Es könnte alles so schön sein für Admir Mehmedi. Zum Start der Vorbereitung noch mangels Perspektive ein heißer Wechselkandidat, hat sich der Schweizer in der Startelf von Heiko Herrlich festgespielt. Dennoch ist der Nationalstürmer alles andere als glücklich, hat sich seine eigene Situation gegenüber der Vorsaison zwar enorm verbessert, doch die der Mannschaft in der Tabelle nicht.
Kamen die Niederlage in München und das Unentschieden gegen Hoffenheim noch unglücklich und nach guter Leistung der Werkself zustande, so zeigte Bayer 04 in Mainz wieder sein altes Gesicht und verschenkte einen sicher geglaubten Sieg. Ein Fakt, der Mehmedi zu einer harten Kritik animierte: "Wir müssen ganz klar das 2:0 machen durch Volland, haben die eine oder andere Konterchance in der ersten Halbzeit, die wir zu schlampig ausspielen, wo wir einfach die falschen Entscheidungen treffen", prangerte er erst die fehlende Konsequenz im Spiel an, um dann den Bruch nach der Pause und dem Ausgleichstreffer kurz zuvor zu bemängeln. "In der zweiten Halbzeit haben wir völlig den Faden verloren, habe hinten raus nicht mehr gut gespielt, die Lücken nicht mehr gefunden."
Dass Bayer 04 ganz allein schuld war an der Pleite, steht für Mehmedi außer Frage. "Mainz hat das Nötigste gemacht. Die haben nichts besonders gemacht. Wir haben es in der ersten Halbzeit vermasselt, den Sack zuzumachen - wie gegen Hoffenheim. Und in der zweiten Halbzeit haben wir aus unerklärlichen Gründen aufgehört, Fußball zu spielen."
Gefühlt hat der Schiedsrichter jeden Zweikampf gegen mich gepfiffen.
Admir Mehmedi
Lag Mehmedi mit seinen Beobachtungen bis dahin richtig, so irrte er, was die Beurteilung des Schiedsrichters betraf. Dass dieser ihm vor der Pause eine Konterchance zurückpfiff, nachdem er seinen Gegenspieler umgerissen hatte, brachte Mehmedi in Rage: "Das ist ein ganz normaler Zweikampf. Gefühlt hat der Schiedsrichter jeden Zweikampf gegen mich gepfiffen. Das war für mich ganz klar kein Foul. Das wäre auch eine Riesenmöglichkeit gewesen." Doch der Unparteiische entschied in diesem Fall richtig. Und Mehmedi hätte sich besser selbst dafür in die Kritik genommen, dass er vor dem 1:2 unnötig den Freistoß verursachte, der zum Rückstand führte.
So steht Bayer 04 auch nach drei Spielen und guten Vorstellungen bis zur Pause in Mainz mit nur einem Zähler da. "Unfassbar", findet das Mehmedi, der als Mann für die rechte Defensivseite im Mittelfeld im 3-4-3 begann und später nach der Einwechslung von Kai Havertz und der Umstellung auf ein 4-4-2 auf den linken offensiven Flügel rückte. Eine Position, die besser zu seinem Profil passt. Zeigte der gelernte Angreifer doch in der Rückwärtsbewegung auf der rechten Seite nicht nur beim Mainzer Ausgleichstreffer Schwächen im Stellungsspiel.