Bundesliga

Müller: "Abtasten mit Kovac" und "riesige Motivation"

Nationalspieler spricht über das WM-Aus und seine Lehren

Müller: "Abtasten mit Kovac" und "riesige Motivation"

Geht "riesig motiviert" in die neue Saison: Bayerns Offensivspieler Thomas Müller.

Geht "riesig motiviert" in die neue Saison: Bayerns Offensivspieler Thomas Müller. imago

Thomas Müller hat die erste Trainingswoche an der Säbener Straße nach seinem verlängerten Urlaub hinter sich. Der Hauptteil der Mannschaft weilte parallel in den USA und absolvierte dort unter dem neuen Coach Testspiele gegen Juventus Turin (0:2) und Manchester City (2:3). Am Donnerstag bricht nun mit Ausnahme von Weltmeister Corentin Tolisso der gesamte Kader ins Trainingslager an den Tegernsee auf.

"Es war gut, dass wir einen freien Tag hatten nach unserer ersten Trainingswoche hier, damit die Beine wieder ein bisschen Luft bekommen", sagte Müller stellvertretend für die anderen anwesenden Nationalspieler, denn: "Wir haben hier mit Peter Hermann schon sehr hart nach den Trainingsplänen von Niko Kovac gearbeitet. Es hat Spaß gemacht, aber wir haben nicht immer den Ball gesehen."

Spielersteckbrief T. Müller
T. Müller

Müller Thomas

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Happy über Peter Hermanns Verbleib

Dass der langjährige Assistent von Ex-Trainer Jupp Heynckes nun unter Kovac doch weitermacht und statt wie geplant am 1. September schon jetzt zur Verfügung steht, kommt bei Müller und Co. gut an. "Das Team freut sich darüber, dass wir ihn doch noch halten konnten."

Wir wollen allen zeigen, dass wir es besser können.

Thomas Müller

Angesprochen auf die Zeit direkt nach dem WM-Aus sagt der Weltmeister von 2014, dass "man kurzfristig danach extrem damit beschäftigt war, um auch zu analysieren und zu hinterfragen, woran es gelegen hat." Mit der "Art des Ausscheidens und diesem Misserfolg kann man schlecht umgehen", gibt Müller offen zu. Kurz kommt er auf die Faktoren Glück und Pech zu sprechen, die "im Fußball ja nah beieinanderliegen", aber "man muss den Finger in die Wunden legen und feststellen, dass wir in dieser Gruppe Tabellenletzter geworden sind". Dementsprechend waren die "ersten Tage, die wir wieder zuhause waren, nicht die schönsten meines Lebens". Seine Lehren aus diesen Überlegungen: "Eine riesige Motivation für die Zukunft - sowohl beim FC Bayern als auch bei der Nationalmannschaft. Denn wir wollen allen zeigen, dass wir es besser können."

"...fleißig waren wir beim DFB ja auch"

Im Vergleich zu der Vorbereitung bei den Bayern im Anschluss an die gewonnene Weltmeisterschaft 2014 ("Du kommst mit einer Entspanntheit hier rein und sagst 'Läufe? Weiß ich jetzt nicht'") ist die Ausgangslage nach dem Fiasko in Russland in der jetzt laufenden Vorbereitung eine ganz andere. "Jetzt ist man natürlich schon sehr ehrgeizig, was die Extraschichten anbelangt." Ob sich aus diesen Zusatzeinheiten dann der gewünschte Erfolg einstellen wird, "wird man sehen", sagt Müller, "denn fleißig waren wir beim DFB im längsten Vorbereitungstrainingslager aller Zeiten ja auch und sind trotzdem ausgeschieden".

Abtasten mit Kovac: "Eine positive Linie finden"

Seinen neuen Trainer hat er erst kurz getroffen, insofern "wird die kommende Woche am Tegernsee auch ein Kennenlernen" werden. "Dann wird man sehen, welche Vorstellung der Trainer von der Mannschaft hat und wie er Fußball spielen lassen will. Diese Abtastphase wird es jetzt geben." Große Probleme erwartet Müller dabei nicht, denn "er und sein Bruder Robert waren ja auch Spieler, so dass man eine Ebene hat, auf der man sich treffen kann". Am Ende gehe es nur um den Erfolg des FC Bayern, "deshalb sollten wir da schon eine gemeinsame positive Linie finden".

Zum Abschluss des Gesprächs wird Müller noch auf das nun beginnende Trainingslager am Tegernsee angesprochen, der in unmittelbarer Nähe seines Wohnorts liegt. "Eine schöne Gegend, aber ich denke, wir werden dort nicht groß mit dem Bötchen rumfahren oder nach Fischen tauchen." Die Antwort legt nahe: Müllers WM-Trauma dürfte ad acta gelegt sein.

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bst