Bundesliga

Fortuna holt ersten Punkt - Schalke verliert erneut

Überblick: Bayern souverän, VfL überrascht, Werder jubelt spät

Fortuna holt ersten Punkt - Schalke verliert erneut

Verbissene Schlussphase: Düsseldorfs Raman gegen die Leipziger Gulasci und Mukiele.

Verbissene Schlussphase: Düsseldorfs Raman gegen die Leipziger Gulasci und Mukiele. imago

RB Leipzig muss weiter auf den ersten Sieg in der neuen Bundesliga-Saison warten. Die Sachsen, die am Donnerstag mit einem Last-Minute-Sieg gegen Luhansk in die Gruppenphase der Europa League eingezogen waren, trennten sich am Sonntagnachmittag von Fortuna Düsseldorf mit 1:1. Den Auftakt hatte RB in Dortmund mit 1:4 vergeigt. Der Aufsteiger vom Rhein spielte vom Anpfiff weg frech nach vorne und hatte durch Ducksch auch zwei gute Chancen zur Führung. Die mit acht Personalwechseln angetretenen Leipziger suchten bis zur Halbzeitpause nach Struktur im Spiel und offenbarten zudem einige Unkonzentriertheiten in der Defensive. Direkt nach dem Seitenwechsel münzten die Düsseldorfer ihr Chancenplus in Zählbares um - Gießelmann legte für Zimmermann auf, der vom Strafraum traf. Wer gedacht hätte, die Rangnick-Elf würde sich nun zusammenreißen, sah sich zunächst noch getäuscht. Forsberg & Co. fehlten die zündenden Ideen. Insofern fiel Augustins Ausgleich, begünstigt von einer abgefälschten Hereingabe, durchaus überraschend, denn die Fortunen verteidigten geschickt und konsequent. Die Schlussphase blieb offen, ruppig und spannend. Beide Mannschaften wollten mehr und hatten auch Großchancen, doch am Ende blieb es bei der gerechten Punkteteilung.

Schalke verliert gegen Lieblingsgegner - Hertha jubelt dank Duda

Dudas Führungstor: Die Hertha bog auf Schalke früh auf die Siegerstraße ein.

Dudas Führungstor: Die Hertha bog auf Schalke früh auf die Siegerstraße ein. imago

Schalke kassierte die zweite Niederlage im zweiten Bundesliga-Spiel. Nach dem 1:2 zum Auftakt beim VfL Wolfsburg setzte die Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco auch das Heimspiel gegen die Hertha in den Sand. Die Berliner siegten dank Duda 2:0. Die Schalker begannen mit Neuzugang Rudy, doch der Ex-Münchner konnte bis zu seiner Auswechslung in der 51. Minute kaum Akzente setzen. Die Dardai-Elf, bei der Rekik schon nach sechs Minuten verletzt raus musste und Dilrosun zu seinem Debüt kam, agierte sehr geschlossen und nutzte ihre Umschaltaktionen. Am erfolgreichsten in der 15. Minute, als Duda einen Angriff über links fein abschloss. Unmittelbar zuvor verschoss Caligiuri einen per VAR ermittelten Handelfmeter. In der zweiten Hälfte versuchte Schalke mehr Druck aufzubauen, aber trotz einiger Umstellungen konnten sie den Rückstand nicht mehr aufholen. Vielmehr flog Konoplyanka wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz und Duda vollstreckte per Freistoß zum 2:0-Endstand für die Herthsa. Nach zehn Heimsiegen der Schalker gegen die Berliner kassieren sie nun die erste Pleite.

Bayern lassen Stuttgart abblitzen

Bayern feiert in Stuttgart

Der Start ist gelungen: Bayern München feiert in Stuttgart. imago

Bayern München lieferte in Stuttgart am Samstagabend einen souveränen Auftritt ab. Der VfB hielt vor allem in der ersten Hälfte zwar leidenschaftlich dagegen, wirklich gefährlich werden konnten die Schwaben dem Rekordmeister, der mit Robben und Ribery (250. Bundesligaspiel!) begann, aber nie. Goretzkas erstes Pflichtspieltor für den FCB brach vor der Pause den Bann (37.). Nach dem Wechsel häuften sich die Bayern-Chancen. Lewandowski (62.), der damit in jedem Pflichtspiel unter Niko Kovac getroffen hat, und Müller (76.) stellten den 3:0-Endstand her. Gnabry feierte in der Schlussphase sein Debüt für die Bayern, die in der Bundesliga schon wieder an der Spitze stehen. Der VfB, der seine letzten acht Heimspiele gegen Bayern verloren hat, wartet nach der ersten Heimpleite unter Coach Tayfun Korkut noch auf den ersten Punktgewinn der Saison.

Auch Wolfsburg startet mit sechs Punkten

Wolfsburg feiert mit Weghorst

Wolfsburg feiert mit Weghorst imago

Zweites Spiel, zweiter Sieg! Auch der VfL Wolfsburg ist in der Bundesliga perfekt gestartet. Dem 2:1 gegen Vizemeister Schalke ließ der Vorjahres-16. einen 3:1-Erfolg in Leverkusen in folgen. Dabei geriet der VfL, bei dem Pervan im Tor sein Bundesliga-Debüt feierte, in Rückstand (Bailey, 24.). Die Gäste glichen unter gütiger Mithilfe von Bayer-Torhüter Özcan aus, der einen Gerhardt-Schuss ins eigene Tor lenkte (37.). Nach dem Wechsel schlug Wolfsburg in eine gute Leverkusener Phase hinein zweimal zu: Erst erzielte Weghorst per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor (55.), dann erhöhte Steffen gar auf 3:1 (60.). Der VfL zierte zumindest bis zum Abend die Tabellenspitze. Leverkusen hat den Start mit zwei Pleiten in den Sand gesetzt.

