Bundesliga

Florian Kohfeldt, Trainer des SV Werder Bremen: Respekt vor Nouri, Lob für Bauer

Bremen: Extrem gesteigerte Laufleistung

Kohfeldt: Respekt vor Nouri, Lob für Bauer

Will sich nicht mit fremden Federn schmücken: Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt.

Will sich nicht mit fremden Federn schmücken: Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt. imago

Mit über 125 Kilometern hatten die Grün-Weißen am vergangenen Samstag gegen Stuttgart die ligaweit zweitstärkste Laufleistung der gesamten Saison absolviert. Im Schnitt spult das Team seit Kohfeldts Amtsübernahme rund sechs Kilometer pro Partie mehr ab als zuvor. Dass "die physischen Grundlagen dafür natürlich schon im Sommer gelegt" wurden, strich Kohfeldt nun ausdrücklich heraus und zollte damit auch Vorgänger Alex Nouri Respekt, ohne dessen Namen zu nennen. Denn: "Den sehr guten körperlichen Zustand auf mich zu beziehen, wäre verwegen."

Die deutlich verbesserte Statistik führt der 35-Jährige zudem nicht auf eine etwaige höhere Motivation zurück, sondern schlicht auf eine veränderte Spielweise: "Wir legen Wert darauf, hoch zu verteidigen. Damit wird das Laufpensum speziell für die Innenverteidiger größer." So habe beispielsweise Niklas Moisander zuletzt "auch über 11 Kilometer" zurückgelegt. "Dass sich das dann auf die Gesamtlaufleistung niederschlägt, ist logisch", so Kohfeldt.

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Kohfeldt über Bauer: "Robert ist nicht bockig und zieht sich zurück"

Obwohl er mit seinen Profis weiterhin auf Platz 17 steht, hat der Novize dank zweier Heimsiege in Folge und der unter seiner Regie deutlich gesteigerten Spielkultur derzeit alle Hände voll zu tun, die ihm zufliegenden Komplimente öffentlich richtig einzuordnen. Parallel dazu springt Kohfeldt von außen kritisierten Spielern aus der zweiten Reihe zur Seite. Am Dienstag ging es da speziell um Robert Bauer, unter Nouri noch Stammkraft und seit dem Trainerwechsel Dauerreservist. Von professionellen Beobachtern wird Bauer nachgesagt, er lasse sich hängen - was sein Chef vehement bestreitet: "Robert ist nicht bockig und zieht sich zurück. Er versucht, seine Leistung zu bringen, und das ist genau der richtige Weg." Zwar sei Bauer "natürlich sauer, dass er nicht spielt. Aber das muss er ja auch sein".

Wie gut Bauer den entsprechenden Spagat bewältige, erklärt Kohfeldt an diesem Beispiel: Trotz der Enttäuschung über seine nicht erfolgte Einwechslung, die der Verteidiger mit dem Wegwerfen seines Warmlauf-Leibchens quittierte, "war Robert nach dem Abpfiff gegen Stuttgart der Erste, der mich umarmt hat".

Thiemo Müller