Bundesliga

Bruun Larsen - ein Gewinner der ersten Wochen

BVB: Drei Eigenschaften, die für den Dänen sprechen

Bruun Larsen - ein Gewinner der ersten Wochen

Sehenswert: Jacob Bruun Larsen im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen.

Sehenswert: Jacob Bruun Larsen im Spiel bei Bayer 04 Leverkusen. imago

Nur allzu gerne hätte Michael Reschke, der Sportvorstand des VfB Stuttgart, im Sommer die Ausleihe von Jacob Bruun Larsen verlängert - obwohl der Däne bei den Schwaben während seines halbjährigen Gastspiels nur zu vier Kurzeinsätzen gekommen war und gleich zu Beginn ein denkbar unglückliches Debüt gefeiert hatte. Gegen Schalke verursachte Bruun Larsen damals ungeschickt einen Strafstoß, der zum 0:2-Endstand führte. VfB-Trainer Hannes Wolf musste gehen - dabei war es vor allem er gewesen, der den jungen Dortmunder, den er aus gemeinsamen Meisterjahren in der BVB-Jugend kannte, verpflichten wollte. Unter Tayfun Korkut spielte der offensive Flügelspieler anschließend kaum eine Rolle. Dennoch war Reschke am Ende des fünfmonatigen Engagements von Bruun Larsen begeistert. Engagement, Einstellung, Talent - all das stimme.

Starkes Comeback nach Verletzung

Das freilich hatten sie auch beim BVB erkannt, weshalb sie Bruun Larsen zurückbeorderten. Dass er sich so zügig würde in der Bundesliga festspielen können, das hatten die Verantwortlichen der Borussia im Sommer allerdings noch nicht erwartet. Doch bereits während der Vorbereitung zählte der 20-Jährige zu den auffälligsten Dortmundern - obwohl er sich auf seiner Position gegen enorme Konkurrenz (Marco Reus, Christian Pulisic, Jadon Sancho, Marius Wolf) behaupten musste. Er galt als brandheißer Startelf-Kandidat für die ersten Partien. Dann allerdings verletzte er sich am Fuß.

Wer geglaubt hatte, damit würde der Höhenflug nach kurzer Zeit wieder enden, der sah sich allerdings getäuscht. Kaum zurück, stand Bruun Larsen gegen Frankfurt (3:1) in der Startelf. Zwei Spieltage später sammelte er gegen Nürnberg (7:0) seine ersten beiden Scorerpunkte (Tor und Vorlage) in der Bundesliga. Bei der aufregenden Aufholjagd in Leverkusen kam am vergangenen Samstag sein zweiter Treffer hinzu, als er knapp vor Paco Alcacer an den Ball kam und ihn zum 1:2-Anschluss über die Torlinie schob.

Jacob Bruun Larsen

Zwei Tore in drei Spielen: So lautet die Saisonbilanz von Jacob Bruun Larsen. imago

"Mein Ziel ist es, den Unterschied zu machen", verriet Bruun Larsen vor der Partie gegen Nürnberg dem klubeigenen Sender "BVB Total". Es war eine jugendlich-forsche Ansage, doch wie es aussieht, steckt durchaus Gewicht dahinter. Bruun Larsen besitzt ein gutes Gespür für Räume, harmoniert sehr gut mit Marco Reus und Christian Pulisic, den er seit gemeinsamen Zeiten in der Dortmunder U 17 kennt, und strahlt auch selbst Torgefahr aus. Drei Eigenschaften, die erklären, warum Trainer Lucien Favre ihm derzeit den Vortritt vor Neuzugang Marius Wolf oder Dortmunds Top-Joker Jadon Sancho gewährt, der als Einwechseloption enorm wertvoll für den BVB ist.

"Ich möchte möglichst lange hierbleiben"

Bruun Larsen genießt seinen guten Lauf in vollen Zügen. Er identifiziert sich mit dem Klub, will laut eigener Aussage nicht möglichst schnell den Sprung zu den ganz Großen der Branche schaffen. "Es macht mich stolz, für diesen Verein zu spielen. Ich möchte möglichst lange hierbleiben, denn das würde bedeuten, dass ich mich hier durchsetzen kann", sagt er stattdessen.

Entsprechend emotional fällt auch seine Bilanz nach dem Sprung an die Tabellenspitze aus. Seine Mannschaft habe in Leverkusen "Mentalität, Charakter und Qualität" gezeigt, sagt er: "Da war alles drin. Genau das ist Borussia Dortmund. Auch wenn es sicher nicht mein bestes Spiel war: Es ist einfach geil, das zu erleben."

Stuttgarts Reschke dürfte sich momentan in der Einschätzung Bruun Larsens bestätigt fühlen.

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Matthias Dersch

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