Am Freitag blieb Borussia Dortmund auch im fünften Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg, durch das 1:2 beim VfB Stuttgart musste der BVB sogar Erzrivale Schalke in der Tabelle passieren lassen. "Wir wollten unbedingt" , registrierte nachher nicht nur Mario Götze. Kapitän Marcel Schmelzer schlug in dieselbe Kerbe.
Auch Matthias Sammer sprach seinem einstigen Verein, den er 2002 als jüngster Trainer der Klubhistorie zur Meisterschaft geführt hatte, das Bemühen nicht ab. Im "Eurosport"-Interview erklärte der 50-Jährige, er habe in Stuttgart "eine Mannschaft gesehen, die wollte". Und dennoch sei er im Anschluss "erschrocken" gewesen.
Trainersteckbrief Bosz
Borussia Dortmund - Die letzten Spiele
Nicht das System ist entscheidend.
Matthias Sammer über den BVB unter Peter Bosz
Warum? "So viel Hektik und Unruhe", registrierte er in den Schwarz-Gelben Reihen. Für den BVB scheint es offenbar nicht so einfach zu sein, weil es eigentlich so einfach ist - glaubt zumindest Sammer, denn: "Nicht das System ist entscheidend. Peter Bosz muss seine Idee nur in Nuancen besser organisieren, dann gibt's keine Systemfrage mehr."
Man solle sich nur Jupp Heynckes anschauen, meinte Sammer weiter. Der 72-Jährige hätte vor wenigen Wochen, als ihn die Bayern aus dem Ruhestand geholt hatten, eine schwierige Situation vorgefunden. Und was hat er gemacht? "Er hat sich auf die einfachen Dinge besonnen, da habe ich nichts von einer Revolution gehört." Anders die Dortmunder: "Da habe ich immer das Gefühl, dass sie irgendwas Besonderes darstellen wollen - das ist in dieser Phase überhaupt nicht nötig."
Selbst Guardiola hat's geschafft: Es könnte für Bosz so einfach sein
Selbst Pep Guardiola, der gerade mit Ablauf seiner Zeit beim Rekordmeister ein bisschen infrage gestellt worden sei, "hat versucht, seine Idee zu organisieren". Und genau das rät Sammer auch Bosz: "Mach dir Gedanken über die Idee und organisier sie ein kleines bisschen besser." Dann könne es eigentlich so einfach sein.
Klappt das nicht, dann wird die Luft noch dünner als sie es aktuell sowieso schon ist. "Fußball ist dann doch ein Ergebnisspiel", weiß Sammer, "deswegen muss es schnell funktionieren."
