Bundesliga

Werder jubelt dank Hradecky - Nullnummer in Mainz

Klatschen für BVB und Köln - Schalker Rekord

Werder jubelt dank Hradecky - Nullnummer in Mainz

Fehlgriff: Lukas Hradecky lässt einen haltbaren Ball durch die Hände rutschen.

Fehlgriff: Lukas Hradecky lässt einen haltbaren Ball durch die Hände rutschen. imago

Blackout von Hradecky verhilft Werder zum Sieg

Im ersten Sonntagsspiel feierte Werder Bremen einen knappen Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt und schiebt sich ins gesicherte Mittelfeld vor. Durch das 2:1 gegen die Hessen hält auch die Serie vom Werder-Coach Florian Kohfeldt, der an der Weser noch unbesiegt ist. Bis die drei Punkte eingetütet waren, mussten die Hanseaten aber ganz schön hart arbeiten. Die Mannschaft von Trainer Niko Kovac agierte auf Augenhöhe, das Führungstor erzielte aber zunächst Bremens Mittelfeldspieler Junuzovic, der eine Kruse-Flanke unter Mithilfe von Hasebe ins Frankfurter Tor bugsierte. Nach dem Seitenwechsel nutzte die SGE eine frühe Schwächephase der Hausherren und hätten die Partie beinahe gedreht. Denn nach Jovics sehenswertem Ausgleichstreffer lief der Serbe alleine auf SVW-Keeper Pavlenka zu, aber der Tscheche parierte stark. Die Werderaner brauchten einige Zeit, um sich zu berappeln und legten dann wieder den Vorwärtsgang ein. Gelegenheiten gab es auf beiden Seiten, jubeln durfte aber nur noch Werder - und das durch ein Frankfurter Missgeschick. Abraham verlängerte eine Flanke von Junuzovic, den harmlosen Ball unterschätzte Keeper Hradecky und ließ ihn über die Finger ins Tor gleiten.

Keine Tore zwischen Mainz und Gladbach: Sommer entnervt Hack

Das Krisenduell am Sonntagabend zwischen Mainz und Mönchengladbach hielt in den ersten 45 Minuten, was zu erwarten war. Viele verbissene Zweikämpfe, viele Fehler im Passspiel, kaum Torchancen. Wäre nicht die etwas brenzlige Strafraumszene zwischen Stindl und Gbamin gewesen, die Schiedsrichter Gräfe als nicht elfmeterreif bewertete, könnte man den Mantel des Schweigens über die ersten 45 Minuten hüllen. Mit Wiederbeginn wurden die Nullfünfer galliger, de Blasis prüfte Sommer und gab damit die Richtung vor. Der Mainzer Schwung verpuffte allerdings nach wenigen Minuten wieder, die Gladbacher agierten in der Defensive wieder konzentrierter und ließen nichts anbrennen. Nach einer Standardsituation hatte die Rheinhessen dann aber den Torschrei schon auf den Lippen: Hack köpfte aus vier Metern, Sommer riss die Faust hoch und parierte. Dann sprang der Ball an die Unterkante der Latte und landete schließlich auf der Linie und in den Armen des Schweizer Torwarts. Kurz darauf musste auch Sommers Gegenüber Adler retten, als Hazard alleine vor ihm auftauchte. Unter dem Strich blieb es allerdings bei der Nullnummer, mit der der FSV auf dem Relegationsplatz bleibt.

Dortmund kein Gegner im Topspiel - Lewandowski Dreierpack

Müller, Ribery und James jubeln über ihre Treffer gegen Dortmund.

Müller, Ribery und James jubeln über ihre Treffer gegen Dortmund. imago

Ist der FC Bayern München so unfassbar gut? Oder war Borussia Dortmund an diesem Samstagabend so unglaublich schlecht? Ein 6:0 in einem Topspiel zwischen dem Tabellenersten der Bundesliga und einem Dritten ist jedenfalls kein Normalfall – und dürfte bei den Westfalen noch gewaltig nachhallen. Die Dortmunder waren vom Anpfiff weg weder physisch noch mental auf dem Platz, die Heynckes-Elf bekam unendlich viel Platz, den die Offensivkünstler Ribery, James, Müller und Lewandowski genüsslich und effektiv ausnutzten. Schon zur Pause hieß es 5:0, nie mehr seit dem 29. April 1978 lagen die Dortmunder höher zurück (damals in Mönchengladbach zur Pause 0:6, am Ende 0:12 – fünffacher Torschütze Jupp Heynckes). In Hälfte zwei schaltete der Rekordmeister etliche Gänge zurück, verwaltete seinen Vorsprung und stimmte sich gedanklich auf das Dienstagsduell mit dem FC Sevilla ein. Erst in der Endphase machte er FCB nochmal Ernst – Lewandowski besorgte den 6:0-Endstand. Für den Polen war es Saisontreffer Nummer 26. Für BVB-Trainer Peter Stöger war die heftige Niederlage in München nach sieben Siegen und fünf remis die erste Pleite in der Liga.

Keller-Fernduell: HSV punktet erstmals, Köln zerfällt

Stuttgarts Ginczek jubelt über sein 1:1 gegen Hamburg.

Stuttgarts Ginczek jubelt über sein 1:1 gegen Hamburg. imago

Der Hamburger SV und der 1. FC Köln lieferten sich zum Auftakt des 28. Spieltags am Samstagnachmittag ein Fernduell um den letzten Platz - bzw. um die Hoffnung auf den Klassenerhalt.

