Bundesliga

Rudi Völler über Debatten um Heiko Herrlich: "Diese Hysterie nervt"

Kritik an Bayer Leverkusens Trainer aber "teilweise berechtigt"

Völler über Herrlich-Debatten: "Diese Hysterie nervt"

"Dass er deshalb zur Disposition stehen soll?" Rudi Völler stellt sich im kicker vor Heiko Herrlich.

"Dass er deshalb zur Disposition stehen soll?" Rudi Völler stellt sich im kicker vor Heiko Herrlich. imago

Null Punkte nach zwei Spielen und jetzt auswärts beim FC Bayern: Bayer Leverkusen hat den Bundesliga-Start derart in den Sand gesetzt, dass in der Öffentlichkeit bereits mögliche Nachfolger für Trainer Heiko Herrlich diskutiert werden.

Der Frage, ob auch intern über dessen Position diskutiert wird, weicht Rudi Völler, Bayers Geschäftsführer Sport, im kicker-Interview (Donnerstagausgabe) aus. "Wissen Sie, was ich seltsam finde?", fragt er stattdessen: "Wir haben nach zwei Spieltagen sieben Mannschaften, die gar keinen oder erst einen Punkt haben. Und ausgerechnet unser Trainer, der es in der vergangenen Saison erstklassig gemacht hat, steht so in der Kritik?"

Er hat ein paar Entscheidungen getroffen, die würde er heute vielleicht nicht mehr so treffen.

Rudi Völler über Heiko Herrlich

Diese sei zwar "teilweise berechtigt", Herrlich habe "ein paar Entscheidungen getroffen, die würde er heute vielleicht nicht mehr so treffen". Aber: "Dass er deshalb zur Disposition stehen soll? Nach zwei Spieltagen? Und dann nur der Trainer von Bayer Leverkusen? Es gibt auch andere ambitionierte Teams, die nicht gepunktet haben! Diese Hysterie nervt." In der vergangenen Saison hätte man nach drei Spielen auch nur einen, nach fünf Spielen nur vier Punkte gehabt.

Tatsächlich sind Völler & Co. nicht für Schnellschüsse bekannt, an Herrlichs Verbleib würde auch eine weitere Niederlage in München nichts ändern. Allerdings muss der Coach auf Strecke eine Entwicklung erkennen lassen. Und Völler formuliert einen indirekten Rat an ihn.

"Er ist der Trainer, er entscheidet darüber, wer spielt. Und wenn einer nicht bereit ist, die nötigen Wege zu machen oder in die Zweikämpfe zu gehen, dann wird er ihn auf die Bank setzen. Egal, wen", so der 58-Jährige. "Ein besseres Druckmittel gibt es doch nicht. Er wird seine Schlüsse aus den beiden Niederlagen ziehen."

Was ihn bei einigen Spielern im Sommer gestört hat und was Leverkusens Spiel momentan fehlt: Das komplette Interview mit Rudi Völler lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag!

jpe/flu