Bundesliga

Trainer-Chef-Ausbilder Wormuth: "Fußball ist einfacher, als junge Trainer denken"

Trainer-Chef-Ausbilder im Interview

Wormuth: "Fußball ist einfacher, als junge Trainer denken"

"Mit Stallgeruch ist es einfacher, akzeptiert zu werden": Frank Wormuth

"Mit Stallgeruch ist es einfacher, akzeptiert zu werden": Frank Wormuth imago

Im Fußball wird heutzutage von "Restverteidigung" und "andoggen" gesprochen, Begrifflichkeiten ändern sich stetig - wollen die jungen Trainer den Fußball neu erfinden? "Sie erfinden neue Begriffe, aber der Fußball hat sich dadurch nicht unbedingt verändert", sagt Frank Wormuth. "Die jungen Leute geben sich die Zeit, vom Hundertstel bis ins Tausendstel zu diskutieren. Sie hinterfragen viel mehr. Das ist auch gut so, und wir in der Ausbildung sind dankbar für das Wissen, welches sie mitbringen. Aber wir erklären ihnen, dass der Fußball einfacher ist, als sie denken."

Wormuth: "Den Stallgeruch kann man sich nicht anlernen"

Seit 2008 ist Wormuth Leiter der Fußballlehrer-Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie des DFB. Der ehemalige Profi (SC Freiburg, Hertha BSC) hat die neue Trainergeneration mit ausgebildet und kann einschätzen, welche Merkmale sie auszeichnen: "Dass sie umfangreiches Detailwissen haben bezogen auf Fußballlehre. Dass sie eine hohe Vermittlungskompetenz auf dem Platz haben. Dass sie stark in der Rhetorik sind. Dass sie im Umgang mit den Spielern eine hohe Sozialkompetenz haben. Dass sie große Führungsqualitäten haben, auf Spieler eingehen und sie dadurch in die Verantwortung mitnehmen wollen", sagt Wormuth. Zugleich sei es sowohl für junge als auch ältere Trainer hilfreich, selbst Profi gewesen zu sein: "Den Stallgeruch kann man sich nicht anlernen. Wenn man ihn hat, ist es viel einfacher, akzeptiert zu werden."

Im kicker (Donnerstagsausgabe) spricht Frank Wormuth auch über Mehmet Scholls "Gehirnwäsche"-Vorwurf, einen möglichen Sonderlehrgang für verdiente Spieler und die Qualität deutscher Trainer. Das Interview ist Teil der kicker-Serie zum Absturz des deutschen Fußballs, die in der Donnerstagsausgabe die Frage nach einem Trainerproblem im Land des Weltmeisters aufwirft.

Oliver Hartmann

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