Bundesliga

Keine Einigung! Heldt wechselt doch nicht von Hannover 96 zum VfL Wolfsburg

96-Klubboss Kind erklärt überraschende Wende

Keine Einigung! Heldt wechselt doch nicht zum VfL

Keine Einigung zwischen den Vereinen: Horst Heldt wechselt nicht zum VfL Wolfsburg.

Keine Einigung zwischen den Vereinen: Horst Heldt wechselt nicht zum VfL Wolfsburg. imago

Die Entscheidung sei in einem Gespräch gefallen, das er am Mittwoch mit dem ihm seit vielen Jahren bekannten, neuen VfL-Aufsichtsratsvorsitzenden und Volkswagen-Vorstand Frank Witter geführt habe. "Freundlich, aber bestimmt in den Positionen" habe man verhandelt, jedoch zum einen in der Frage der Ablöse keine Einigung erzielt. "Es ging ja nicht nur um Horst Heldt, sondern auch um unseren Sportlichen Leiter Gerhard Zuber und unsere Scouts", so Kind, "wir hätten von heute auf morgen völlig neue Strukturen aufbauen müssen." Als Entschädigung dafür bot Wolfsburg offenbar deutlich weniger als die mindestens fünf Millionen Euro, die womöglich eine Verhandlungsbasis für Hannover dargestellt hätten.

"Letztendlich scheiterte es aber auch am Timing. Man kann nicht in einer solchen Situation, in der beide Vereine um den Klassenerhalt spielen, mit einer solchen Personalie aufwarten. Dies meine ich als Hinweis an beide, den VfL Wolfsburg und Horst Heldt", so Kind weiter. Dass der Poker nun in einer nächsten Runde weitergehen werde, verneint der 73-Jährige: "Es ist endgültig. Die Erklärung, dass der Wechsel von Horst Heldt gescheitert ist, ist sowohl mit Volkswagen als auch mit Herrn Heldt abgestimmt. Beide haben es akzeptiert. Ich denke, dass sich der VfL Wolfsburg nun neu orientieren wird."

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

12.09.1945

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Wie aber kann es nach den Geschehnissen in Hannover reibungslos weitergehen? Keine Sorgen macht sich Kind darüber, dass Heldt nach seinem Agieren als Manager dort in Klub und Umfeld kaum noch Akzeptanz finden könnte. "Da bin ich stressfrei und emotionslos. Er hat hier nach seinem nicht zustande gekommenen Wechsel nach Köln auch professionell weitergearbeitet. Vielleicht braucht er jetzt ein paar Tage länger..."

Für mögliche spontane Reaktionen und Missfallensbekundungen gegenüber Heldt zeigt Kind "ein gewisses Verständnis, zumal wenn es in kurzer Abfolge ein zweites Mal einen solchen Prozess des Wechselwunsches gibt". Aber: "Für unsere strategische und strukturelle Ausrichtung bleibt Herr Heldt ein wichtiger Mann." Das Interesse anderer Vereine zeige doch auch, dass man in Hannover gut arbeite. "Ich kann da nur für mich sprechen - ich bin von der Notwendigkeit und Richtigkeit überzeugt, ihn seine Tätigkeit bei Hannover 96 wie geplant fortführen zu lassen." So gebe es etwa "eine gut vorbereitete Namensliste" mit Kandidaten, die für die Bildung des neuen Kaders eine Rolle spielen. Heldt soll die entsprechenden Verhandlungen weiterhin führen.

Eine kurze Auszeit gesteht Kind seinem Angestellten nur in der Frage nach dessen Beförderung zum Geschäftsführer zu. Anfang der Woche hatte Heldt mitgeteilt, einen entsprechenden Vertrag nicht unterschreiben zu wollen. Kind dazu: "Die Sache ist nicht gänzlich auf Eis gelegt, sondern nur temporär verschoben. Nächste Woche werden wir das noch einmal ansprechen müssen." Für einen erneuten Vorstoß Heldts, zu einem anderen Verein zu wechseln, wenn es eine entsprechende Offerte gäbe, hätte Kind allerdings nun kein Verständnis mehr: "Damit täte er sich und seiner Reputation sicher keinen Gefallen."

Michael Richter