Koen Casteels hat wieder einmal seinen Job erledigt. Der Belgier, die größte Konstante in dieser Wolfsburger Krisensaison, hielt zum dritten Mal in Folge seinen Kasten sauber, freuen konnte er sich darüber aber nur bedingt. "Dieser eine Punkt", betont Casteels, "bringt uns nicht so wirklich weiter. Ich persönlich gehe eher mit einem schlechten Gefühl in das Wochenende. Wir haben die drei Punkte liegen gelassen. Das nervt einfach." Die Chancen, gerade in der zweiten Halbzeit in Überzahl, waren da, das ersehnte Tor fiel aber nicht. Der Torwart deutlich: "Ein Sieg wäre ein Riesenschritt gewesen. Gerade in dieser Situation müssen wir abgezockter sein."
Diesen Lerneffekt wünscht sich ganz persönlich auch Felix Uduokhai. Nach langer Verletzungspause und ständigen Knieproblemen kehrte der Verteidiger, in der Hinserie der große Wolfsburger Shootingstar, in die Startelf zurück, machte in der neuformierten und ungewohnten Dreierkette einen gewohnt stabilen Eindruck, beförderte sich aber in der Schlussphase direkt wieder in die Zuschauerrolle für das kommende Spiel bei Borussia Mönchengladbach. Bereits verwarnt, setzte der 20-Jährige im Mittelfeld zur Grätsche gegen den Ex-Wolfsburger Caiuby an und sah folgerichtig Gelb-Rot. "Ich bin enttäuscht vom Ergebnis und von der dummen Aktion von mir", geht Uduokhai mit sich hart ins Gericht. Er weiß: "Ich hätte es anders lösen müssen. Als ich zur Grätsche angesetzt habe, wusste ich schon, dass es dumm ist."
Der VfL schraubte sein überschaubares Punktekonto mit dem Remis auf 30 Zähler, in Sicherheit befindet sich der krisengeschüttelte VW-Klub damit noch lange nicht. Die Niedersachsen sind nun punktgleich mit dem SC Freiburg und haben drei Zähler Vorsprung auf Mainz 05 auf dem Relegationsplatz. Der FSV trifft am Montag auf den Sport-Club - in Wolfsburg werden sie gespannt zuschauen...