Plea zeigt sich erstmals

Auf den zweiten Sieg schien lange auch Augsburg zuzusteuern, das gegen Gladbach dank Gregoritsch (12.) verdient führte. Kurz nach der Pause verhinderte Gäste-Keeper Sommer, der laut Opta mit 97 so viele Ballaktionen verzeichnete, wie noch kein Bundesliga-Torhüter seit Beginn der detaillierten Datenerfassung, mit einem Glanzreflex den zweiten Treffer des Österreichers. Der FCA hatte weiterhin mehr vom Spiel, doch der eingewechselte Plea, der nach einer von Strobl verlängerten Ecke am zweiten Pfosten zur Stelle war (68.), bescherte den Gladbachern noch einen Auswärtspunkt.

Plogmann debütiert nach Pavlenka-Verletzung - Rashica trifft ganz spät

Viel los war in Frankfurt, wo Nationaltorhüter Trapp am Tag nach seiner Rückkehr gleich im Eintracht-Tor stand. In der 23. Minute musste er den Ball aus dem Netz holen: Osako traf nach feinem Zuspiel von Eggestein. Die Fahne des Assistenten ging zwar hoch, doch nach Videobeweis wurde der Treffer zu Recht anerkannt. Frankfurt, das gut begonnen hatte, fand sich wenig später nicht nur in Rückstand, sondern nach Rot gegen Willems (Tätlichkeit an Gebre Selassie) auch in Unterzahl wieder. Kurz nach dem Wechsel verhalf eine zu kurze Kopfball-Rückgabe von Augustinsson der Eintracht zum Ausgleich. Der herausstürzende Pavlenka kam gegen Gacinovic zu spät, Elfmeter! Bitter für Werder: Beim Zusammenstoß verletzte sich der tschechische Nationaltorhüter und musste nach langer Behandlungspause ausgewechselt werden. Der junge Plogmann kam zu seinem Debüt - erstmals hütete damit ein 2000er-Jahrgang in der Bundesliga das Tor. Werder bekam ganz spät noch sein Happy End: In der sechsten Minute der Nachspielzeit zirkelte Rashica einen Freistoß aus 20 Metern ins Tor.

Hoffenheim beklagte drei verletzte Verteidiger - Nürnberg drängt vergeblich

Hoffenheim ist derzeit vom Pech verfolgt, was Verletzungen angeht: Im Heimspiel gegen Freiburg verletzten sich mit Bicakcic, Adams und Akpoguma gleich drei Verteidiger! Schon zur Pause hatte Julian Nagelsmann dreimal gewechselt. Zu diesem Zeitpunkt lag der Champions-League-Teilnehmer zurück (Heintz, 36.). Niederlechner hätte frei vor Baumann sogar noch nachlegen können. Nach der Pause brachte ein Freiburger Abwehr-Fauxpas die TSG zurück. Szalai glich aus (50.) und drehte das Spiel dann komplett (63.). Als Schwolow bei einer Ecke in der Nachspielzeit mit nach vorne geeilt war, traf der eingewechselte Kramaric ins leere Tor zum 3:1-Endstand. Bei seiner Heimpremiere nach der Rückkehr in die Bundesliga zeigte sich der 1. FC Nürnberg gegen Mainz 05 zunächst ideenlos und musste den Rückstand durch einen Mateta-Kopfball hinnehmen (25.). Kurz nach dem Wiederanpfiff glich Ishak nach einer Ecke fulminant aus (48.). Das war der Weckruf für den FCN, der nun wie verwandelt agierte und couragiert auf den zweiten Treffer drängte. Dieser wollte den Franken aber trotz zahlreicher Möglichkeiten nicht gelingen.

Erstmals 0:0! Reus und Philipp scheitern an Alu

Zwei Großchancen, keine Tore: Dortmunds Reus scheiterte auch an der Latte.

Zwei Großchancen, keine Tore: Dortmunds Reus scheiterte auch an der Latte. imago

Borussia Dortmund, der erste Spitzenreiter der neuen Saison, kam am Freitagabend in Hannover nicht über ein torloses Remis hinaus. Die Mannschaft von Trainer Lucien Favre haderte zweimal mit dem Schicksal, als Reus und Philipp am Torgestänge scheiterten. Die Niedersachsen wurden im zweiten Abschnitt in der Offensive mutiger, doch ernsthaft konnten sie das BVB-Tor nicht gefährden. Hierfür fehlte es der Breitenreiter-Elf an Präzision rund um den Dortmunder Strafraum oder am Zug zum Tor. In der ersten Hälfte dauerte es einige Zeit, bis die Borussen gegen taktisch geschickt agierende Hannoveraner spielbestimmend wurden, doch vor dem Seitenwechsel vergab Reus bei zwei Großchancen die mögliche Führung. Für Hannover ist es nach dem 1:1 Bremen das zweite Remis im zweiten Spiel. Zudem war es überhaupt die erste Nullnummer zwischen 96 und dem BVB.

kon