Dabei gingen die Hanseaten beim Gastspiel in Stuttgart durch ein Holtby-Tor in Führung, nachdem die Schwaben den Ball leichtfertig herschenkten. Mit in die Pause konnte die Titz-Elf den Vorsprung allerdings nicht nehmen, denn die Stuttgarter kamen durch Ginczek unmittelbar vor dem Seitenwechsel zum Ausgleich. Bei beiden Treffern sahen die Keeper Zieler und Pollersbeck nicht sehr souverän aus. In Hälfte zwei hatten die Hamburger dann leichte Vorteile und mehr Ballbesitz, Stuttgart blieb etwas torgefährlicher, doch am Ergebnis änderte sich nichts mehr. Für HSV-Coach Titz ist das Remis der erste Zähler.

Gnabry und Uth ohne Gnade für Köln

Hoffenheim fertigt Köln mit 6:0 ab.

Hoffenheim fertigt Köln mit 6:0 ab. Gnabry und Uth trafen jeweils doppelt. imago

Der 1. FC Köln sah sich im ersten Abschnitt bei der TSG Hoffenheim einem gnadenlosen Sturmlauf der Kraichgauer gegenüber, der rund 30 Minuten über den FC hinwegfegte und Chancen am Fließband für die Nagelsmann-Elf produzierte. Die gute Nachricht für den Geißbock-Klub: Zur Pause hieß es nur 1:0 für die TSG, Gnabry hämmerte den Ball mit links in die Maschen, vergab aber mehrere Hochkaräter. Wer gedacht hätte, der FC wacht nach der Pause auf, der sah sich gewaltig getäuscht. Hoffenheim legte weiter den Vorwärtsgang ein und kam durch Doppelpacker Gnabry zum 2:0. Als kurz darauf auch noch der gebürtige Kölner Uth auf 3:0 stellte, musste der FC jegliche Hoffnung auf einen Punktgewinn ins Sinsheim begraben. Fortan zerfiel die Ruthenbeck-Elf komplett und kassierte eine heftige 0:6-Klatsche.

Schalke: Sechster Sieg in Folge mit Folgen

Neben dem Abstiegskampf stand vor allem das Spiel in Gelsenkirchen im Fokus, denn nur bei einem Sieg der Schalker gegen Freiburg wäre die Meisterschaft des FC Bayern an diesem Spieltag noch zu verhindern gewesen. Die erste Hälfte bot wenig Torraumszenen, die Breisgauer standen kompakt und ließen gegen wenig kreative Knappen fast nichts zu. Im zweiten Durchgang erhöhten die Königsblauen den Druck und kamen durch Caligiuris Elfmetertor zur Führung. Kurz danach flog SC-Kapitän Petersen mit der Ampelkarte vom Platz, Trainer Streich echauffierte sich derart, dass er auf die Tribüne geschickt wurde. Den 2:0-Endstand besorgte Burgstaller, die Schalker fahren den sechsten Sieg in Folge ein und egalisieren damit den Vereinsrekord. Durch den Dreier der Schalker kann der FC Bayern nicht am Samstagabend Meister werden.

Drama in Hannover - Leipzig siegt hauchdünn

Treffsicherer Joker: Leipzigs Poulsen machte den dritten Treffer für RB.

Treffsicherer Joker: Leipzigs Poulsen machte den dritten Treffer für RB. imago

Das erste Tor des Spieltags erzielten die Leipziger in Hannover 96. Die Abwehr der Niedersachsen stand schon früh sehr offen und das Offensivduo Werner/Forsberg nutzte dies eiskalt aus. Der deutsche Nationalstürmer legte perfekt quer zum Schweden, der mühelos einschieben konnte. Das einzige Manko bei der Hasenhüttl-Elf: Trotz drückender Überlegenheit sprang eben nur der einen Treffer heraus, so dass 96 theoretisch im Spiel blieb. Praktisch ließen die Sachsen aber zunächst nichts anbrennen. Orban erhöhte kurz nach dem Seitenwechsel auf 2:0, doch die Hannoveraner kamen durch Sanés Anschlusstor zurück und kämpften in der Schlussphase um einen Punkt. Allerdings kam RB durch Joker Poulsen zum 3:1 und überstand auch den erneuten Gegentreffer zum 2:3. 96-Joker Füllkrug hätte mit einem Doppelpack beinahe das 3:3 erzielt, aber sein Treffer zum Ausgleich wurde per VA aberkannt. Mit dem 3:2-Auswärtssieg verschärft Leipzig die Ergebnis-Krise beim Aufsteiger: Die Breitenreiter-Elf ist nun seit sechs Spielen ohne Sieg und verlor zuletzt fünfmal in Folge. RB dagegen träumt wieder königlich.

Nullnummern in Leverkusen und Berlin

Wie auf Schalke fehlten auch in Leverkusen im ersten Durchgang die Tore. Zwar agierte die Herrlich-Elf gegen den FC Augsburg spielbestimmend, aber im letzten Drittel kam sie kaum zum Abschluss. Der FCA konzentrierte sich 45 Minuten auf die Defensive, im Spiel nach vorne gelang der Baum-Elf zunächst wenig. In Hälfte zwei jubelten die Hausherren zunächst, als Brandt traf, doch zuvor war Bailey im Abseits gestanden, so dass der Treffer per Videobeweis aberkannt wurde.

Zum Abschluss der Samstagsspiele am späten Abend trennten sich Hertha BSC und der VfL Wolfsburg torlos. Im ersten Abschnitt verzeichnete beide Teams jeweils einen Pfostentreffer, ansonsten waren im Olympiastadion wenig Offensivaktionen zu bestaunen. In Hälfte zwei musste die Partie kurz unterbrochen werden, weil Wolfsburger Anhänger Pyrotechnik abbrannten. Tore wollten allerdings keine mehr fallen. Die einzigen Highlights: Ein Kopfball von Stark, der von Keeper Casteels pariert wurde und die Ampelkarte von Wolfsburgs Guilavogui in der Nachspielzeit.

bst