Bundesliga

Reus-Geniestreich auf Holper-Rasen - Eintracht ist Dritter

23. Spieltag: HSV steckt im Tabellenkeller fest

Reus-Geniestreich auf Holper-Rasen - Eintracht ist Dritter

Ein Garant des Dortmunder Sieges: BVB-Keeper Roman Bürki war von Gladbach nicht zu schlagen.

Ein Garant des Dortmunder Sieges: BVB-Keeper Roman Bürki war von Gladbach nicht zu schlagen. imago

Von Fan-Protesten begleitet: Frankfurt schlägt Leipzig

Das erste von fünf Montagabendspielen in dieser Bundesliga-Saison wurde von massiven Fanprotesten begleitet , sowohl Anpfiff (Fans im Innenraum) als auch Wiederanpfiff (Tennisbälle auf dem Platz) bei der Partie zwischen Frankfurt und Leipzig verzögerten sich. Auch auf dem Platz ging’s heiß her: Augustin schloss eine Traum-Kombination unter dem Getöse von zahlreichen Trillerpfeifen auf den Rängen erfolgreich ab (13.). Doch die Hessen ließen sich davon nicht beirren: Chandler (22.) nach einer Standardsituation und Boateng (26.) drehten die hitzige Partie binnen weniger Minuten. Wenige Minuten später entschied Schiedsrichter Zwayer zunächst auf Strafstoß, revidierte die Entscheidung aber nach Videobeweis (32.). RB-Coach Hasenhüttl reagierte zur Halbzeit und brachte Stürmer Poulsen, später kamen auch noch Forsberg (für den verletzten Keita) und Werner. Es half alles nichts für RB. Die aggressiven und couragierten Frankfurter kauften den Sachsen den Schneid ab und grüßen nach dieser denkwürdigen Partie von Rang drei.

Bürki nicht zu überwinden: BVB siegt auf holprigem Rasen

Borussia Dortmund hat sich am Sonntagabend in Gladbach mit 1:0 durchgesetzt. Für erste Diskussionen im Borussia-Park sorgte der Rasen, der den Akteuren das Spiel mit geringer Festigkeit und vielen Unebenheiten schwer machte. Reus, der erstmals beim BVB zusammen mit Götze und Schürrle in der Startelf stand, machte das Beste draus: Halbrechts im Sechzehner nahm er fast aus dem Stand genau Maß und setzte den Ball mit starker Schusstechnik über Sommer hinweg unter die Latte und ins Netz (32.)! Ein starkes Tor, Reus selbst hätte gerne noch etwas genauer getroffen . Die andere Borussia lief diesem Tor aber bis zum Ende hinterher. Gladbach war sehr engagiert und erarbeitete sich auch etliche Chancen, immer wieder war aber bei BVB-Schlussmann Bürki Endstation. Der Torhüter verhalf Dortmund mit seinen Paraden zum vierten Pflichtspielsieg in Serie und seinem Trainer Peter Stöger zu einem neuen Rekord: Kein BVB-Trainer war zuvor in seinen ersten acht Bundesliga-Spielen ungeschlagen geblieben. Für die Gladbacher setzt sich hingegen eine Negativserie fort: Es war das dritte 0:1 und die vierte Niederlage ohne eigenes Tor in Folge.

