Bundesliga

Adler nach "Arsch-Parade": "Einfach Glück gehabt"

Keeper feiert gegen Gladbach starkes Comeback

Adler nach "Arsch-Parade": "Einfach Glück gehabt"

Last-Minute-Parade: Auf unkonventionelle Weise sicherte René Adler seinem Team gegen Josip Drmic (li.) einen Punkt.

Last-Minute-Parade: Auf unkonventionelle Weise sicherte René Adler seinem Team gegen Josip Drmic (li.) einen Punkt. imago

Nach seiner langwierigen Oberschenkelverletzung, die den Ex-Nationalkeeper seit Ende Oktober außer Gefecht gesetzt hatte, war der 33-Jährige zuletzt Gefahr gelaufen, seinen Platz - wie bereits einige Male zuvor in seiner Karriere - an einen jüngeren Konkurrenten zu verlieren: Der 20-jährige Florian Müller hatte bei seinem Bundesliga-Debüt Anfang März gegen den HSV geglänzt, war vom kicker gar zum Spieler des Spieltags gekürt worden. Adler saß nach seiner Rückkehr zur Mannschaft gegen Schalke und Frankfurt nur auf der Bank.

Nachdem Müller beim 0:3 in Frankfurt gepatzt hatte und auch Robin Zentner nach Verletzungspause ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war, rief Coach Sandro Schwarz in der Länderspielpause den Dreikampf im Tor aus. Erst kurzfristig fiel die Entscheidung zugunsten von Adler, der damit zu seinem erst zehnten Bundesliga-Einsatz für die Rheinhessen kam - und prompt überzeugte. Über 70 Minuten kaum geprüft, war der 13-malige Nationaltorwart in der Schlussphase zur Stelle, als seine konditionell nachlassenden Vorderleute ihn brauchten.

Spielersteckbrief Adler
Adler

Adler René

Spielersteckbrief F. Müller
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Müller Florian

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Zentner Robin

1. FSV Mainz 05 - Vereinsdaten
1. FSV Mainz 05

Gründungsdatum

16.03.1905

Vereinsfarben

Rot-Weiß

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Last-Minute-Rettung mit Glück, Risiko und Hinterteil

Eine Doppelchance von Hazard und Stindl machte Adler in der Schlussphase vorbildlich zunichte, dann parierte er in der Nachspielzeit auch gegen Herrmann. Unkonventionell wie unerwartet erfolgte seine wichtigste Tat kurze Zeit später. Der erst Sekunden zuvor eingewechselte Anthony Ujah hatte einen haarsträubenden Fehlpass in den Lauf von Gladbach-Stürmer Josip Drmic gespielt, Adler die Chance durch aufmerksames Herauslaufen 30 Meter vor dem eigenen Tor im Eins-gegen-eins zunichte gemacht.

Lob für die anschließende Parade wollte der Schlussmann im Anschluss an die Partie aber nicht hören. "Mir blieb nichts anderes übrig, als volles Risiko zu gehen, weil ich noch kurz ausrutsche", erläuterte Adler bei "Sky". "Ich halte den Ball dann mit dem Arsch. Da habe ich einfach nur Glück gehabt", gab er zu, fügte jedoch lachend an: "Das habe ich mir heute erarbeitet".

Wer im Tor steht, ist völlig egal.

René Adler zum Mainzer Dreikampf zwischen den Pfosten

Erarbeitet haben dürfte sich Adler mit seiner tadellosen Leistung auch eine gute Position, um beim kommenden Kellergipfel der Mainzer in Köln im Tor zu stehen. "Das wird ein komplett anderes Spiel. Es wäre wichtig, dass wir mal wieder einen Auswärtssieg einfahren", so der gebürtige Leipziger. Mit ihm zwischen den Pfosten? "Wer im Tor steht, ist völlig egal", meinte Adler, machte jedoch auch klar: "Natürlich bin ich Sportler und werde alles dafür tun, im Tor zu bleiben".

mib