Wie viele Montagsspiele gibt es in dieser Bundesliga-Saison?
Eintracht Frankfurts Heimspiel gegen RB Leipzig am heutigen Montag ist das erste von fünf in dieser Saison. Mit Dortmund gegen Augsburg (26. Februar) und Bremen gegen Köln (12. März) stehen zwei weitere dieser Paarungen schon fest, die letzten beiden wird die DFL zwischen dem 28. und 32. Spieltag ansetzen. In den kommenden drei Spielzeiten werden ebenfalls je fünf Montagsspiele ausgetragen (jeweils 20.30 Uhr), ehe nach der Saison 2020/21 die aktuellen Fernsehverträge enden.
Wann gab es zuletzt ein Montagsspiel?
Am 32. Spieltag der Saison 2015/16, als Werder Bremen den VfB Stuttgart per 6:2 auf einen direkten Abstiegsplatz schickte, den dieser nicht mehr loswerden sollte. Begründung der DFL damals: Die Sicherheitsorgane hätten sie darum gebeten, keine Spiele am 1. Mai (Sonntag) anzusetzen. Der VfB kritisierte die Entscheidung scharf , viele Fans verzichteten auf die 650 Kilometer lange Anreise. Insgesamt fanden bislang erst 16 Bundesligaspiele an einem Montag statt - erstmals am 30. März 1964, als am Ostermontag vier Nachholspiele ausgetragen wurden.
Warum gibt es nun wieder Montagsspiele?
"Um die Europa-League-Starter zu entlasten", sagt die DFL. Weil immer wieder betroffene Vereine über den Donnerstag-Samstag-Rhythmus geklagt hatten, seien insgesamt zehn Ausweichtermine beschlossen worden, davon fünf am Sonntag und fünf am Montag. Kommerzielle Gründe seien dabei "nicht entscheidend" gewesen: "Auf die fünf Montagsbegegnungen entfällt weniger als ein Prozent der Medienerlöse."
Warum finden die Spiele nicht einfach sonntags statt?
Dass nur fünf der zehn Ausweichtermine auf einen Sonntag fallen, liegt daran, dass der DFB Druck ausübte, aus Rücksichtnahme auf die Amateure nicht alle zehn an Sonntagen auszutragen.
Könnte man auf die Montagsspiele in dieser Saison nicht einfach ganz verzichten, nachdem nur noch zwei Bundesligisten in der Europa League spielen?
Die DFL-Begründung für die Montagsspiele ist in dieser Saison tatsächlich nicht mehr relevant, Dortmund und Leipzig, die letzten verbliebenen Europa-League-Starter, könnten schließlich auf den ersten Blick auch einfach immer die beiden ohnehin existierenden Sonntagstermine besetzen. Die Montagsspiele einfach zu streichen ist wegen der laufenden TV-Verträge jedoch unmöglich. Dort sind im Rechtepaket, das "Eurosport" bis 2021 erwarb, explizit fünf Spiele am Montagabend (20.30 Uhr) vorgesehen.
Warum protestieren die Fans?
"Egal, ob Schüler, Studenten oder Arbeitnehmer: Für viele Fans ist der Stadionbesuch an einem Montagabend mit unzumutbaren Strapazen verbunden", heißt es stellvertretend in einer Mitteilung der BVB-Fanabteilung. "Wer nicht in unmittelbarer Nähe des Spielorts wohnt, muss sich meist schon mittags oder nachmittags auf den Weg zum Stadion machen. Auswärtsfans ist es in der Regel nicht möglich, die Spiele ihrer Mannschaft ohne den Einsatz von Urlaubstagen im Stadion verfolgen zu können. Es muss seitens der DFL zum Respekt gegenüber Fans und der Fankultur gehören, auch auswärtigen Fans einen Stadionbesuch zu ermöglichen." Viele Dortmunder Fans boykottieren deshalb das Spiel gegen Augsburg , auch FCA-Fans wollen ihm fernbleiben. Genauso wie viele Leipziger dem heutigen in Frankfurt. Eintracht-Fans haben einen Stimmungsboykott angekündigt .
Wird es künftig noch mehr Montagsspiele geben?
Die DFL betont, es gebe "derzeit keine Pläne, die Anzahl der Montagsspiele auszuweiten" . Dieses "derzeit" sorgt viele Fans. Andererseits setzt die DFL nur das um, was die Klubs wollen - und dort gibt es offiziell kein Bestreben, Montagsspiele auszuweiten. Eine seriöse Prognose, wie die Spieltage in fünf oder gar zehn Jahren aufgeteilt werden, ist unmöglich, wenngleich DFL-Geschäftsführer Christian Seifert im "HR" betonte: "Die Chance, dass es weniger werden, ist eher größer als kleiner. Insofern sollte man die Kirche mal im Dorf lassen."
Gibt es auch Fans, die von den Bundesliga-Montagsspielen profitieren?
Ja, die einiger Zweitligisten nämlich: In der 2. Liga finden in dieser Saison wegen der fünf neuen Bundesliga-Termine fünf Montagsspiele weniger statt als üblich.