Bundesliga

Zerstörte Ultra-Choreo vor dem Pokalspiel gegen Eintracht Frankfurt: Borussia Mönchengladbach bezieht ausführlich Stellung

Ärger zwischen Fans und Verein - Ultras stellen Support ein

Zerstörte Ultra-Choreo: Gladbach bezieht ausführlich Stellung

Eine bereits vorbereitete große Choreographie konnten die Gladbach-Fans am Dienstag nicht zeigen.

Eine bereits vorbereitete große Choreographie konnten die Gladbach-Fans am Dienstag nicht zeigen. imago

Doch was ist eigentlich passiert? Es gab am Dienstagabend Aufregung um eine geplante Nordkurven-Choreo der Borussia-Ultras, die am Tag vor dem Spiel bei Reinigungsarbeiten von Mitarbeitern eines städtischen Dienstleisters zerstört worden war. "Die Ultras haben am Sonntag im Stadion ihre Choreo vorbereitet und sie dann offenbar im Oberrang der Nordkurve gelagert. Am frühen Montagmorgen, als 'mags'-Mitarbeiter das Stadion nach dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund gereinigt haben, ist sie leider zerstört worden. Die mags hat sich inzwischen bei uns dafür entschuldigt, dass das passiert ist", erklärte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers in einem offiziellen Statement.

Ultragruppe stellt Aktivitäten vorerst ein

Nach dem Vorfall kündigte die Ultragruppe Sottocultura Konsequenzen an. Der Vorfall sei nicht der erste und habe "das Fass zum Überlaufen gebracht", hieß es in einem Flugblatt, das Verhältnis zum Verein sei "schwer belastet". Die Folge: "Ab dem nächsten Heimspiel gegen Augsburg stellen wir unsere Aktivitäten als Gruppe bei Heimspielen komplett ein." Eine Rückkehr zu "normalen Verhältnissen" sei so lange nicht vorstellbar, bis sich grundlegende Dinge geändert hätten.

Bor. Mönchengladbach - Vereinsdaten
Bor. Mönchengladbach

Gründungsdatum

01.08.1900

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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Es handelte sich beim Choreo-Vorfall wohl um einen Kommunikationsfehler. So sieht es zumindest der Fanbeauftragte Thomas Weinmann, der betonte, dass man nicht darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass die fertige Choreo in der Nordkurve gelagert wurde: "Vielleicht hätten wir uns das denken können, aber wir sind lediglich gefragt worden, wann die Reinigungsarbeiten abgeschlossen sind und haben geantwortet, dass dies am Montagnachmittag der Fall sein würde. Die Antwort war ein 'Ok', entsprechend sind wir davon ausgegangen, dass - wie sonst auch üblich - die Choreo nach Abschluss der Reinigungsarbeiten am Montagabend in die Nordkurve gebracht wird."

Natürlich verstehen wir den Ärger. In der Choreo steckt die Arbeit von zwei Wochen, dazu noch Kosten, für die wir gerne aufkommen werden. Der Vorwurf, dass wir die Arbeit nicht wertschätzen, ist aber abstrus.

Gladbachs Geschäftsführer Stephan Schippers

Geschäftsführer Schippers fügte noch an: "Natürlich verstehen wir den Ärger. In der Choreo steckt die Arbeit von zwei Wochen, dazu noch Kosten, für die wir gerne aufkommen werden. Der Vorwurf, dass wir die Arbeit an einer Choreo nicht wertschätzen, ist aber abstrus. Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass die Ultras bei diesem so wichtigen Spiel für unseren Verein wieder eine Choreo präsentieren und der Ärger über die Zerstörung der Choreo war bei uns genau so groß wie bei den Ultras." Der Versuch, die Choreographie noch zu retten, führte nicht zu einem Erfolg. "Wir haben am Montag noch angeboten, mit allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle mitzuhelfen, die Choreo zu reparieren, doch dies war nach Aussage der Ultras in der kurzen Zeit und aufgrund des Ausmaßes der Zerstörung nicht mehr möglich", so Schippers.

"Die Sache rechtfertigt auf keinen Fall, jetzt den Support einzustellen"

Die Maßnahme, künftig die Fohlen bei den Heimspielen nicht mehr zu unterstützen, stieß bei Schippers auf Unverständnis: "Die Sache rechtfertigt auf keinen Fall, jetzt den Support einzustellen. Die Mannschaft braucht die Unterstützung der Fans, und dazu gehören auch die Ultras. Ganz sicher werden wir uns zusammensetzen und den Umgang mit dieser Geschichte und die Konsequenzen, die alle Seiten daraus ziehen, miteinander besprechen."

msc