Torjäger Gomez entscheidet das Schwaben-Duell

Ein Tor Marke Torjäger durch Mario Gomez entschied zuvor das Schwabenduell zwischen Augsburg und Stuttgart. Der FCA wollte nach einem schwachen Auftritt beim 0:2 in Leipzig für Wiedergutmachung sorgen, was allerdings - auch aufgrund des Videobeweises - nicht gelang. Nach einem Freistoß des erst im Winter vom FCA zum VfB gewechselten Thommy zeigte Gomez seine Torjägerqualitäten, reaktionsschnell platzierte er den Ball im Fallen im Augsburger Tor (27.). Wenig später lag der Ball auf der anderen Seite im Netz, mit Hilfe des Videobeweises erkannte Schiedsrichter Tobias Stieler aber eine Abseitsstellung von Gregoritsch und gab den Treffer nicht. Der VfB verpasste es vor allem bei einigen Möglichkeiten in der zweiten Hälfte, frühzeitig für eine deutlichere Führung zu sorgen. So mussten die Gäste bis zum Schlusspfiff um den ersten Dreier auf fremdem Platz in dieser Saison bangen, der letztlich aber auf dem Stuttgarter Konto landete - sieben Punkte holte der VfB damit in den drei letzten Spielen unter Trainer Tayfun Korkut und klettert auf Platz 13.

Embolo trotzt dem Videoschiedsrichter: Schalkes wichtiger Sieg

Breel Embolo

Der Mann des ersten Durchgangs: Breel Embolo. imago

Bislang lief es für den FC Schalke in der Rückrunde noch nicht ganz rund, doch gegen Hoffenheim lieferte Königsblau von Beginn an eine konzentrierte und zielstrebige Leistung ab. In der 11. Minute stieg Abwehrmann Kehrer nach einer Ecke am höchsten und köpfte ein, nur kurz darauf jubelte auch Embolo (14.), doch sein Treffer wurde zurecht zurückgenommen. Der junge Schweizer belohnte sich trotzdem für einen erneut starken Auftritt, nach rund einer halben Stunde nutzte Embolo Vogts kapitalen Abwehrbock zum 2:0 (28.) - die Erleichterung war ihm anzusehen. Die TSG präsentierte sich lange schwach, wirklich gefährlich wurde es auch nach der Pause nicht, ehe Nagelsmann offensiver wechselte und Kramaric den Anschluss per Kopf herstellte (78.). Im Anschluss wurde es doch nochmal spannend, denn die Knappen wirkten etwas kraftlos, brachten den 2:1-Erfolg aber über die Zeit. Schalke hält Hoffenheim auf Distanz und hat sich im Kampf um die Königsklasse zurückgemeldet.

HSV erwacht zu spät und steckt fest

Gegen Leverkusen ging es für Hamburg so weiter wie zuletzt: Die Mannschaft, die seit neun Bundesligaspielen auf einen Sieg wartet, brachte gegen die Werkself kaum etwas zustande - und fing sich kurz vor der Pause das 0:1 durch Bailey, weil Douglas Santos komplett gepennt hatte (40.). Alle Vorhaben der Hanseaten, nach dem Seitenwechsel noch etwas mitzunehmen, machte der junge Havertz schon nach fünf Minuten mit dem zweiten Bayer-Tor zunichte. Noch war der HSV allerdings nicht erledigt, Hahn ließ durch den Anschlusstreffer neue Hoffnung aufkeimen (71.). Doch es blieb das einzige Erfolgserlebnis der Rothosen. Für Hamburg wird es langsam düster, aufs rettende Ufer fehlen schon sechs Zähler!

Joker Lewandowski macht's besser als Robben

Robert Lewandowski

Später Jubel: Robert Lewandowski drehte das Spiel zugunsten der Bayern in der Nachspielzeit. imago

Gegen eine auf acht Positionen durchgewürfelte Bayern-Elf - unter anderem kehrte Thiago nach monatelanger Verletzung zurück - erwischte das kriselnde Wolfsburg einen Start nach Maß: Didavi köpfte in Folge eines Eckballs zur frühen Führung ein (8.). Die Münchner dominierten zwar das Spielgeschehen, wurden aber kaum zwingend im letzten Drittel. Nach der Pause scheiterte Robben vom Elfmeter-Punkt am glänzend parierenden Casteels (55.), in der Folge erhöhte der Rekordmeister die Schlagzahl zunehmend und kam durch Lewandowski-Ersatz Wagner zum überaus verdienten Ausgleich (64.). Die Wölfe zogen sich gänzlich zurück und zahlten in der letzten Minute Lehrgeld - Itter hielt Robben im Sechzehner fest. Den zweiten Elfmeter des Tages trat diesmal der eingewechselte Lewandowski - und verwandelte (90.+1) zum 2:1-Auswärtssieg.

