Bundesliga

Günter auf dem Weg zur Freiburger Legende

Internes Testspiel mit U-23-Verstärkung

Günter auf dem Weg zur Freiburger Legende

Dienstältester Freiburger: Christian Günter.

Dienstältester Freiburger: Christian Günter. imago

Aus Freiburgs Trainingslager in Schruns berichtet Carsten Schröter-Lorenz

"Ich fühle mich sehr wohl, habe im Team echte Freunde und komme auch sonst mit jedem gut aus. All das weiß ich zu schätzen und habe daher im Sommer keinen Grund zur Veränderung gesehen", sagt der 25-Jährige, der in Tennenbronn im Schwarzwald aufgewachsen ist. Im Juni hat er deshalb seinen Vertrag vorzeitig bis 2022 verlängert. Ein starkes Signal für den SC nach innen und außen, hatten doch auch andere Bundesligisten am früheren U-21-Nationalspieler Interesse gezeigt.

Spielersteckbrief Günter
Günter

Günter Christian

Der aber bleibt in der Heimat und steht wie kein anderer für Vereinstreue. Trotz seiner jungen Jahre ist er der dienstälteste Akteur im Aufgebot mit 166 Profispielen für den SC. In der Bundesliga lief er 135-mal für Freiburg auf, nur für den 29-jährigen Nils Petersen (156) und den 31 Jahre alten Mike Frantz (179) sind bisher mehr Einsätze im Oberhaus notiert. Diese Marken wird Günter früher oder später auch passieren. Macht er so weiter, wird er sich gegen den Status der Vereinslegende bei aller Bescheidenheit auf kurz oder lang auch nicht mehr wehren können. Auch dann nicht, sollte er irgendwann doch noch eine andere sportliche Herausforderung annehmen. Die SC-DNA bleibt.

Herausragender sportlicher Stellenwert

Neben allen weichen Faktoren spielte sein herausragender sportlicher Stellenwert für Günters langfristiges Bekenntnis natürlich eine Hauptrolle. Der Linksverteidiger absolvierte alle Pflichtspielminuten in der abgelaufenen Saison (39 Spiele) - das schaffte vor ihm kein anderer Akteur in der Freiburger Bundesliga-Historie. In den 34 Liga-Partien gelangen ihm fünf Vorlagen und ein Tor. "Daran möchte ich anknüpfen, gefährlich sein im letzten Drittel und defensiv stabil bleiben. Toi, toi, toi, dass ich fit bleibe", sagt Günter. Seine dynamischen Vorstöße über die Außenbahn waren eine der wenigen verlässlichen Belebungen einer insgesamt oft lahmenden Offensive.

Aus seinen Schussgelegenheiten halblinks im Strafraum könnten künftig allerdings noch mehr Treffer entstehen. Das weiß Günter, will aber nicht überpacen: "Es wäre vermessen, wenn ich sage, ich will acht Tore machen und zehn Vorlagen geben. Es kommt auf die Mannschaft an." Und für die lautet einmal mehr das oberste Ziel Klassenerhalt. Auf dem Weg dahin möchte Günter als Führungsfigur vorangehen: "Durch meine Erfahrung im Bundesliga-Alltag werde ich da noch mehr reinwachsen und hoffe, der Mannschaft auch in schwierigen Momenten weiterhelfen zu können."

Diese Nagelproben wird der Saisonverlauf mit großer Sicherheit bereithalten. Und doch ist es schon aktuell ein bisschen schwierig im SC-Trainingslager, zumindest was die Personalsituation angeht. Um im internen Testspiel am Montagabend (18 Uhr) zwei reguläre Teams zu stellen, muss aus der Heimat Verstärkung in Person von weiteren U-23-Spielern anrücken. Günter allerdings wird - natürlich - bei einem Team als Linksverteidiger auflaufen.

Wen Günter außer sich selbst in der Pflicht sieht nach dem für das Teamgefüge schmerzhaften Abgang der Führungsfiguren Julian Schuster und Karim Guedé und auf welcher Basis eine neue Hierarchie entstehen sollte - das lesen Sie im aktuellen kicker (Montagausgabe).