Bundesliga

Boss Filbry: Neuer Vertrag, hohe Ziele

Bremen bekommt einen zweiten Partner aus China

Boss Filbry: Neuer Vertrag, hohe Ziele

Hat klare Vorstellungen von Werders Zukunft: Klaus Filbry.

Hat klare Vorstellungen von Werders Zukunft: Klaus Filbry. picture alliance

Aus Werders Trainingslager in Zell am Ziller berichtet Thiemo Müller

Aufsichtsratschef Marco Bode erklärte bei einer gemeinsamen Presserunde im Trainingslager im Zillertal: "Wir sind glücklich und sehr zuversichtlich, dass wir den zuletzt erfolgreichen Weg mit Klaus an der Spitze fortsetzen können." Filbry sprach von einer "strategischen Weichenstellung, die wir als Geschäftsführung für die nächsten dreieinhalb Jahre erarbeitet haben und die auf Zustimmung des Aufsichtsrats gestoßen ist". Oberstes Ziel dabei: Werder, den Abstiegskandidaten der vergangenen Jahre, konstant im Bereich der einstelligen Tabellenplätze zu etablieren. Parallel dazu sollen künftig regelmäßig schwarze Zahlen geschrieben werden.

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Für Ex-Nationalspieler Bode sind "letztlich alle Aktivitäten voll auf den sportlichen Erfolg auszurichten". Denn, so sein Credo: "Sportlicher Erfolg zieht wirtschaftlichen Erfolg nach sich. Der umgekehrte Weg ist immer problematischer. Und Werder wird sowieso nie ein Klub sein, der sich sportlichen Erfolg kaufen kann. Aber von den Mannschaften, die finanziell so ähnlich aufgestellt sind wie wir, wollen wir die Besten sein. So wie uns das früher auch oft gelungen ist." Also gelte es, so Filbry, "gute Entscheidungen zu treffen, die zum sportlichen Erfolg führen", wie es etwa der SC Freiburg zuletzt mustergültig vorgemacht habe, aber angesichts von Tabellenplatz acht auch Werder durchaus gelungen sei. Speziell lobte Filbry dabei die "proaktive Transferpolitik" seines Geschäftsführerkollegen Frank Baumann: "Wenn wir nicht so frühzeitig mit beiden einig gewesen wären, hätten wir Spieler wie Thomas Delaney oder Ludwig Augustinsson nicht bekommen."

Aber von den Mannschaften, die finanziell so ähnlich aufgestellt sind wie wir, wollen wir die Besten sein.

Aufsichtsratschef Marco Bode

Zweiter Partner aus China

Filbrys Hauptjob freilich ist es, "unabhängig vom sportlichen Erfolg die bestmögliche Einnahmesituation zu schaffen", wie Bode formuliert. Positive Resultate kann Filbry da gerade auf dem aktuell (und künftig) besonders intensiv beackerten chinesischen Markt vorweisen. Nach dem Online-Gaming-Anbieter "HEJI18", der pro Saison rund 800.000 Euro zahlt, wurde ein weiterer Sponsor aus China gewonnen - sogar für eine jährliche Summe im Millionenbereich. Der Deal, bestätigt Filbry, werde in Kürze auch offiziell bekanntgegeben. "Proaktiv" war da ganz gewiss die Verpflichtung von Stürmer Yuning Zhang: "Er wurde aus sportlichen Gründen geholt", beteuert Filbry, "aber er hilft uns natürlich auch beim Thema Internationalisierung mit dem Schwerpunkt chinesischer Markt." Klar ist, dass die Beziehungen ins Reich der Mitte weiter vertieft werden sollen, beispielsweise auch mit einer möglichen Saisonabschluss-Tour im Sommer 2018.

Sport vor Gewinnmaximierung

Der von der Geschäftsführung um Filbry ausgearbeitete Wirtschaftsplan sieht bis 2020 einen durchschnittlichen Jahresgewinn im unteren einstelligen Millionenbereich vor. Damit, so Bode, "wollen wir unser Eigenkapital, das wir in den vergangenen Jahren reduzieren mussten, wieder auf ein gesundes Maß zurückführen. Das geht eben nur durch regelmäßige Gewinne." Das Primat des Sports vor der Gewinnmaximierung zeigt sich derweil konkret im Fall des heftig von Trabzonspor umworbenen Zlatko Junuzovic.

Vertragsgespräche mit Junuzovic

Ein Jahr vor Vertragsende des knapp 30-Jährigen drängt offenbar niemand im Klub auf einen Verkauf. "Letztlich ist das eine Einzelfallentscheidung, die die Geschäftsführung treffen muss", sagt Bode. "Aber es gibt im Aufsichtsrat aktuell niemanden, der sich für eine Trennung von Zlatko einsetzen würde. Und wenn ein Spieler am Ende ablösefrei geht, muss man das auch mal akzeptieren." Filbry legte sich derweil sogar fest: "Zlatko wird bleiben", auch wenn es "im Fußball nie 100-prozentige Sicherheiten" gebe. Aktuell würden "vertrauliche Gespräche" über eine Vertragsverlängerung mit dem Kapitän geführt. Junuzovics Alter sei dabei "überhaupt kein Hinderungsgrund" für eine Verlängerung um zwei oder drei Jahre, betont Filbry. "Zlatko ist im besten Alter und topfit". Für Klarheit sorgt schon bald womöglich Junuzovic selbst. Der Österreicher ist jedenfalls für eine Presserunde am Sonntagmittag angekündigt.

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