Bundesliga

Sierros langersehnte Premiere

Freiburg: Positiver Nebenaspekt der Schalke-Niederlage

Sierros langersehnte Premiere

Mittendrin im Geschehen: Vincent Sierro (li.) lief am Samstag auf Schalke erstmals über 90 Minuten für den SC Freiburg auf.

Mittendrin im Geschehen: Vincent Sierro (li.) lief am Samstag auf Schalke erstmals über 90 Minuten für den SC Freiburg auf. imago

Neben Torwart Alexander Schwolow war Vincent Sierro (beide kicker-Note 3) der notenbeste Spieler der Freiburger bei der 0:2-Niederlage gegen Schalke. Kurz vor dem von Daniel Caligiuri verwandelten Elfmeter und dem Platzverweis von Nils Petersen hatte Sierro nach einer Stunde sogar die Chance, sein Team nach einem Konter in Führung zu bringen. "Leider hat ihn der Torwart gerade noch berührt und an den Pfosten gelenkt - das ist Pech", erinnerte sich der 22-jährige Schweizer im Interview auf SC-TV. Nach anfänglicher Nervosität hatte er sich auf dem Platz gut gefühlt, die Spielentwicklung danach empfand er deshalb als besonders "bitter".

Trotzdem war das Spiel in Gelsenkirchen für Sierro ein wichtiger Schritt, nachdem nicht nur die bisherige Saison für ihn nicht gut gelaufen war. Als er im Januar 2017 vom FC Sion nach Freiburg wechselte, hatte er zunächst Probleme mit der Achillessehne und kam in der Rückrunde nur noch in der zweiten Mannschaft in der Oberliga zum Einsatz. Bei der inzwischen in die Regionalliga aufgestiegenen SC-Reserve spielte er auch in dieser Saison zwei Mal über 90 Minuten, bei den Profis am vergangenen Samstag zum ersten Mal.

Spielersteckbrief Sierro
Sierro

Sierro Vincent

SC Freiburg - Vereinsdaten
SC Freiburg

Gründungsdatum

30.05.1904

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Bundesliga - 28. Spieltag
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Zum dritten Mal Startelf, zum ersten Mal über 90 Minuten

Im Heimspiel gegen Dortmund zu Beginn der Saison stand Sierro erstmals in der Startelf und wurde noch vor der Halbzeit ausgewechselt, weil er einen Muskelfaserriss im Oberschenkel erlitten hatte, den er vor lauter Adrenalin selbst gar nicht bemerkt hatte und sich zunächst entsprechend irritiert zeigte. Im Pokalspiel bei Werder Bremen im Dezember gehörte er zum zweiten Mal zur Anfangsformation und musste nach der Pause in der Kabine bleiben, damals war allerdings seine Leistung ausschlaggebend. Dass er nun erstmals über die volle Distanz ging und zu den besten Spielern seines Teams gehörte, dürfte bei Sierro trotz der Niederlage für Erleichterung gesorgt haben.

Trainer Christian Streich hatte schon vor dem Gastspiel auf Schalke angedeutet, dass die Chancen des Schweizers auf einen Einsatz gestiegen seien, weil er im Training erfolgreich an seiner Schusstechnik gefeilt habe. Auch wenn der Pfosten am Samstag seine Torpremiere verhinderte, dürfte der 22-Jährige weitere Möglichkeiten erhalten, das auch in der Bundesliga zu beweisen - wahrscheinlich auch in den kommenden Spielen gegen die direkten Konkurrenten Wolfsburg, Mainz, Hamburg und Köln. "Das sind wichtige Spiele, aber wir sind selbstbewusst und wissen, dass wir Siege holen können", sagte Sierro gegenüber SC-TV, "und damit wollen wir am Samstag gegen Wolfsburg beginnen."

Daniela Frahm