich nicht gespielt habe, war jeder Trainer eine Person, die ich nicht sehen wollte. Deshalb kann ich zu 100 Prozent nachvollziehen, wie Chris gerade denkt. Aber das Wichtigste ist, dass man sich trotzdem in die Augen schauen kann und die Gründe benennt", erklärte Hecking.

Der wichtigste Grund für Kramers Bankplatz heißt Tobias Strobl. Der Coach: "Chris ist kein schlechter Fußballer in den letzten Wochen geworden. Aber: Es hat sich eben auch ein anderer Spieler mit guten Leistungen empfohlen und angeboten. Dann ist es die Aufgabe des Trainers abzuwägen, welche Personalie für welches Spiel die richtige ist."

Letztendlich sei er "froh, dass ich auf der Sechserposition einen Chris Kramer, einen Tobi Strobl und einen Denis Zakaria habe, die alle mit ihren Leistungen dazu beitragen können, dass wir als Mannschaft weiter erfolgreich sind", sagte Hecking.

Jan Lustig