Bundesliga

Zwei Gefühlswelten: Bremen obenauf, Köln am Boden

Überblick: Schalker Minimalisten und die Korkut-Serie

Zwei Gefühlswelten: Bremen obenauf, Köln am Boden

Distanzierte sich von der Abstiegszone: Der SV Werder Bremen schlug Köln mit 3:1.

Distanzierte sich von der Abstiegszone: Der SV Werder Bremen schlug Köln mit 3:1. imago

Die Festung Weserstadion hält auch gegen Köln

Am Montagabend rundete das brisante Keller-Duell zwischen Werder Bremen und dem 1. FC Köln den 26. Spieltag ab - und wie schon zuvor in Frankfurt sowie in Dortmund kam es auch hier zu Fan-Protesten gegen die DFL-Spieltagsansetzungen .

Sportlich stand viel auf dem Spiel - besonders für den "Effzeh", der die Rote Laterne an den HSV hätte abgeben können. Hätte. Denn am Ende kassierte die Ruthenbeck-Elf eine verdiente 1:3-Niederlage. Nach einem ordentlichen Spielbeginn der Kölner kam der SVW immer mehr auf und erzielte nach einer einstudierten Variante durch Veljkovic die verdiente Führung (33.). Zwar verbuchten die Rheinländer nach der Pause in einer Phase, in der Werder zu lässig agierte, das 1:1 durch Osako (53.). Doch die entscheidende Antwort folgte auf dem Fuß: Kainz steckte herrlich durch für Rashica, der kurzfristig für den erkrankten Bargfrede eingesprungen war. Der 21-Jährige überwand FC-Torwart Horn lässig (58.). Beim 2:1 blieb es aber nicht, da Bremen in der Schlussminute durch Eggestein noch das 3:1 nachlegte. Unter Trainer Florian Kohfeldt verlor der SVW damit noch immer keine einzige Partie im Weserstadion (5/3/0) - und gewann gegen das weiterhin abgeschlagene Schlusslicht Köln erstmals seit 2011.

Batshuayi dreht mächtig auf

Michy Batshuayi

Matchwinner gegen Frankfurt: Dortmunds Joker Michy Batshuayi entschied die Partie. imago

Zum Abschluss des Sonntags trat Borussia Dortmund gegen Eintracht Frankfurt an. Trainer Peter Stöger nahm nach dem enttäuschenden 1:2 gegen Salzburg in der Europa League vier Änderungen gegen die Hessen vor, die sich zunächst stürmischer Dortmunder erwehren mussten: Schürrle hatte die Führung für den BVB auf dem Kopf (10.), doch die erzielte letztlich Russ. Der Frankfurter beförderte das Leder vor dem heranrauschenden Reus ins eigene Tor (12.) – bereits zum fünften Mal in seiner BL-Karriere. Mit der verdienten Halbzeitführung ging es in die Pause, doch die Eintracht macht kurz davor und auch danach Dampf. In der 75. Minute gelang dem eingewechselten Jovic der nicht unverdiente Ausgleich. Doch das sollte bei weitem nicht der letzte Joker-Treffer bleiben. Nur 125 Sekunden später traf der in der 62. Minute ins Spiel gekommene Batshuayi zum 2:1, in der Nachspielzeit hatte Blum (ebenfalls eingewechselt) die Antwort parat. Doch mit der letzten Aktion des Spiels schlug Batshuayi nochmal zu - 3:2, 90.+4!

Werner lässt Großchance gegen die Ex-Kollegen liegen

Viele Diskussionen, wenige Chancen: Stuttgart und Leipzig strahlten selten Torgefahr aus.

Viele Diskussionen, wenige Chancen: Stuttgart und Leipzig strahlten selten Torgefahr aus. imago

Stuttgart gegen Leipzig, das war in der ersten Hälfte Kampf, Krampf, zahlreiche Scharmützel und jede Menge Fouls. Chancen waren hingegen absolute Mangelware: Gentner bekam das Leder aus kurzer Distanz nicht im Tor unter (25.), auf der anderen Seite rettete Keeper Zieler gegen Keita. Kurz vor dem Seitenwechsel agierte Rückkehrer Werner nach einem Steilpass allein vor dem Tor viel zu zaghaft, wieder war Zieler zur Stelle. Auch nach Wiederanpfiff wurde die Partie nicht wesentlich besser. Keita verzog aus guter Position (47.), Gentners Versuch (63.) wurde von Konaté geblockt - auch Gomez per Kopf (80.) verpasste sein Ziel knapp. Es blieb letztlich beim torlosen Remis, die Schwaben bleiben damit auch in der sechsten Partie unter unter Coach Tayfun Korkut ungeschlagen (4/2/0).

Nichts Neues in München: FCB gewinnt souverän gegen HSV

HSV

Hängende Köpfe: Der HSV kassierte beim FC Bayern mal wieder ein halbes Dutzend Tore. Getty Images

München war in diesem Jahrzehnt für den Hamburger SV keine Reise wert - seit dem 28. Februar 2010 bezogen die Hanseaten acht Niederlagen bei einem Torverhältnis von 3:45! Diese Horrorbilanz sollte sich auch am Samstagnachmittag fortsetzen, der FCB schenkte dem HSV erneut ein halbes Dutzend Tore ein. Der stark vom Abstieg bedrohte und dementsprechend verunsicherte HSV stand von Beginn an auf verlorenem Posten und lag bereits nach 19 Minuten durch Tore von Ribery (8.) und Lewandowski (12., 19.) mit 0:3 zurück. Die Verhältnisse waren damit früh geklärt, der FCB schaltete anschließend einen Gang zurück, bis zur Pause passierte nichts mehr. Mit frischem Schwung kamen die Bayern aus der Kabine, Robben erhöhte in der 55. Minute auf 4:0. Die Partie blieb eine absolut einseitige Angelegenheit, Ribery (81., Traumsolo!) und Lewandowski vom Punkt (90., nachdem er Minuten zuvor noch verschossen hatte) machten das halbe Dutzend voll.

