Bundesliga

Bundesliga-Tenor zum Transferende: "Kürzer wäre besser"

Das sind die Meinungen der Bundesligisten

Bundesliga-Tenor zum Transferende: "Kürzer wäre besser"

Andrey Yarmolenko war einer der letzten Neuzugänge des BVB Ende August. Doch auch die Borussia spricht sich für eine Verkürzung aus.

Andrey Yarmolenko war einer der letzten Neuzugänge des BVB Ende August. Doch auch die Borussia spricht sich für eine Verkürzung aus. imago

Hans-Joachim Watzke (Borussia Dortmund):
"Aus meiner Sicht wäre es elementar von Vorteil, wenn die Transferfenster verkürzt würden. So ist es einfach zu lang. Irgendwann möchten die Fans wissen: Was haben wir eigentlich für eine Mannschaft auf dem Platz."

Jens Todt (Hamburger SV):
"Ich begrüße die Entwicklung in England und bin absolut dafür, das Transferfenster früher zu schließen. Ich bin bereit jeden Vorstoß zu unterstützen, der auch in Deutschland zu diesem Ergebnis führt."

Michael Preetz (Hertha BSC):
"Unter der Voraussetzung, dass sich die fünf großen Ligen einig sind und es eine einheitliche Regelung gibt, würde ich eine Verkürzung der Transferperiode begrüßen. Der Zeitraum bis zum Saisonstart ist aus meiner Sicht ausreichend. So wäre für jeden vor dem Start klar mit welchem Kader er in die Saison geht."

Olaf Rebbe (VfL Wolfsburg):
"Wichtig ist, dass es einheitliche Spielregeln in unserem Wirkungsfeld gibt. Und das wird aufgrund der unterschiedlichen Starts der jeweiligen Saisons schwierig sein. Das ist ein Wunsch, der aber wahrscheinlich in der Form nicht in Erfüllung gehen kann. Die Folgen: Der sogenannte "Transferwahnsinn", der sich an den letzten Tagen einer Periode mitunter abspielt, würde vorgelagert werden. Andererseits gibt das spätere Transferende nach Saisonstart Klubs die Möglichkeit, noch einmal zu reagieren. Im Fall der Verletzung von John Anthony Brooks haben wir davon profitiert."

Ralph Hasenhüttl (RB Leipzig):
"Von meiner Seite aus können wir gerne schon zum 1. August das Transferfenster, da wäre aus meiner Sicht ein besserer Stichtag. Spätestens da sollte jeder da sein, wo er hingehört. Wenn ein Spieler erst nach zwei Spielen kommt, ist es immer recht schwierig für einen Trainer, ihn schnell zu integrieren und die wichtigsten Inhalte zu vermitteln."

Rudi Völler (Bayer Leverkusen):
"Ja."

Frank Baumann (Werder Bremen):
"Grundsätzlich sollte man darüber diskutieren. Meine Tendenz ist: Das Transferende sollte vorgezogen werden. Wichtig wäre in diesem Zusammenhang aber natürlich eine europaweite Anpassung."

Stefan Reuter (FC Augsburg):
"Wir würden einen Transferschluss vor Start der Saison sehr begrüßen, allerdings muss dies international abgestimmt sein und entsprechend gelten."

Christian Heidel (Schalke 04):
"Nach der Entwicklung auf dem internationalen Markt und den Erfahrungen aus der abgeschlossenen Transferphase bin ich für ein EINHEITLICHES Ende der Transferphase zum 31. Juli. Das wären dann 8 Wochen. Unter Umständen könnte man jedem Klub noch EINEN weiteren Wechsel bis zum 31. August erlauben, um auf Verletzungen zu reagieren. Hier könnte man verankern, dass dies kein 'erzwungener' Wechsel aufgrund einer Ausstiegsklausel sein darf, sondern nur mit Zustimmung beider Klubs."

Michael Reschke (VfB Stuttgart):
"Dieses Jahr war ich nicht unglücklich, dass das Transferfenster länger offen war. Für uns war es aktuell sicher kein Nachteil. Zukünftig hätte ich nichts dagegen. Das würde alles nach vorne verlagern, man hätte früher Ruhe. Auch für die Fans wäre es besser, nachvollziehbar, greifbar. Wenn man strategisch vernünftig plant, dann kann man viele Themen frühzeitig abhandeln. Es ist ein Vorteil, wenn man frühzeitig Klarheit hat."

Fredi Bobic (Eintracht Frankfurt):
"Die Transferperiode sollte vor dem Ligastart abgeschlossen sein. Bis dahin sollte jeder seine Hausaufgaben gemacht haben."

Rouven Schröder (1. FSV Mainz 05):
"Kürzer wäre besser. Wenn man sagt, bis zum ersten Spieltag muss alles erledigt sein, reguliert sich der Markt automatisch, jeder muss seine Entscheidungen früher treffen. Im Januar haben wir auch nur vier Wochen, jeder hat sich darauf eingestellt."

Jörg Schmadtke (1. FC Köln):
"Das könnte hilfreich sein, ob es zu einer Beruhigung des Transferwahnsinns führt, müsste man sehen."

Max Eberl (Borussia Mönchengladbach):
"Ich finde es durchaus überlegenswert, das Transferfenster mit dem Saisonstart zu schließen. Zum einen, weil die Vereine mit ihren Kadern planen könnten und zum anderen, weil es derzeit auch für die Fans eine unbefriedigende Situation ist. Sie kaufen sich vielleicht unter falschen Voraussetzungen eine Saisonkarte oder ein Trikot mit dem Namen ihres Lieblingsspielers, der dann kurz darauf noch woanders hin wechselt."

Jochen Saier (SC Freiburg):
"Ich könnte damit leben. Wir sind ohnehin kein Verein, der nach zwei schlechten Ergebnissen den Kader umbauen will und kann. Die wichtigste Frage dabei ist der Abgleich zwischen den verschiedenen großen Ligen, das Transferfenster in England dürfte nicht zwei Wochen länger offen sein als in Deutschland."

Horst Heldt (Hannover 96):
"Bei einem größeren Zeitfenster besteht länger Zeit, den Markt und die eigene Mannschaft zu beobachten, um Entscheidungen für die Kaderplanung zu treffen. Wenn viele Klubs in kurzer Zeit suchen, besonders für spezielle Positionen wie den Angriff, überhitzt das schon mal den Markt und treibt Preise in die Höhe. Und das ist nicht von Vorteil für finanziell weniger üppig ausgestattete Klubs, um am Ende der Nahrungskette an gute Spieler zu kommen."

Auch Bayern-Präsident Uli Hoeneß sowie Hoffenheims Coach Julian Nagelsmann hatten sich in der Vergangenheit bereits für eine Verkürzung der Transferperiode ausgesprochen.

jch/mg

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