Pizarro trifft in der Nachspielzeit - und wird zurückgepfiffen

Dominique Heintz

Die Diskussionen bringen nichts: Kölns Siegtreffer in der Nachspielzeit wurde zurückgepfiffen. imago

Nach zwei Rückschlägen gegen Dortmund und in Frankfurt präsentierte sich der 1. FC Köln gegen Hannover wieder in besserer Verfassung und ging in der 29. Minute durch Osako in Führung. 96 reagierte allerdings sofort und hatte gleich mehrere gute Gelegenheiten, von denen Toptorjäger Füllkrug (10. Saisontor) eine zum verdienten Ausgleich verwertete (37.). Abschnitt zwei begann für die Gastgeber mit einem Schock - Terodde wurde von Sanés Fuß am Kopf getroffen und musste vom Feld getragen werden. Spielerisch passierte nicht mehr viel, Hannover nahm einen Gang raus und Köln fiel bis zur Nachspielzeit nichts ein - dann traf Pizarro und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus. Doch die Ernüchterung folgte nach dem minutenlangen Jubel: Risse hatte zuvor im Abseits gestanden - nach Videobeweis wurde das 2:1 zurückgenommen. So blieb es beim Remis, das dem FC im Tabellenkeller nicht weiterhilft.

Petersens Elfmeter genügt dem SCF

Im Abstiegskampf war Werder wohl das Team der Stunde, davon war in Freiburg zunächst aber wenig zu sehen. Der SC nutzte die erste echte Gelegenheit des Spiels vom Punkt durch Petersen - SVW-Angreifer Johansson war im eigenen Strafraum ziemlich plump zu Werke gegangen (24.). Danach ging es teilweise rustikal zur Sache, Freiburgs Abrashi hätte sich über eine Rote Karte nicht beschweren dürfen. Nach der Pause investierten die Gäste mehr, ließen aber wirkliche Kreativität vermissen. Freiburg bekam kurz vor Schluss die Gelegenheit, alles klar zu machen, doch Haberer setzte den zweiten Strafstoß an den Außenpfosten (88.). Zum 1:0-Sieg reichte es letztlich trotzdem.

Quaison beendet Mainzer Horrorserie bei schwacher Hertha

Ein Fan der Berliner Luft: Mainz-Angreifer Robin Quaison traf bei der Hertha doppelt.

Ein Fan der Berliner Luft: Mainz-Angreifer Robin Quaison traf bei der Hertha doppelt. imago

Am Freitagabend stand Mainz in Berlin gehörig unter Druck, vier Pflichtspielpleiten in Folge galt es zu verdauen. Während Trainer Sandro Schwarz gleich vier Änderungen vornahm, setzte Hertha auf Ibisevic im Sturm - es wurde ein kurzer Auftritt. Schon nach 15 Minuten musste der Bosnier mit einem Nasenbeinbruch ausgewechselt werden . Nicht nur für Ibisevic sollte es ein Abend zum Vergessen werden. Mainz erarbeitete sich die besseren Chancen und wurde in der 40. Minute mit Quaisons Distanzschuss belohnt. Die Berliner Reaktion nach der Pause, sie blieb schlicht aus. Mainz stand hinten kompakt und schlug vorne eiskalt zu. Nach einem Konter hieß erneut Quaison der Torschütze für die 05er (65.), die das 2:0 gegen ideenlose Berliner mühelos über die Zeit brachten. Ein seltenes Gefühl: Für Mainz war es der erste Auswärtssieg seit dem 25. Februar 2017.

kon

Spieltagsbilder 23. Spieltag 2017/18