Bundesliga

"Kacke am Fuß": Elfmeter-Frust im Kölner Land - 1. FC Köln hadert erneut mit Schiedsrichter und Videobeweis

1. FC Köln hadert erneut mit Schiedsrichter und Videobeweis

"Kacke am Fuß": Elfmeter-Frust im Kölner Land

Betretene Mienen an der Kölner Seitenlinie: Peter Stöger (links), Jörg Schmadtke (rechts) & Co.

Betretene Mienen an der Kölner Seitenlinie: Peter Stöger (links), Jörg Schmadtke (rechts) & Co. imago

FC-Trainer Peter Stöger und Manager Jörg Schmadtke wussten gar nicht so recht, welches Gesicht sie vor allem im Verlauf der ersten Halbzeit aufsetzen sollten. Schmadtke schlug zwischenzeitlich mal fassungslos die Hände vors Gesicht, Stöger schmunzelte derweil gerne ungläubig - und alle redeten sie reihenweise auf den vierten Offiziellen ein.

Gleich enttäuscht war derweil die Mimik nach dem Schlusspfiff beim 0:1 gegen Eintracht Frankfurt , der fünften Niederlage im fünften Ligaspiel: Der "Effzeh" hält mit null Punkten die Rote Laterne der Bundesliga weiterhin fest in der eigenen Hand.

Spielersteckbrief T. Horn
T. Horn

Horn Timo

Spielersteckbrief Maroh
Maroh

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Spielersteckbrief Bittencourt
Bittencourt

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Doch was war zuvor passiert, was trieb die Verantwortlichen und Profis erneut auf die Palme? Da wäre zum einen der spielentscheidende Elfmeter pro Eintracht, den Stürmer Sebastien Haller in der 22. Minute souverän verwandelt hatte: Nach einem katastrophalen Rückpass von Dominic Maroh kam Mijat Gacinovic im Eins-gegen-eins mit Torwart Timo Horn zu Fall, obwohl dieser mit seinem ausgestreckten rechten Bein den Ball klar touchierte. Allerdings war die Kugel weiter Richtung Tor gekullert - und Gacinovic konnte nach dem folgenden Kontakt des FC-Keepers nicht mehr weiterlaufen. Das führte zu Diskussionen am Seitenrand und zur Forderung nach dem Videobeweis - doch dieser wurde nicht herbeigezogen, weil eine klare Revision offenbar nicht möglich war.

SGE-Coach Niko Kovac konnte die Diskussionen diesbezüglich nicht ganz nachvollziehen: "Ich glaube, dass dieses Mal richtig entschieden wurde. Das war ein Elfmeter."

Das war aber noch längst nicht alles in Abschnitt eins: Ein klarer Sprung im Strafraum von Frankfurts Verteidiger Simon Falette in Leonardo Bittencourts Rücken in der 33. Minute wurde von Schiedsrichter Martin Petersen nicht geahndet - und auch von der Videozentrale von Köln aus nicht beanstandet.

"Wenn es blöd läuft, läuft einfach alles blöd"

1. FC Köln

Das Motto des 1. FC Köln, der weiterhin ohne Bundesliga-Punkt ist: Zusammenstehen. imago

"Das ist unfassbar, unglaublich. Bei uns wird in jeder Szene eingegriffen - und auf der anderen Seite kriegen wir einen klaren Elfmeter nicht", sagte Keeper Horn stellvertretend der Meinung aller. "Es ist bitter, wie es zur Zeit für uns läuft. Sogar der Gegenspieler sagt, dass es kein Elfmeter war und rechnet mit dem Videobeweis. Aber in unserer Situation zeigt der Schiedsrichter einfach auf den Punkt", stellte Bittencourt fest. Und Abwehrspieler Dominique Heintz fügte an: "Wenn es blöd läuft, läuft einfach alles blöd. Wir haben die Kacke am Fuß."

Kölns Trainer Stöger hatte derweil genug vom Dauerthema, der 51-jährige Österreicher sagte lediglich: "Über den Videobeweis möchte ich heute nicht sprechen. Vielleicht morgen. Heute nicht. Nach der Pause haben wir gesagt, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren müssen. Für uns heißt es nun, uns auf das Spiel am Sonntag vorzubereiten und unsere Fehler abzustellen."

"Es gibt kein Allheilmittel"

Spielbericht

Schmadtke sprach gegenüber "Sky" auch eher über den katastrophalen Saisonstart und miserablen Punktestand nach fünf Spieltagen: "Wir müssen das akzeptieren. Trotzdem habe ich Respekt vor der Mannschaft, sie hat die Ruhe bewahrt und alles reingeworfen. Dass man in dieser Situation nicht nur gute Entscheidungen trifft, das ist auch klar. Insgesamt ist der Ausgang natürlich enttäuschend." Was deswegen zu tun sei für die kommenden Aufgaben: "Es gibt kein Allheilmittel. Wir müssen den Jungs Zutrauen geben und weiter dran bleiben. Der Druck wird natürlich deutlich stärker, das ist ja klar."

mag