Bundesliga

Kölns Coach Peter Stöger nach dem 4:3-Spektakel gegen Werder Bremen: "Mehr geht nicht"

Lehmann offenbart Erinnerungslücken

Kölns Coach Stöger: "Mehr geht nicht"

Nach dem Schlusspfiff: Köln und Coach Peter Stöger (v.) im kollektiven Freudentaumel.

Nach dem Schlusspfiff: Köln und Coach Peter Stöger (v.) im kollektiven Freudentaumel. imago

Wie Peter Stöger und seine Spieler das freie Wochenende verbringen, ist nicht verbürgt. Gesicherte Erkenntnis kann es nur darüber geben: Sie alle werden sich die Spiele der Konkurrenz anschauen. Und niemand verschwendet allzu viel Gehirnschmalz darauf, was als Folge der Ergebnisse bleibt: "Dazu sind es einfach zu viele Klubs", sagt Peter Stöger und verweist auf das halbe Dutzend Aspiranten auf die Europa-League-Plätze. Selten besaß der Pressekonferenz-Klassiker "Wir müssen nur auf uns schauen" so sehr seine Berechtigung wie in diesen Tagen.

Die Kölner trieb etwas Anderes um, es ging am Freitag vor allen Dingen um die Suche nach Superlativen für dieses Spiel, das alle in seinen Bann schlug. Stöger: "Das war ein Wahnsinns-Fußballspiel. Mehr geht nicht. Offensiv geht nicht mehr als das, was wir am Anfang gespielt haben. Und defensiv geht nicht mehr als das, was wir am Ende verteidigt haben."

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Schnelle Lernfähigkeit

Tatsächlich durfte sich der Trainer auch darüber freuen, dass seine Mannschaft offensichtlich schnell lernt. Nachdem man vor zwei Wochen gegen Hoffenheim im Dauer-Defensiv-Stress noch durch einen haarsträubenden Fehler in letzter Sekunde den Ausgleich kassiert hatte und in der vergangenen Woche in Dortmund Timo Horn unmittelbar vor dem Schlusspfiff mit einer tollen Parade einen Punkt festhielt, arbeiteten die Kölner gegen die bärenstarken Bremer deutlich ruhiger und viel weniger hektisch gegen den Ball. Die großen Torchancen für den SV Werder blieben aus, obwohl Trainer Alexander Nouri alles nach vorne schickte, was laufen konnte.

Am Ende zählt, was um 22:18 Uhr auf der Anzeigetafel stand.

Matthias Lehmann

Aus Kapitän Matthias Lehmann sprudelte es trotz sichtbarer Erschöpfung nach dem Schlusspfiff förmlich heraus: "Es war ein geiles Spiel. Die ersten 25 Minuten waren mit das Beste, was wir je gespielt haben. Nach dem 2:2 waren wir etwas paralysiert. Wichtig war, dass wir dann zurückgekommen sind. Am Ende zählt, was um 22:18 Uhr auf der Anzeigetafel stand." Dabei offenbarte Lehmann in seiner Kurzanalyse Erinnerungslücken. Offenbar so mitgerissen vom Spielverlauf, verlegte er die erneute Führung nach dem 2:2 in die zweite Hälfte. Den Hinweis, man sei mit dem 3:2 in die Pause gegangen, quittierte er mit einem ungläubigen Lächeln.

Sei's drum: "Es war ein Spektakel und wir haben gewonnen. Es war sehr emotional und ich bin ehrlich froh, dass es vorbei ist. Das war für die Nerven extrem. Das Publikum hat gespürt, dass es schwer für uns war und wurde extrem laut. So konnten wir noch mal den einen oder anderen Schritt mehr machen. Kompliment, dass sie uns in der entscheidenden Phase noch mal gepusht haben. Aber länger hätte das Spiel nicht mehr dauern dürfen. Irgendwann ist der Film aus."

Stolzer Schmadtke: Noch zwei weitere Schritte

Jetzt soll ein neuer Streifen gedreht werden. Ab Montag, 15 Uhr, beginnt die Vorbereitung auf Leverkusen. "Wir haben einen Schritt gemacht", sagte ein stolzer Jörg Schmadtke, doch der Geschäftsführer mahnte: "Zwei weitere müssen folgen. Jetzt schnaufen wir durch und bereiten uns auf den nächsten Schritt vor."

Frank Lußem

Bilder zur Partie 1. FC Köln - Werder Bremen