Spürbar ist die Stimmungsverbesserung in Leverkusen seit Wochen, genauer: seit Tayfun Korkut Trainer der Werkself ist. Allerdings konnte die Mannschaft dies bislang nur ansatzweise auf dem Rasen umsetzen, was Ömer Toprak nach dem Sieg in Darmstadt so interpretierte: "Es ist nicht so einfach, Dinge von heute auf morgen umzustellen."
Die Nachwehen der Ära Schmidt schmerzen immer noch, doch die Phasen, in denen Bayer in der Lage ist, durchdachten Fußball zu bieten, waren gegen Darmstadt schon deutlich länger als in den Spielen zuvor: "Wir haben mit dem neuen Trainerteam viele Dinge umgestellt, das hat man heute auch gesehen", analysierte Toprak, der vielsagend anmerkte: "Wir wollen Fußball spielen."
Bundesliga - Tabelle
Die Stimmung ist gelöster. Ich denke, wir haben uns mit diesem Sieg ein bisschen Selbstvertrauen geholt.
Julian Brandt
Fußball kann so einfach sein, das zeigte Bayer gegen einen, so Toprak, "eckigen und schwierigen Gegner": Defensiv kompakt stehen, die Positionen halten, ohne Schnörkel nach vorne spielen, situativ das Gegenpressing suchen, die Abwehr auch mal 20 Meter nach hinten rücken lassen und gerne nach Balleroberung auch die fußballerische Überlegenheit ausspielen - all das wurde am Böllenfalltor phasenweise gezeigt, beim Führungstreffer lief der Ball über neun Stationen, beginnend und endend bei Julian Brandt: "Das konnte sich sehen lassen", lachte der Jung-Nationalspieler, der erstmals seit dem 11. Spieltag wieder traf, "das war super gemacht."
Am Samstag kann die Werkself in Leipzig die Fortschritte auf höherem Niveau bestätigen. Toprak weiß: "Das wird eine andere Hausnummer." Der junge Kollege Brandt hofft auf einen Schub durch den Dreier von Darmstadt: "Die Stimmung ist gelöster. Ich denke, wir haben uns mit diesem Sieg ein bisschen Selbstvertrauen geholt. Das war wichtig im Hinblick auf Samstag."
