Bundesliga

Kampl: Rückschläge "aus den Köpfen kriegen"

Leipzig: Zwei Tage frei vor der finalen Phase

Kampl: Rückschläge "aus den Köpfen kriegen"

Die Champions League ist das Ziel: Kevin Kampl.

Die Champions League ist das Ziel: Kevin Kampl. imago

Nach einer denkwürdigen Woche mit zwei deftigen Niederlagen - 1:4 gegen Leverkusen und 2:5 in Marseille - sowie dem Remis in Bremen tut die Pause gut. "Diese Woche war sicher für den Kopf nicht gut für uns", sagt Mittelfeldakteur Kevin Kampl, "deswegen bin ich froh, dass die Woche vorbei ist." Die zwei freien Tage sollen auch dazu dienen, die jüngsten Rückschläge in Liga und Europa League "aus den Köpfen zu kriegen", so Kampl. Nach bisher 44 Pflichtspielen in dieser Saison merkten der Mittelfeldspieler und seine Kollegen, wie sehr die Mehrfachbelastung ihren Tribut fordert. "Wir hatten so viele Spiele dieses Jahr. Da ist es ganz normal, dass du irgendwann an den Punkt kommst, an dem du dir deine Kraft richtig einteilen musst und sicher nicht die Kraft hast, wie am Anfang der Saison oder mitten in einer Saison", betont Kampl.

Vier Chancen hat RB noch übrig

Vier Partien stehen für RB noch an: gegen Hoffenheim, dann am 29. April beim FSV Mainz 05, am 5. Mai gegen den VfL Wolfsburg sowie am 12. Mai bei Hertha BSC. Vier Chancen also noch, den Rückstand von derzeit vier Punkten auf den Tabellenvierten Borussia Dortmund aufzuholen und erneut in die Champions League einzuziehen. "Es ist möglich", sagte Sportdirektor Ralf Rangnick nach der Partie in Bremen, "wir haben zum ersten Mal seit langem wieder eine Situation, dass wir uns auf vier Spiele ganz normal von Woche zu Woche vorbereiten können".

"Wozu dann die Mannschaft imstande ist, haben wir in den ersten 13 Spielen gezeigt. Da hatten einen Zweier-Punkteschnitt (26 Punkte nach dem 13. Spieltag, Anm. d. Red.). Deswegen glaube ich, dass es möglich ist. Aber es geht nur eins nach dem anderen." Soll heißen: Der Fokus gilt stets nur dem nächsten Spiel - nun der Partie gegen Hoffenheim, die Rangnick im Ringen um einen erneuten Einzug in die Champions League "ein Schlüsselspiel" nennt.

Leipzig zieht Hoffnung aus dem Bremen-Spiel

Das Remis in Bremen gibt Hoffnung: RB-Angreifer Ademola Lookman,

Das Remis in Bremen gibt Hoffnung: RB-Angreifer Ademola Lookman, imago

Hoffnung schöpft RB auch aus dem 1:1 von Bremen. Denn nach einer ersten Halbzeit, in der RB in der Offensive zu wenig durchschlagskräftig war, zu selten in die Tiefe kam und augenscheinlich noch unter dem Eindruck der beiden Schlappen zuvor stand, habe RB in der zweiten Halbzeit einen Auftritt hingelegt, "der uns für die letzten vier Spiele optimistisch sein lassen kann", so Rangnick, "da haben wir wieder Vieles von dem gezeigt, was uns zu dem gemacht hat, was wir in den letzten Jahren geworden sind."

Balleroberungen durch aggressives Pressing sowie nach den Balleroberungen schnelles Spiel in die Spitze. "Mit der zweiten Halbzeit sind wir zufrieden", sagt auch Emil Forsberg, "da haben wir gut gespielt, Bremen unter Druck gesetzt und hatten ein paar Torchancen gehabt." Dass der offene Schlagabtausch in der Schlussphase auch Bremen Möglichkeiten eröffnete, weiß Forsberg sehr wohl. "Am Ende war es dann ein bisschen Achterbahn", findet er, "beide Mannschaften hatten großen Torchancen." Insgesamt können Forsberg und seine Teamkollegen aber mit dem Remis leben. "Man muss es positiv sehen", betonte auch Kapitän Orban, "nach der intensiven Woche mit zwei Riesenrückschlägen ist das schon ein gewonnener Punkt."

Siege sind Pflicht - Keine Doppelbelastung mehr

Dass in den kommenden Spielen voraussichtlich nur Siege wirklich weiterhelfen im Rennen um die Königsklasse, ist Spielern und Offiziellen bei RB bewusst. "Wenn wir in die Champions League wollen, müssen wir womöglich alle vier gewinnen", mutmaßt Rangnick, "das ist wahrscheinlich so. Die Mannschaft hat aber schon in der Hinrunde gezeigt, dass sie vier, fünf Spiele am Stück gewinnen kann. Letzte Saison hatte sie sogar eine Phase, in der sie acht Spiele am Stück gewonnen hat."

Ein wichtiger Grundstein für die Leipziger Zuversicht ist, dass im Saison-Endspurt die Doppelbelastung wegfällt. Wenn das Ausscheiden in der Europa League etwas Gutes habe, so Rangnick, dann, "dass wir uns vier Wochen lang jeweils auf das nächste Spiel vorbereiten können. Jetzt haben wir vier Wochen, in denen wir uns von einer Woche auf die andere regenerieren und ausruhen und uns auch trainingsinhaltsmäßig mit uns selbst beschäftigen können."

Auch Willi Orban erachtet es als Vorteil, unter der Woche in Ruhe trainieren zu können. "Es ist Fakt: Du gehst einfach besser vorbereitet ins Spiel. Du bist frischer -mental und körperlich." Das soll sich gegen Hoffenheim schon auszahlen.

Andreas Hunzinger