Es war der krönende Abschluss einer Spielzeit, die für ihn kaum besser hätte laufen können. "Es ist einfach super für mich, in der Startelf zu stehen, Tore zu machen, Assists zu geben. Das schenkt mir natürlich viel Kraft und viel Selbstbewusstsein vor allem für die nächste Saison", erklärte Kai Havertz nach dem 6:2-Erfolg in Berlin, zu dem er mit zwei Treffern entscheidend beigetragen hatte. Doch es spricht für den 17-Jährigen, dass er nachher kritisch anmerkte: "Ich hätte einen Hattrick machen könne. Die Chance war da..."
Unerheblich. Mit seinem Doppelpack liegt der Mittelfeldspieler auf Platz zwei der jüngsten Doppel-Torschützen der Liga-Geschichte. Einzig der damalige Stuttgarter Timo Werner war bei seinem ersten Doppelpack jünger, exakt 94 Tage.
Dass Havertz so einen Aufstieg erlebte, war nicht annähernd kalkuliert. "Ich hätte mir vor einem Jahr nicht erträumen können, dass es so läuft für mich persönlich", erklärte der Linksfüßer, der mit Blick auf die für Bayer 04 verkorkste Saison feststellte: "Für die Mannschaft ist es nochmal eine andere Sache. Aber man hat vor allem in den letzten Spielen gesehen, welche Qualität wir haben. Das sollte uns Kraft geben, in der nächsten Saison wieder anzugreifen."
Bis zur Beginn der Vorbereitung kann Havertz aber noch nicht entspannen. Für den Gymnasiasten steht noch die mündliche Abiturprüfung in Mathematik an.