TSG schnuppert an den internationalen Rängen - Labbadia muss warten

In einem einseitigen Spiel gewann 1899 Hoffenheim mit 3:0 gegen den VfL Wolfsburg. Besonders in der ersten Hälfte war die TSG gegen biedere und mutlose Wölfe drückend überlegen. Doch nur Schulz (18.) konnte sich in die Torschützenliste eintragen, ansonsten überboten sich die Spieler von Julian Nagelsmann im Auslassen von Torchancen. So blieb Wolfsburg im Spiel, doch auch in Durchgang zwei blieb die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia weiterhin vieles schuldig. Die TSG machte dann durch Gnabry (77.) und ein Eigentor von Guilavogui (80.) alles klar. Während Hoffenheim durch den zweiten Dreier in Folge wieder näher an die internationalen Startplätze rückte, muss Labbadia auch nach dem dritten Anlauf auf den ersten Sieg als Wölfe-Coach warten.

Hertha trifft gegen Freiburg das Tor nicht

Auch in Berlin spielte in Hälfte eins eigentlich nur eine Mannschaft. Hertha legte Mitte des ersten Durchgangs gegen den SC Freiburg einen Zwischenspurt ein, doch Kapitän Ibisevic ließ in der 23. Minute die eigentlich verdiente Pausenführung für die Hauptstädter liegen. Die Breisgauer, die mit dem 0:0 zur Pause gut bedient waren, konnten sich in den ersten 45 Minuten kein einziges Mal in der Offensive durchsetzen. Nach dem Seitenwechsel war der SCF dann aber besser in der Partie, die aber relativ zerfahren war. Chancen gab es kaum zu bewundern, folgerichtig endete das schwache Spiel auch torlos.

Augsburg beendet Minikrise, in die Hannover rutscht

Seit vier Partien hatte der FC Augsburg zuletzt nicht mehr gewonnen, zudem schlug im Vorfeld der Partie bei Hannover 96 das Verletzungspech zu. Dennoch waren die bayerischen Schwaben in Hälfte eins das aktivere Team und gingen folgerichtig nach den Treffern der Ex-Hamburger Gregoritsch (26.) und Kacar (45.+2) mit einer 2:1-Führung in die Kabine. Für die Niedersachsen hatte Sané mit einem tollen Distanzschuss für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt (37.). Im zweiten Durchgang drückte Hannover auf den Ausgleich, doch dieser wollte nicht mehr fallen. Im Gegenteil, nach einem Konter machte Gregoritsch in der 83. Minute für Augsburg alles klar. Während der FCA seine Minikrise damit ad acta legte, musste der Aufsteiger die dritte Pleite in Folge quittieren.

Dank Alario: Leverkusen feiert "Derby-Hattrick" gegen Gladbach

Lucas Alario

Ein Tor, eine Vorlage: Leverkusens Lucas Alario. imago

Am Abend standen sich Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach im "kleinen" rheinischen Derby gegenüber. Am Ende behielt die Werkself mit 2:0 die Oberhand und feierte nach dem 5:1 im Hinspiel und dem 1:0 im Pokal den "Derby-Hattrick". Matchwinner für die Elf von Trainer Heiko Herrlich war Alario, dem kurz vor der Pause die Führung gelang und der den entscheidenden Treffer durch Brandt in der Nachspielzeit vorbereitete. Während Bayer damit seinen Champions-League-Startplatz verteidigte, bezogen die Fohlen bereits die sechste Niederlage in der Rückrunde und verlieren die internationalen Startplätze so langsam aus den Augen.

Caligiuri-Schlenzer beim Mainzer Jubiläum

Daniel Caligiuri

Brachte seinen FC Schalke 04 in Mainz sehenswert in Front: Daniel Caligiuri. imago

Am Freitag stellte sich der Tabellenzweite Schalke zum Auftakt des 26. Spieltags in Mainz vor - und enttäuschte beim Abstiegskandidaten, der an diesem Abend sein 400. Bundesliga-Spiel absolvierte, in den ersten 45 Minuten auf ganzer Linie. Warum? Weil offensiv nichts ging und man die Rheinhessen durch Quaison und Ujah zu guten Möglichkeiten kommen ließ. Es blieb aber beim 0:0 nach Abschnitt eins, der wegen entfachter Pyrotechnik und starker Rauchentwicklung einige Minuten später begann.
Nach Wiederbeginn sorgten die Königsblauen für Aufschwung - und gingen nach einem feinen Solo von Caligiuri mit 1:0 in Führung. Der Antreiber schlenzte den Ball herrlich in den rechten Winkel (55.), womit sein Team auch im 20. Pflichtspiel in Folge mindestens einen Treffer erzielt hatte. Das 1:0 brachten die Knappen am Ende dank etwas Glück und einer abermals guten Defensivvorstellung über die Zeit - und fuhren damit den vierten Dreier in Serie ein. Damit bleibt S04-Sportvorstand Christian Heidel der Glücksbringer: Denn seit seinem Wechsel aus Mainz (von 1992 bis 2016 Manager beim FSV) gewann er alle drei Aufeinandertreffen mit seinem Ex-Verein und kassierte dabei noch kein einziges Gegentor.

kon

Spieltagsbilder 26. Spieltag 2017/18