Bundesliga

VfB-Trainer Hannes Wolf kritisiert Simon Terodde - aber nicht wegen der Flaute

VfB-Angreifer weiter ohne Bundesliga-Tor

Wolf kritisiert Terodde - aber nicht wegen der Flaute

Wieder nichts: VfB-Stürmer Simon Terodde wartet weiter auf sein erstes Bundesliga-Tor.

Wieder nichts: VfB-Stürmer Simon Terodde wartet weiter auf sein erstes Bundesliga-Tor. picture alliance

Hannes Wolf hat nie ein Bundesligaspiel bestritten, Stürmer war er aber auch. Und als solcher weiß er, wenn er über die anhaltende Flaute von Simon Terodde spricht: "Das sind Phasen im Leben eines Stürmers."

Terodde hat zwei Saisons lang Angst und Schrecken in den Abwehrreihen der Zweitligisten verbreitet, traf 2015/16 für den VfL Bochum und 2016/17 für den VfB Stuttgart jeweils 25-mal, wurde jeweils Torschützenkönig. Dieses Jahr will er sich mit 29 Jahren endlich beweisen, dass er auch in der Bundesliga knipsen kann. Allein: Der Beweis bleibt bislang aus.

Der VfB hat zwar erstmals seit 2003/04 nach drei Bundesliga-Heimspielen noch kein Tor kassiert, insgesamt aber auch in sechs Partien erst dreimal getroffen - erstmals überhaupt! Was fehlt? "Ein Quäntchen, keine Welten", findet Trainer Wolf. Beim 0:0 gegen Augsburg war seine gut gestaffelte Elf dem Siegtor näher als der Gegner.

Terodde dürfe "jetzt nicht anfangen, auf ein Tor zu warten"

Allen voran Terodde, der gleich zu Beginn zwei Hereingaben nicht verwerten konnte. Doch nicht das war es, was Wolf hinterher an der Leistung seines Angreifers (kicker-Note 4,5 und damit die schlechteste beim VfB) kritisierte.

Vielmehr vernachlässigte Terodde, der bisher stets von Beginn an auflief, diesmal seine Grundqualitäten: Zweikampfstärke, Lauf- und Einsatzbereitschaft. Er hätte sich gewünscht, "dass er noch ein paar Bälle mehr festmacht, noch mehr Bälle ablegt", so Wolf. "Wir brauchen ihn auch als Wandspieler und in den Kopfballduellen. Das kann er besser machen." Kurz gesagt: Terodde dürfe "jetzt nicht anfangen, auf ein Tor zu warten".

Auch vorige Saison brauchte Terodde ein wenig Anlauf

In Daniel Ginczek, der ab der 71. Minute sein Comeback feierte, hat Wolf wieder eine echte Alternative im Sturm - für oder neben Terodde. Was man nicht vergessen darf: Auch in der Vorsaison hatte Terodde einen gewissen Anlauf gebraucht, traf erst im vierten Pflichtspiel erstmals für den VfB. Diesmal hätte es um ein Haar sogar schon im dritten geklappt, hätte er gegen Mainz (1:0) nicht vom Elfmeterpunkt gepatzt.

So aber hat er auch nach elf Einsätzen (fünf davon für den 1. FC Köln) noch kein Bundesliga-Tor - genau wie sein Trainer.

Warum Wolf den Vorwurf, man spiele nicht mutig genug, widerlegt sieht - und wie Holger Badstuber für Stabilität sorgt: Mehr zur Lage beim VfB lesen Sie heute im kicker!

jpe/gem

Bilder zur Partie VfB Stuttgart - FC Augsburg