Bundesliga

Hannover 96-Präsident Martin Kind bleibt bei 50+1 optimistisch

Hannover: Präsident lobt sportliche Führung

Kind bleibt bei 50+1 optimistisch

Hofft auf einen positiven Bescheid der DFL: 96-Boss Martin Kind.

Hofft auf einen positiven Bescheid der DFL: 96-Boss Martin Kind. picture alliance

"Viele haben vorhergesagt, dass wir Abstiegskandidat Nummer eins sind. Aber die Mannschaft ist super und hat einen tollen Charakter. Das ist auch die Basis für eine erfolgreiche Entwicklung. Andre Breitenreiter und sein Team haben die Mannschaft gut entwickelt. Die 23 Punkte aus der Hinrunde sind kein Zufall, sondern das Ergebnis guter Entscheidungen, hoher Motivation und viel Selbstvertrauen."

Nach dem 3:2-Sieg gegen Mainz 05 am vergangenen Samstag ist das Punktekonto des Tabellenzehnten mittlerweile auf 26 Zähler angewachsen. Trotz des sportlichen Erfolges bleibt für den Aufsteiger der Klassenerhalt das vorrangige Saisonziel. Kind: "Ich bin mutig und denke, dass wir die nötigen Punkte in den restlichen 16 Spielen auch einfahren werden." Über größere Ambitionen würde der 73-Jährige erst nachdenken, wenn dieses Ziel frühzeitig erreicht werden würde.

Schiedsgerichtsurteil als Basis

Aber es war klar, dass es Kind in seiner Ansprache nicht nur bei den sportlichen Ereignissen belassen würde, sondern natürlich auch das Thema 50+1 zur Sprache bringen würde. Der Klubchef möchte Hannover 96 endgültig übernehmen und sieht sich dazu berechtigt, weil das Schiedsgericht des DFB 2011 die Übernahme von Vereinen durch Investoren, die über 20 Jahre im Verein aktiv sind, erlaubte. "Das Schiedsgerichtsurteil ist die Basis aller Entscheidungen der DFL", betonte Kind, der mehr als 20 Jahre lang bei 96 aktiv ist, am Donnerstag.

Wenn einer das Geld hat, kann er morgen meine Anteile kaufen und machen, was er will.

96-Präsident Martin Kind

Ob seine finanzielle Förderung des Klubs ausreicht für eine Übernahme, das muss die DFL entscheiden. "Es weiß doch gar keiner, wieviel Geld wir gegeben haben. Wir haben nun mal für hannoversche Verhältnisse und dafür sehr viel Geld in die Hand genommen. Ich bin mehr als zufrieden über das, was wir geschaffen haben. Wir haben nun mal keinen Milliardär, der mal schnell 350 Millionen Euro zur Verfügung stellt", sagte Kind in Anspielung auf Hoffenheims Dietmar Hopp, der als Erster von diesem Schiedsgerichtsurteil profitierte. "Ich gehe aber davon aus, dass dem Antrag stattgegeben wird", bleibt der 96-Chef optimistisch.

Kind genervt

Für den Fall, dass dies nicht passiert, kündigte er eine Klage an. Kind betonte noch mal, dass 50+1 bestehen bliebe und Hannover 96 eine Ausnahme bilden würde. Kind war hörbar genervt von den Anfeindungen gegen seine Person. "Ich sage es ganz deutlich, weil ich die Schnauze voll habe von Diskussionen auf unterstem Niveau: Wenn einer das Geld hat, kann er morgen meine Anteile kaufen und machen, was er will." Nun will er aber erstmal das Urteil der DFL abwarten. "Wenn die DFL meinem Antrag zustimmt, hat 96 eine Zukunft und wird sich weiterentwickeln."

Gunnar Meggers