Im Sommer 2016 holte der FC Schalke Benjamin Stambouli nach 40 Pflichtspiel-Einsätzen für Paris St. Germain vom französischen Meister in den Ruhrpott (Vertrag bis 2020). Der 27-Jährige war mit acht Millionen Euro Ablöse nicht gerade günstig. Er brauchte ein paar Monate, um bei den Königsblauen richtig anzukommen, mittlerweile hat er sich aber zum ebenso vielseitigen wie verlässlichen Profi entwickelt. Trainer Domenico Tedesco hat aus dem Sechser einen formidablen Innenverteidiger gemacht.
Seine nach nur 18 Monaten bereits erstaunlich ausgeprägten Deutschkenntnisse zeugen davon, dass sich Stambouli in Deutschland im Allgemeinen und bei Schalke 04 im Besonderen wohlfühlt, vor dem Westduell mit Bayer Leverkusen am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) stand der Defensivspieler Rede und Antwort - komplett auf Deutsch.
Stambouli sprach über...
... Schalkes aktuelle Form: "Aus dem Sieg gegen die TSG Hoffenheim haben wir weiteren Mut geschöpft, wir fühlen uns bereit für das Spiel in Leverkusen."
... seinen Status: "Wenn die Mannschaft mich braucht, muss ich bereit sein - ob als Sechser oder auch in der Innenverteidigung. In der Vorsaison hatten wir einen schlechten Start (fünf Niederlagen zum Auftakt, d. Red.), auch für mich persönlich war es damals keine einfache Zeit. Es waren gute Spiele dabei, aber auch schlechte. Ich habe jetzt mehr Mut, auch deshalb, weil ich die Bundesliga und die Mannschaften nun noch besser kenne. Ich fühle mich in meiner Mannschaft sehr wohl."
... Nabil Bentaleb, der zuletzt auf Schalke für sein bisweilen zweifelhaftes Gebaren "Nabil ist mein Freund. Und unsere Mannschaft braucht ihn. Sie hat kein Problem mit Nabil. Er war viele Wochen verletzt, aber ich bin sicher, dass er seine hohen Qualitäten bald wieder für uns einsetzen wird. Das würde mich sehr freuen. Wir haben verschiedene Charaktere in der Mannschaft, wir brauchen jeden einzelnen Typ. Natürlich auch Nabil, der besonders viel Energie mitbringt."
... seine Deutschkenntnisse: "Ich nehme keinen Deutschunterricht mehr, habe aber ein kleines Buch mit vielen wichtigen Sätzen und Formulierungen. Ich versuche, zwei-, dreimal in der Woche darin zu lesen, außerdem lerne ich in der Kabine sprachlich immer weiter dazu. Ich versuche, so oft wie möglich Deutsch zu sprechen. Auch die deutsche Mentalität gefällt mir gut. Ich habe mich schnell daran gewöhnt, dass hier besonders viel Wert auf Pünktlichkeit gelegt wird. Die französische Küche gefällt mir allerdings nach wie vor besser als die deutsche." (lacht)