Bundesliga

Wolfsburgs Neuzugang Marvin Stefaniak: Zittern auf der Gartenbank

Wolfsburg Neuzugang aus Dresden will überraschen

Stefaniak: Zittern auf der Gartenbank

Kämpft um seine Chance in der Bundesliga: Wolfsburgs Neuzugang Marvin Stefaniak.

Kämpft um seine Chance in der Bundesliga: Wolfsburgs Neuzugang Marvin Stefaniak. imago

Die Gunst der Stunde hat er direkt genutzt. Ricardo Rodriguez, der in Wolfsburg jahrelang die 34 trug, ist zum AC Mailand gewechselt, also schnappte sich Marvin Stefaniak sofort diese Rückennummer. Denn: "Sie war meine erste im Profibereich" – und ist als eine von zahlreich Tätowierungen, die den Körper des offensiven Flügelspielers zieren, auf dem rechten Schienbein verewigt. Insgesamt sechs Jahre bei Dynamo Dresden liegen hinter dem 22-Jährigen, nun wagt er den Schritt raus aus der Heimat.

Und will in Wolfsburg heimisch werden. Auf und neben dem Rasen. Der frühe Wechsel ermöglichte ihm, sämtliche Vorbereitungen schon im Vorfeld zu treffen. Die Wohnung ist längst bezogen, "ich kann mich direkt voll auf den Fußball konzentrieren". Der Beginn in Wolfsburg war jedoch mit Zittern verbunden. Es war gerademal ein Fernseher aufgehängt und eine Gartenbank zum Sitzen davor aufgestellt, da sah sich der Neuzugang die Relegationsspiele seines zukünftigen Klubs an. Sollte der Traum von der Bundesliga doch noch platzen? "Ich habe mitgefiebert und die Daumen gedrückt" – am Ende mit Erfolg.

Spielersteckbrief Stefaniak
Stefaniak

Stefaniak Marvin

Trainersteckbrief Jonker
Jonker

Jonker Andries

Stefaniaks direkter Konkurrenz ist Ntep

So soll’s weitergehen für Stefaniak. Auch wenn Ex-Manager Klaus Allofs und Ex-Trainer Dieter Hecking diejenigen waren, die bei seinem Transfer das letzte Wort hatten, glaubt er an seine Chance. Trainer Andries Jonker vermittelt ihm ein gutes Gefühl, "jetzt will ich ihn so schnell wie möglich von mir überzeugen". Eine große Herausforderung, sein direkter Konkurrent auf der linken Außenbahn ist der Franzose Paul-Georges Ntep. Geduld könnte gefragt sein für den 22-Jährigen, der die Aufgabe mit dem notwendigen Realismus angeht. Ein Platz auf der Bank, vielleicht auch mal auf der Tribüne. "Ich habe mich darauf eingestellt, dass es vielleicht nicht klappen könnte."

Stefaniak aber will überraschen, will es den Dresdner Fans, die seinen Wechsel zum VfL nicht nachvollziehen können, beweisen, dass dieser Schritt der richtige für ihn war. Das Wiedersehen mit Dynamo kommt schon bald. Am 22. Juli tritt Wolfsburg zum Test bei seinem Ex-Klub an. Stefaniak: "Ich freue mich darauf."

Thomas Hiete

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