Bundesliga

Im vierten Anlauf: Fröhlich klärt über Halbzeit-Elfmeter auf

Angelegenheit für den SC Freiburg erledigt

Im vierten Anlauf: Fröhlich klärt über Halbzeit-Elfmeter auf

Klärte nun über die Halbzeit-Vorgänge in Mainz auf: Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich.

Klärte nun über die Halbzeit-Vorgänge in Mainz auf: Schiedsrichterchef Lutz Michael Fröhlich. picture alliance

Auf die Meldung des kicker "DFB gibt versteckt zu: Warum Winkmann nichts hörte" folgte am Donnerstagabend nochmals ein intensiver Austausch der Beteiligten. Lutz Michael Fröhlich, Schiedsrichter und Projektleiter des Video Assistant Referee (VAR), suchte abermals das Gespräch mit Freiburgs Sportvorstand Jochen Saier, der sich bis dato vergeblich eine Richtigstellung des DFB zu den Halbzeitvorgängen beim Spiel Mainz gegen Freiburg erhofft hatte. Der Sachverhalt sollte endgültig geklärt werden.

Anschließend erklärte Fröhlich im Gespräch mit dem kicker: "In dieser Angelegenheit ist es mir wichtig, folgende Dinge klarzustellen. Guido Winkmann hatte den Vorgang aus seiner Sicht zutreffend geschildert. Er hatte während der Intervention von Video-Assistentin Bibiana Steinhaus seine Hörmuschel des Headsets noch im Ohr, weil der gesamte Clip festgeklebt war. Das belegen auch die Fernsehbilder. Des Weiteren hat Video-Assistentin Steinhaus per Funk Winkmann auf die Handspielszene hingewiesen, kurz bevor dieser das Spielfeld verlassen hat. Das hätte bei einem solchen Vorgang aber viel früher erfolgen müssen. Es sieht nach den TV-Bildern aber so aus, dass es erst außerhalb der Spielfeldbegrenzung eine nach außen sichtbare Reaktion von Schiedsrichter Winkmann auf die Intervention der Video-Assistentin gegeben hat." Winkmann muss die akustischen Signale von Steinhaus also erst nach Überschreiten der Seitenauslinie wahrgenommen haben.

Dies war eine extrem ungewöhnliche und vorher noch nicht dagewesene Situation, auf die man sich als Betroffener im Spiel erstmal einstellen muss.

Lutz Michael Fröhlich

Fröhlich klärte nun ohne Umschweife über die Halbzeit-Vorgänge in Mainz auf und räumte, wie schon am Abend gleich nach dem Spiel im Interview bei Eurosport geschehen, Fehler im Ablauf ein. Das Fazit des Schiedsrichterchefs: "Dies war eine extrem ungewöhnliche und vorher noch nicht dagewesene Situation, auf die man sich als Betroffener im Spiel erstmal einstellen muss. Insgesamt war dieser Ablauf jedoch keine Werbung für den Video-Assistenten. Solche Szenen und Diskussionen möchte keiner haben, auch wenn hier am Ende eine richtige Entscheidung stand. Wir müssen sicherstellen, dass im Schiedsrichter-Team schneller und nach außen hin transparenter kommuniziert wird, wenn es zu einer Intervention des Video-Assistenten kommt. Deshalb ist es wichtig, dass die Information zu einem Check deutlich schneller vom Video-Assistenten an den Schiedsrichter weitergegeben wird und dass alle im Schiedsrichterteam in der Headset-Kommunikation bleiben, auch die Schiedsrichter-Assistenten."

Saier erhält "transparente und nachvollziehbare Erklärung des DFB"

Damit ist auch für den SC Freiburg und Saier die Sache erledigt, der betonte: "Wir haben bereits am Mittwoch erklärt, dass wir keinen Protest gegen die Spielverwertung einlegen. Es ging uns einzig um eine transparente und damit auch nachvollziehbare Erklärung des DFB über die Vorgänge in der Halbzeit bei unserem Spiel in Mainz. Diese haben wir nun am Donnerstagabend durch ein gutes Telefonat mit Herrn Fröhlich erhalten."

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Carsten Schröter