Erst zum zweiten Mal in der Bundesligageschichte steigt das rheinische Derby direkt zum Auftakt. 2003, damals noch am Bökelberg, siegten die Borussen durch ein Eigentor von Matthias Scherz 1:0 gegen den 1. FC Köln. Gegen eine 1:0-Wiederholung hätten die Borussen 14 Jahre später sicherlich nichts einzuwenden, denn sie erwarten gegen den Rhein-Rivalen eine extrem komplizierte Aufgabe. "Die Kölner Mannschaft ist über Jahre gewachsen. Sie hat das System Peter Stöger total verinnerlicht, spielt sehr diszipliniert, ist laufstark und hat über ihre schnellen Leute ein sehr gutes Umschaltspiel. Es kann ein Geduldsspiel werden, zumal beide Teams noch nicht wissen, wo genau sie zu Saisonbeginn stehen. Wir müssen das ganze System Stöger ins Laufen bringen", sagt Hecking. Genauso wie die Spieler brennt auch der Coach nach der langen Vorbereitung auf den Startschuss in die neue Bundesligasaison. Hecking: "Dass der erste Spieltag gleich ein Derby ist, macht es nochmal prickelnder."
Quintett fehlt zum Auftakt
Insgesamt fünf Profis stehen den Fohlen am Sonntag nicht zur Verfügung. Für Tony Jantschke (muskuläre Probleme) reicht die Zeit nicht. Timothee Kolodziejczak stieg nach überstandenem Muskelfaserriss gerade erst ins Teamtraining ein und ist noch keine Option. Desweiteren fehlen Tobias Strobl (Kreuzbandriss), Josip Drmic (Knieverletzung) und Mamadou Doucouré (Trainingsrückstand). Ein Fragezeichen steht zudem noch hinter Fabian Johnson, der über hartnäckige Rückenprobleme klagt und am Freitag mit dem Training aussetzen musste. "Ob er am Sonntag dabei sein kann, ist noch offen", so Hecking.
Zu erwarten ist, dass die Borussen mit der Elf beginnen werden, die im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen 2:1 gewann. Personelle Änderungen will der Trainer allerdings nicht ausschließen – und lässt sich auch beim erst gestern verpflichteten Raul Bobadilla nicht in die Karten schauen. "Da er nicht unter den Verletzten auftaucht, ist auch er ein Kandidat für die Startelf", sagt Hecking, "Raul hat in Augsburg die komplette Vorbereitung absolvieren können, und es wirkt, als ob er voll im Saft steht. Er wäre startklar – aber warten wir den Sonntag ab."
Eberl: "Brisant auf dem Platz, fair auf den Rängen"
Mit 54.018 Zuschauern ist das Derby längst ausverkauft. Max Eberl rechnet fest damit, dass auf alle Beteiligten eine stimmungsvolle und im Umfeld friedliche Auseinandersetzung wartet. "Ich hoffe, dass es so abläuft wie in der vergangenen Saison", sagt Borussias Sportdirektor. "Brisant auf dem Platz und sportlich fair auf den Rängen."