Bundesliga

Pirmin Schwegler, Mittelfeldspieler von Hannover 96: "Ich schummele auch immer ein bisschen"

Hannover: Nur ein Wischer für das Schlitzohr

Schwegler: "Ich schummele auch immer ein bisschen"

"Da habe ich an der Nase nur so einen Wischer abbekommen": Hannovers Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler.

"Da habe ich an der Nase nur so einen Wischer abbekommen": Hannovers Mittelfeldspieler Pirmin Schwegler. imago

Ob es nach dem eine Woche zuvor erlittenen Hexenschuss für die Partie in Köln reichen würde, stellte sich für Pirmin Schwegler erst im Verlauf der Woche mehr und mehr heraus. "Mittwoch und Donnerstag war es noch nicht optimal", so Hannovers Mittelfeldspieler. "Freitag habe ich dann gemerkt, es wird gehen."

Bitter genug, aber: Bei schwereren Verletzungen, die sich während eines 96-Spieles ereignen, war Schwegler zuletzt meist betroffen gewesen. Seine Schneidezähne hat er in diesem Jahr schon einmal verloren, auch die Nase brach sich der Schweizer beim Zusammenprall mit dem Gegner. Und diesmal in Köln? Hatte der 30-Jährige endlich mal Glück im Unglück. "Da habe ich an der Nase nur so einen Wischer abbekommen. Es wird immer weniger . . ."

Spielersteckbrief Schwegler
Schwegler

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Schwegler: "Das hat übel ausgesehen"

Selbstironie, dann aber auch wieder ein ernster Tonfall bei Hannovers Herzstück im Team, als es um die schwere Kopfverletzung ging, die diesmal Kölns Simon Terodde nach einem unbeabsichtigten Tritt von Salif Sané ereilt hatte. "Das hat übel ausgesehen", so Schwegler. "Klar kann man Salif keinen Vorwurf machen, er sieht ihn nicht. Aber man hat schon kurz geschluckt."

Schwegler: " . . . also müssen wir zufrieden sein"

Ob das Glas für den Aufsteiger mit dem 1:1 beim Tabellenletzten letztlich halbleer oder halbvoll war, damit tat sich Schwegler schwer. "Ich weiß nicht, wie man es einordnen muss. Lange Zeit habe ich gedacht, wir müssen gewinnen. Aber nach hinten heraus hat Köln viel Druck gemacht, also müssen wir zufrieden sein." Zumal 96 in der Nachspielzeit von einer zu recht korrigierten Schiedsrichterentscheidung profitierte, als Claudio Pizarros vermeintlicher Siegtreffer für den FC wegen der vorausgegangenen Abseitsstellung von Flankengeber Marcel Risse per Videobeweis aberkannt wurde. Schwegler: "Auf dem Feld habe ich schon im ersten Moment gedacht, dass es abseits gewesen sein muss. Dann kam das Zittern und ein paar Minuten diskutieren dazu, okay!"

Beim Kölner 1:0 durch Yuya Osako hatten die Hannoveraner ebenfalls reklamiert. Jonas Hector hatte den Freistoß, der letztlich zum Treffer führte, wesentlich weiter im Feld statt am "Tatort" an der Außenlinie ausgeführt und sich damit aus Sicht der Gäste einen entscheidenden, irregulären Vorteil verschafft. Den Protesten mochte sich Standard-Spezialist und "Schlitzohr" Schwegler freilich ehrlicherweise nicht anschließen, wie er mit Humor und Augenzwinkern begründete: "Da bin ich der falsche Ansprechpartner. Ich schummele bei der Ausführung auch immer ein bisschen, also halte ich mich da raus . . ."

Michael Richter

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Hannover 96