2000 HSV-Fans waren in den Volkspark gepilgert, haben die Mannschaft mit donnerndem Applaus und einer klaren Botschaft begrüßt: "Niemals 2. Liga."
Titz gab sich auf der anschließenden Pressekonferenz beeindruckt. "Mit so vielen Leuten hatte ich nicht gerechnet. Aber das zeigt, dass die Mannschaft die Fans wieder abgeholt hat, dass wir eine richtig tolle Einheit sind. Wir wissen am Samstag das Stadion hinter uns, das gibt Selbstvertrauen."
Der 47-Jährige weiß, dass dieses gegen Mönchengladbach nötig ist. "Ich hätte mir gewünscht, dass sie nicht wieder so klar im Aufwind sind wie in den letzten Wochen." Sein eigenes Team freilich sieht er auch gerüstet. Das 0:3 in Samstag, räumt er offen ein, hätte Spuren hinterlassen. Auch deshalb hat er die Tore für die Fans aufgemacht. "Ich habe in den zurückliegenden Wochen gespürt, wie einzelne Situationen auf meine Spieler wirken. Nach dem Wochenende waren einige niedergeschlagen und ich maße mir nicht an, dass nur ich sie allein da rausziehen kann. Dass die Leute noch an sie glauben, gibt ihnen ein gutes Gefühl."
Titz-Gedankenspiele um Müller
Großer Andrang am Trainingsplatz der Hamburger: 2000 Fans schauten das öffentliche Training am Donnerstag an. kicker
Einstimmung auf das Endspiel gegen Gladbach mit großem Fan-Zuspruch. kicker
Jenes gute Gefühl transportieren einige in diesen Trainingstagen vor dem großen Finale, allen voran Nicolai Müller. "Er trainiert wirklich gut, aber wir müssen abwägen, was sinnvoll ist." Dass die Kraft nach rund achtmonatiger Pause für 90 Minuten reicht, ist illusorisch, gleichzeitig könnte der Rechtsaußen durch eine Einwechslung nochmals Emotionen auf dem Rasen und den Rängen freisetzen.
Titz weiß, dass es auch darauf ankommen wird, die Emotionen im Griff zu haben. Das Abschlusstraining am Freitag will er vor allem dazu nutzen, "um die Psyche der Jungs ein bisschen freizulegen, Lockerheit reinzubringen".